Dass Münnerstadt eine Hochburg für Kunst und Kultur ist, ist hinlänglich bekannt. Dass Vernissagen für zwei Ausstellungen an einem Tag und an einem Ort stattfinden, kommt allerdings auch in dem Lauerstädtchen recht selten vor. Am heutigen Freitag, 31. März, werden ab 19 Uhr zunächst die Ausstellung „Schritttempo“ mit Werken von Susu Gorth (Bildhauerei, Installation) und Kerstin Skrinker (Malerei) eröffnet, gleich im Anschluss ab 19.30 Uhr die Ausstellung „Gefangen im Glas“ mit Buddelschiffen von Matthias Schultz (wir berichteten).
Das Henneberg-Museum mit dessen Leiter Dr. Nicolas Zenzen zeichnet für die Buddelschiffe verantwortlich, die im Sonderausstellungsraum im Obergeschoss des Deutschordensschlosses zu sehen sein werden. „Schritttempo“ ist eine Ausstellung der Museumsfreunde Münnerstadt, die dafür die Ausstellungsräume im Erdgeschoss nutzen.
Verliebt in Münnerstadt
Susu Gorth ist gerne nach Münnerstadt gekommen. Wieder einmal. Sie kennt und liebt das Städtchen mit seiner Kunst, der Kultur, den Musikveranstaltungen, sagt sie. Von 1996 bis 1999 hat sie Holzbildhauerei in Bischofsheim gelernt, studierte später in München Bildhauerei , wo sie „hängengeblieben“ ist, wie sie selbst sagt. Bei Mia Hochreins Kunstprojekt „else!2“ im Münnerstädter Bahnhof im Jahr 2018 war Susu Gorth dabei, sie wird auch bei „else!3“ in ein paar Wochen eine der Künstlerinnen beim Projekt „Artists in Residence“ sein. Die Münnerstädter Künstlerin Mia Hochrein war es auch, die diese Ausstellung organisiert hat.
Installationen und Skulpturen
Susu Gorth stellt Installationen und Skulpturen aus. „Ich arbeite mit Materialien, die andere wegschmeißen“, sagt sie und spricht von upcycling.
Kerstin Skringer lebt ebenfalls in München, woher sich die beiden Künstlerinnen auch kennen. Sie hat in Nürnberg Malerei studiert. Weil ihre Arbeiten gut zu denen von Susu Gorth Passen, habe sie mitkommen dürfen, sagt sie. „Ich habe mich auch schon ein bisschen in Münnerstadt verliebt.“ Beim Projekt „else3“ wird sie ebenfalls dabei sein.
Kerstin Skringer stellt meist großformatige Leinwandbilder aus, es sind aber auch ein paar kleinere darunter. Sie greift Motive auf, die beispielsweise durch Spiegelungen oder Luftflimmern entstehen. Die unscharf wirkenden Bilder lassen einen Spielraum für Interpretationen. Der Betrachter kann selbst entscheiden: Ist es etwas Schönes? Ist es etwas Bedrohliches? Ist es etwas Bedeutungsvolles?
Die Ausstellung „Schritttempo“ ist bis zum 23. April immer Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Einführung am Freitag, 31. März, ab 19 Uhr hält Georg Seifried. Die Ausstellung „Gefangen im Glas“ kann bis 11. Juni zu den Öffnungszeiten des Henneberg-Museums besichtigt werden (Dienstag bis Freitag 10 bis 15 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 12 bis 17 Uhr). Zur Eröffnung am Freitag, 31. März, ab 19.30 Uhr gibt es einen Vortrag von Matthias Schultz.