Bad Neustadt
Großeinsatz in Disko: 28 Kinder müssen behandelt werden
Großeinsatz von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei am Samstagabend in der Disco Pinocchio in Bad Neustadt.
Großeinsatz von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei am Samstagabend in der Disco Pinocchio in Bad Neustadt.
Hanns Friedrich
F-Signet von Hanns Friedrich Fränkischer Tag
Bad Neustadt an der Saale – In der Bad Neustädter Disco Pinocchio gab es am Samstagabend einen Großeinsatz bei einem Teenie-Abend. Die Videoüberwachung widerlegt eine Vermutung.

Einsatz für die Schnelle Einsatzgruppe Information und Kommunikation sowie der SEG Transport hieß es am Samstag gegen 18.30 Uhr. Einsatzort war die Disco Pinocchio in Bad Neustadt. Dort klagten Kinder über Bauchschmerzen und Übelkeit, sowie über Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Die Einsatzkräfte vermuteten zunächst, dass die Betroffenen von einem Unbekannten etwas ins Glas geschüttet bekommen hatten. Aufgrund der Videoüberwachung konnte dies jedoch widerlegt werden.

Aktuell geht die Polizei davon aus, dass zumindest Teile der jungen Besucher sich andernorts mit Energydrinks versorgt und diese offenbar auch konsumiert haben, teilt das Polizeipräsidium Unterfranken in einer Pressemitteilung mit. Die in der Folge aufgetreten Symptome könnten damit medizinisch in Einklang gebracht werden.


+++ Bleiben Sie mit der Saale-Zeitung auf dem Laufenden und holen Sie sich einen unserer kostenlosen Newsletter. +++


Zwei Kinder mussten zur weiteren Behandlung in das Rhönklinikum Campus vom BRK Rhön-Grabfeld gebracht werden. Leitender Notarzt Dr. Waldemar Hohm meinte, dass die beiden Kinder bereits gesundheitlich „vorbelastet“ waren, so dass kleinste Anlässe zu Atemstörungen führen konnten. Insgesamt wurden vom Rettungsdienst 28 Kinder mit Krankheitssymptomen „gesichtet“, sagt der organisatorische Einsatzleiter Uwe Kippnich. Insgesamt waren 57 Kinder vor Ort.

Mehr als 30 Ehrenamtliche im Einsatz

Vor Ort waren acht Rettungswägen drei Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Krankentransporter, sowie die Unterstützungsgruppe. Einsatzleiter war Wolfgang Renner, hinzu kamen weitere Notärzte und Notfallsanitäter. Insgesamt waren mehr als 30 ehrenamtliche Kräfte des BRK Rhön-Grabfeld vor Ort. Eingesetzt war die Psychosoziale Notfallseelsorge (PSNV) des BRK, sowie Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt und die Feuerwehr der Stadt mit 18 Kräften unter der Leitung von Kommandant Markus Schneyer.

Acht Rettungswägen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Krankentransporter sowie die Unterstützungsgruppe waren mit insgesamt 30 Ehrenamtlichen im Einsatz.
Acht Rettungswägen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Krankentransporter sowie die Unterstützungsgruppe waren mit insgesamt 30 Ehrenamtlichen im Einsatz.
Hanns Friedrich

Gasaustritt ausgeschlossen

Die Feuerwehr Bad Neustadt hatte man dazu gerufen, um sicher zu gehen, dass keine Gase im Raum zu den Symptomen geführt hatten. „Nach unseren Messungen gab es hier keinerlei Probleme,“ sagte Markus Schneyer. Polizeihauptkommissar Joachim Heilmann sagte, dass es in einer Erstmeldung hieß, dass Kindern etwas ins Getränk geschüttet worden wäre. Das habe sich bei den Videoaufnahmen jedoch schnell als Falschmeldung herausgestellt.

Zwei Mädchen sei es schlecht geworden, nachdem sie etwas getrunken hatten. Hinzu kamen mehrere Kinder, die ebenfalls über Übelkeit klagten. „Wir haben keine Hinweise, dass in ein Getränk etwas rein geschüttet wurde.“ Trotzdem wurde das Getränk zur Untersuchung mitgenommen. Die Kinder waren zwischen zwölf und 15 Jahre jung.

Teenie-Disco als Angebot für die Jugend

Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner dankte den Einsatzkräften und stellte fest, dass das Rettungssystem sehr gut funktioniert. Zum Hintergrund der Veranstaltung sagte das Stadtoberhaupt, dass man etwas für die Jugend tun wollte. So kam die Idee an diesem Samstag eine Teenie-Disco anzubieten. Er selbst war vor Ort und stellte fest, dass sowohl Kinder als auch Eltern für dieses Angebot sehr dankbar waren. Natürlich habe es ein Sicherheitskonzept gegeben, das auch eingehalten wurde. Wie es zu den plötzlichen Krankheitssymptomen der Kinder kam, muss nun noch untersucht werden. Auf jeden Fall wolle man das vierteljährlich geplante Angebot weiterführen.

Sein Dank galt den ehrenamtlichen Rettungskräften aber auch der Polizei Bad Neustadt für das reibungslose Miteinander. Werner ist es wichtig, dass durch diesen Vorfall keine negativen Stimmungen in der Bevölkerung entstehen.

Kein Alkohol, keine Energie-Drinks

Leitender Notarzt Waldemar Hohm sprach die Geduld der Eltern an, die vor der Türe gewartet haben, teilweise ohne zu wissen, was mit ihren Kindern ist. „Ein großes Dankeschön, es dauert halt, wenn 28 Kinder untersucht werden müssen.“ Dirk Mehling, einer der Betreiber, erwähnt das Gespräch mit Bürgermeister Werner und die Idee der Eltern, etwas für die Kinder anzubieten. Da habe er gerne eingewilligt.

Zum Vorfall sagte Dirk Mehling, dass zwei Mädchen auf den Sicherheitsdienst zukamen und sagten, dass es ihnen nicht gut geht. Wert legt der Betreiber der Disco darauf, dass man auf alkoholfreie Getränke peinlichst geachtet hatte und auch keine Energie-Drinks ausgeschenkt hatte. „Wir haben wirklich auf alles geachtet und die Kinder haben sich auch wohl gefühlt und hatten auch viel Spaß.“ Keinesfalls habe man sich etwas vorzuwerfen.

Das könnte Sie auch interessieren:

 

Lesen Sie mehr zu folgenden Themen:
Inhalt teilen

Oder kopieren Sie den Link: