Tettau hat einen neuen, weiteren Bürgermeisterkandidaten: Benjamin Baier (43) wurde am Samstag im Schützenhaus einstimmig von der Wählerliste des Vereins „Ja zu Tettau“ nominiert. Gemeinsam mit über 20 Unterstützern feierte er die Nominierung – und zeigte sich von der großen Resonanz überrascht.
Benjamin Baier ist seit Jahrzehnten in vielen Vereinen aktiv
Baier ist in Tettau kein Unbekannter. Als „alter“ Tettauer ist er seit Jahrzehnten in vielen Vereinen aktiv und bekannt. Seit mehr als 27 Jahren engagiert er sich bei der Feuerwehr, gründete den Verein „Helfer vor Ort Tettau“ des Tettauer BRK, ist Gesellschafter und Beirat der Skiliftbetriebe sowie Gründer und Vorsitzender der Neuen Tettauer Theatergruppe, deren Musical- und Theateraufführungen über die Region hinaus Bekanntheit erlangt haben.
Auch musikalisch ist er tief verwurzelt: Baier spielt seit frühester Kindheit in der Tettauer Blasmusik – übernahm dort zeitweise sogar die musikalische Leitung als Dirigent und ist überdies Organist in der katholischen Christ-König-Kirche Tettau.
Baier ist Disponent bei der Integrierten Leitstelle
Beruflich begann seine Laufbahn in den einstigen Tettauer Glashüttenwerken. Später ließ er sich zum Rettungssanitäter ausbilden und absolvierte eine Grundausbildung bei der Berufsfeuerwehr in Fürth. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet Baier als Disponent der Integrierten Leitstelle Coburg und ist damit eine der Stimmen hinter der Notrufnummer 112. Beim ASB Kronach leitet er nebenberuflich die Abteilung Aus- u. Fortbildung im Bereich Erste Hilfe und ist überdies der Katastrophenschutzbeauftragte des ASB für den Landkreis Kronach.
Auch politisch blickt Baier auf Erfahrung zurück: Als früherer Ortsvereinsvorsitzender der SPD Tettau war er über Jahre hinweg kommunalpolitisch aktiv und gestaltete, wenn auch nur im Hintergrund, Wahlen mit. Nach parteiinternen Querelen verließ er die Sozialdemokraten jedoch, nachdem die SPD vor knapp zwölf Jahren das Rathaus verlor – und damit die Ära der einst „rotesten Gemeinde Bayerns“ endete.
Neustart mit „Ja zu Tettau“
Nun wagt Baier mit „Ja zu Tettau“ den Neustart. Neben ihm wurden auch Tina Heinrich und Nancy Baier als Kandidaten für den Gemeinderat aufgestellt. In seiner Rede stellte Baier auch die politischen Leitlinien vor, die er im Falle seiner Wahl umsetzen möchte. Ein zentrales und polarisierendes Thema ist der geplante Windpark am Rennsteig. Baier will die Gemeinderatssitzungen künftig digital übertragen mit der ausrücklichen Möglichkeit, dass Bürger sich über die Chatfunktion mit einbringen sollen und können.
Ein weiterer Schwerpunkt sei ein kritischer Umgang mit geförderten Projekten. Baier kritisierte, dass manche Maßnahmen – trotz hoher Förderung – die Kommune stark finanziell belasten. Als Beispiele nennt er etwa das Tropenhausbistro oder das Dorfgemeinschaftshaus in Schauberg und Kleintettau sowie die kürzlich errichtete Feierhütte in Langenau.
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