0
Gleitschirmfliegen
Wo der Traum vom Fliegen erfüllt wird
Paragliding auf der Wasserkuppe
Übungen am Boden gehen auf bei Nebel. // Rüdiger Schwenkert
Wasserkuppe – Wo Himmel und Erde sich treffen, beginnt das Abenteuer: Die Wasserkuppe ist das Eldorado für Gleitschirmflieger. Entdecke Paragliding in der Rhön.
Artikel anhören

Der Wind zieht leicht über die Hänge der Wasserkuppe, Hessens höchstem Berg. Hier, 950 Meter über dem Meeresspiegel, erfüllt sich für viele ein Lebenstraum: Fliegen. Die Gleitschirmschule Papillon Paragliding, eine der größten Flugschulen weltweit, macht diesen Traum für Anfänger und Fortgeschrittene wahr.

Vom Techniker zum Tandempiloten

Rafael Kefer, 52, ist einer von ihnen. Einst Qualitätsprüfer im Energiesektor, trug er seine Kündigung wochenlang bei sich, bevor er sie einreichte – ein Schritt, den er nie bereut hat. „Manchmal sehe ich noch Trafostationen oder Züge und erkenne die Technik meiner alten Firma“, sagt er, „aber ich habe es keinen Moment bereut.“ Heute ist er hauptberuflich Tandempilot und fliegt über 1000 Mal im Jahr mit Gästen durch die Lüfte.

Paragliding auf der Wasserkuppe
Rafael Kefer erklärt Riccarda Rascher, wie eine Tandemsprung funktioniert. // Rüdiger Schwenkert

Im Sitzen zu fliegen, davon träumte Kefer schon als Kind. Mit dem Gleitschirmfliegen wurde dieser Traum Realität. Nach seiner Privatpilotenlizenz absolvierte er alle Aufbaukurse bei Papillon und lebt nun das Fliegen in seiner reinsten Form – auch gerne akrobatisch, wenn er allein unterwegs ist.

Kefer nahm unsere Autorin Riccarda Rascher mit auf einen Flug über die Rhön. Lesen sie ihr Erlebnis:

Die Wasserkuppe – Wiege des Flugsports

Marc Niedermeier, 52, erzählt, dass es an der Wasserkuppe in den 1970er Jahren mit dem Drachenfliegen begann. In den 1990ern kam Gleitschirm fliegen hinzu. „Die Wasserkuppe ist der Berg der Flieger“, sagt er. Die hindernisfreien Hänge und die stabile Wetterlage mache sie zum idealen Ort für den lautlosen Sport.

Paragliding auf der Wasserkuppe
Marc Niedermeier kümmert sich um die Websites der Flugschule. // Rüdiger Schwenkert

Auch Niedermeier kam über seinen Kindheitstraum vom Fliegen an die Wasserkuppe. Er war Kaufmann und Altenpfleger bis er für die Medienarbeit der Papillon Flugschule an die Wasserkuppe wechselte. In jeder freien Minute flog er. 

Papillon bietet hier ganzjährig Schulungen an – vom Schnupperkurs bis zur B-Lizenz. Der Kombikurs dauert zwei Wochen und umfasst Theorie, Praxis und Höhenflüge. Vorkenntnisse sind nicht nötig, das Mindestalter liegt bei 14 Jahren. „Es ist die einfachste und günstigste Art zu fliegen“, erklärt Niedermeier. „Und sie lässt sich gut mit anderen Sportarten kombinieren.“ 

Eine Schule mit Geschichte und Vision

Flugcenter Papillon auf der Wasserkuppe in der Rhön.
Flugcenter Papillon auf der Wasserkuppe in der Rhön. // 

Die Schule betreibt Standorte in der Rhön, im Sauerland, im Schwarzwald und in den Alpen. Neben Kursen bietet sie auch Gleitschirmreisen an, etwa nach Südafrika, Italien oder Slowenien. „Was als Zwei-Mann-Betrieb begonnen hat, ist heute eine Schule mit etwa 100 Mitarbeitern, etwa 40 bis 60 sind je nach Saison in der Rhön“, erklärt Niedermeier. Die Ausrüstung kann direkt vor Ort erworben werden, ebenso wie Unterkunftspakete auf der Wasserkuppe.

Inhalt teilen
  • kopiert!