Segnung
Neue Glocke erklingt in Reith
Festlich geschmückt: die neue Reither Glocke
Festlich geschmückt: die neue Reither Glocke
Mario Götz
Pfarrer Blaise Okpanachi (2. von rechts) gab der Glocke den Segen.
Pfarrer Blaise Okpanachi (2. von rechts) gab der Glocke den Segen.
Jörg Bohnsack
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Reith – 200 Jahre lang läutete die alte Glocke im Ort, jetzt wurde sie ersetzt und erhielt in einer Andacht den Segen.

Auf einem geschmückten Wagen wurde die neue Glocke durch eine Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Reith, begleitet von Marschmusik durch den Musikverein Thulba/Reith, der sich extra mit Musikanten aus Frankenbrunn verstärkt hatte, zum Feuerwehrhaus gefahren. Im Festzug dabei waren 1. Bürgermeister Mario Götz, Ortsbeauftragter Julian Ziegler, Kirchenpfleger Harald Kolb, Marktgemeinderäte, Pfarrer Blaise Okpanachi, die Vertreter der Ortsvereine von Reith und viele Anwohner aus Reith und den umliegenden Ortsteilen.

Pfarrer Blaise Okpanachi zelebrierte die Andacht und segnete die Glocke, die mit dem Schriftzug „Reith 2023“ versehen ist. Für die Reither Bürgerinnen und Bürger ist es ein besonderer Tag, denn die Läutanlage wird nicht nur für religiöse und besondere Anlässe genutzt, sondern diente in der Vergangenheit auch als Alarmglocke.

Schäden festgestellt

Ortsbeauftragter Julian Ziegler ging auf die Geschichte der Glocke ein. Die bisherige Glocke aus dem Jahr 1824 läutete fast 200 Jahre für die Reither, erst im alten Gemeindehaus und später im „neuen“ Feuerwehrhaus. In und am Feuerwehrhaus und an der alten Eiche in Reith finden Gottesdienste statt. Die Glocke läutet zu den Gottesdiensten und zu bestimmten Uhrzeiten. Um das Glockenläuten in Reith kümmern sich Theresia Albert und ihr Vertreter Berthold Glöckner. Julian Ziegler bedankte sich bei beiden für diesen jahrelangen ehrenamtlichen Dienst. Er stellte heraus, dass ohne die beiden die Glocke in Reith nicht klingen würde. Als symbolisches Zeichen der Übergabe der neuen Glocke überreichte Kirchenpfleger Harald Kolb den neuen Klöppel an die beiden.

Bei einem Ortstermin im Februar war 2021 festgestellt worden, dass die alte Dorfglocke inklusive Läutanlage beschädigt ist und erneuert werden muss. Nachdem es in den 1950er Jahren in Reith eine Initiative zum Bau einer Kirche gab, zu dem es jedoch nicht kam, lagen die Spenden noch auf einem Konto.

Die Finanzierung der Glocke wurde von dem Spendenkonto der Kirchenverwaltung übernommen, und der verbleibende Restbetrag von knapp 50 Prozent der Gesamtkosten von 8500 Euro wurde durch den Markt Oberthulba getragen.

In Herborn gegossen

Kirchenpfleger Harald Kolb kümmerte sich zusammen mit seinem Team um die Abwicklung. Glockenbauer Andreas Schweinberger unterstützte dabei fachlich. Am 12. Januar war es dann soweit. Die neue Glocke wurde bei der Firma Rincker in Sinn bei Herborn gegossen. Dieses geschichtsträchtige, besondere Ereignis erlebten elf Reither Ortsbürger, die sich in Fahrgemeinschaften auf den Weg dorthin machten. Nach dem Guss hat die neue Glocke einen Durchmesser von 48 Zentimeter und ein Gewicht von rund 70 Kilo.

Dies sei ein Festtag, so Bürgermeister Mario Götz. „Eine Segnung und Neueinweihung einer Glocke erlebt man nicht jeden Tag“, sagte er. Die Reither Ortsbürger haben zwar keine Kirche im Ort, pflegen aber mit dem täglichen Läuten der Glocke die kirchlichen Traditionen. Bevor der gesellige Abend eingeläutet wurde, dankte Bürgermeister Mario Götz allen für ihr Engagement, wünschte viel Freude mit der Glocke, die durch ihr Läuten ein Symbol für Kirche und Dorfgemeinschaft darstellt.

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