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Euthanasiedenkmal
Münnerstadt: Ein ungewöhnliches Schulprojekt
Die Schüler des P-Seminars präsentieren ihren Flyer zum Euthanasiedenkmal.
Die Schüler des P-Seminars präsentieren ihren Flyer zum Euthanasiedenkmal. // Hanns Friedrich
Die Schüler des P-Seminars präsentieren ihren Flyer zum Euthanasiedenkmal.
Die Schüler des P-Seminars präsentieren ihren Flyer zum Euthanasiedenkmal. // Hanns Friedrich
Münnerstadt – Die Schüler des Rhön-Gymnasiums in Bad Neustadt haben einen Flyer für das Euthanasiedenkmal entworfen. Durch das Projekt haben sie einiges für ihre Zukunft gelernt.

Ein nicht alltägliches Projekt haben sich Schüler des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt vorgenommen: einen Flyer für ein Euthanasiedenkmal. Dazu hieß es zunächst einmal, sich mit der Geschichte zu befassen und vor Ort „alles in Augenschein zu nehmen“, sagen die Mitglieder der Projektgruppe.

Bei P-Seminaren gehe es darum, auch außerhalb der Schule Erfahrungen zu sammeln. Dazu mussten selbstständig die notwendigen Kontakte gesammelt werden, um letztendlich damit Erfahrungen für das spätere Berufsleben zu bekommen. Aufgeteilt in Gruppen für Texte und Fotos befasste man sich zunächst mit der Frage „Was ist Euthanasie und was hat das mit Maria Bildhausen zu tun.“

Menschen für Versuchszwecke genutzt

Schnell wurde klar, dass in der Zeit des Nationalsozialismus Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung für Versuchszwecke genutzt und sogar getötet wurden. „Das war eine ganz schreckliche, grausame und unchristliche Tat, der in Maria Bildhausen 14 Menschen zum Opfer fielen.“

Die Texte für den neuen Flyer erstellten Angelina Gabriel und Leoni Hobusch. Gestaltet wurde dieser mit der Unterstützung von Thomas Hahn, Matthias Guck und Kurt Grimm. Die Fotos von Sophie Wochnik, Oliver Schikora und Rainer Waldvogel vermitteln anschaulich die Erklärung sowie die Darstellung des Mahnmals.

Verantwortlichen von Maria Bildhausen mit eingebunden

Dieses wurde im Auftrag der St. Josefs Kongregation Ursberg und des Dominikus-Ringeisen-Werks von dem inzwischen verstorbenen Bildhauer Willi Grimm 2017 in enger Zusammenarbeit mit dem Galeristen Thomas Pfarr und dem Architekten Roland Ress erstellt.

Ein Design wurde entworfen und der Flyer bebildert und mit Texten versehen. Immer waren die Verantwortlichen von Maria Bildhausen eingebunden. Zunächst wird das Wort Euthanasie detailliert erklärt. Hinzu kommen Informationen zu Maria Bildhausen.

Ein Gedicht verfasst

Dabei erfährt man auch, dass Angelina Gabriel, Schülerin des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt, während der Projektarbeit ein Gedicht verfasste, das an die Verstorbenen erinnert und klarstellt:

„Eine solche Sache darf sich niemals mehr wiederholen. Jeder Mensch auf dieser Welt besitzt exakt den gleichen Wert und jeder einzelne hat es verdient ein anerkanntes, friedliches Leben in Würde zu führen. Ich bin sehr stolz auf das Endprodukt unserer Projektarbeit und glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, an einem solchen Projekt mitwirken zu können.“

Ein großer Pfeiler fällt auf das Gebäude

Natürlich wird die begehbare Skulptur auf dem Bildhäuser Friedhof vorgestellt, deren Wände aus Beton bestehen. Dies soll den Gang der Opfer zur Tötung in einen Keller symbolisieren. Durchbrochen werden die Wände von großen, bunt bemalten Glasflächen, die Licht und Hoffnung spenden.

Von außen wirkt es, als falle ein großer Pfeiler wie ein Beil auf das Gebäude, was das Leid der Betroffenen widerspiegeln soll. Der neue Informationsflyer stellt das Mahnmal vor, das die Möglichkeit bietet, einzutreten, um die Vergangenheit näher kennenzulernen.

Wunderbar aufgearbeitet

Direktor Martin Riß, Vorstandsvorsitzender des Dominikus Ringeisenwerkes und Rainer Waldvogel, Gesamtleiter in Maria Bildhausen, bedankte sich bei der Projektgruppe für die Erstellung des Flyers sowie für das soziale Engagement. „Sie haben das alles wunderbar aufgearbeitet, von uns hier in Maria Bildhausen würden sie für Ihre Arbeit eine glatte Eins bekommen.“

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