Escape Room
Logik als „Lebensretter“ in Kronach
Schüler der Q12 haben ihren eigenen Escape Room gebaut.
Schüler der Q12 haben ihren eigenen Escape Room gebaut.
KZG
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Kronach – Stellen Sie sich vor, Sie können eine tickende Bombe nur entschärfen, wenn Sie ein logisches Rätsel richtig gelöst haben.

Da steigt der Adrenalinspiegel sicher an und ganz nebenbei wendet man mathematisches Wissen an.

So spielerisch versucht das P-Seminar „Escape Room“ des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums den Spaß an der Mathematik zu wecken. In fast zwei Jahren haben sie einen Escape-Room selbst erstellt und darin viele Rätsel und Aufgaben versteckt.

Alles begann im Herbst 2021, als sich 15 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrem Mathelehrer Michael Bähr der Aufgabe stellten, einen Escape-Room zu bauen. In einem P-Seminar an bayerischen Gymnasien geht es darum, zusammen mit externen Partnern ein Projekt durchzuführen, das den Schülerinnen und Schülern dabei hilft, individuelle Stärken und Schwächen zu entdecken und die Berufsorientierung voranzubringen. Anfangs ging es auch darum, sich einen Überblick über Escape Rooms und deren Funktionieren zu verschaffen. „Wir haben konkrete Beispiele über Ausführungen gesammelt und beispielsweise in Marktzeuln und Bamberg selbst Escape Rooms gespielt, um Informationen und Inspiration zu finden, wie so etwas aussieht und ablaufen könnte“, erklärt Christian Erdmann, Teilnehmer im P-Seminar.

Die Suche nach dem Ausgang

Escape Rooms sind Abenteuerspiele für Kleingruppen, bei denen man in thematisch angelegten Räumen eine Mission durchführen muss und mit Hilfe von Rätseln und Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit aus dem Raum herausfinden muss. Um dies selbst gut umsetzen zu können, gab es für die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars sogar einen Termin mit einem Escape Room Betreiber aus Nürnberg, bei dem sie all ihre Fragen stellen konnten.

In der Diskussion waren ein Bauwagen, der umgebaut werden sollte, die Turnhalle oder als minimale Lösung eine größere Kiste. Ganz demokratisch entschied die Gruppe und wägte Pro- und Contra-Argumente ab, aber auch Kosten und Praktikabilität und Interessen des Teams flossen mit ein.

„Wir wählten Gruppen- und Ansprechpartner für verschiedene Teilbereiche aus und verteilten die Aufgaben wie zum Beispiel die Rätselerstellung, die Dekoration und Innengestaltung, den Einkauf, das Geldmanagement usw.“, fasst Christian Erdmann die Aufgabenteilung zusammen. „Ich war vor allem als Ratgeber und Ansprechpartner im Hintergrund für die Seminaristen da“, erläutert Lehrer Michael Bähr seine Rolle, „Aber es hat gut geklappt und sie haben recht selbstständig gearbeitet und sich gut selbst abgesprochen und die Aufgaben koordiniert.“

Auch eine Website wurde für ein Rätsel extra gestaltet und eine Bomben-Attrappe gebaut, die für ein weiteres Rätsel wichtig war. Am Anfang kommen die Spielerinnen und Spieler beispielsweise in einen Raum, als eine Bombendrohung eingeht. Das Zimmer ist dann aber leider versperrt und es gilt, aus diesem rechtzeitig wieder zu entkommen – dies kann man in kleinen Schritten durch verschiedene Aufgaben schaffen.

„Wir hatten eine tolle Stimmung im Team, es war wirklich schön zu erleben, wie wir alle zusammen am gleichen Ziel gearbeitet haben“, freut sich Chiara Setale. „Falls noch neue Ideen dazukamen, haben wir überlegt, ob wir die noch umsetzen können und sie dann auch teilweise mit eingebaut.“

Passend zum Zeitplan war der Raum in der Adventszeit fertig, so dass das Seminar nach Testspielern unter den Schülern, aber auch bei den Lehrkräften gesucht hat. Deren Meinung zu Schwierigkeit und Spaß wurde noch in die Rätsel eingebaut.

Weitere Attraktion am KZG

Am Weihnachtsbasar des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums startete der „Betrieb“ des Mathe-Escape-Rooms dann mit den Besuchern des Basars. Jetzt sind Termine zu den Schulzeiten buchbar, damit der Raum ausprobiert werden kann. Alle KZGler ab der 8. Jahrgangsstufe sind eingeladen, ihr kreatives und logisches Denken unter Beweis zu stellen. „Wir hoffen, dass der Raum so eingerichtet bleiben darf, denn so hätte unsere Schule eine weitere Attraktion hinzugewonnen“, hofft Christian Erdmann.

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