0
Abschied
Pfarrerin geht in Ruhestand
Von links Vertrauensmann Kirchenvorstand Martin Steinel, Pfarrer-Ehepaar Robert und Adelheid Augustin und Dekan Till Roth.
Von links Vertrauensmann Kirchenvorstand Martin Steinel, Pfarrer-Ehepaar Robert und Adelheid Augustin und Dekan Till Roth. // Hilmar Ruppert
Hammelburg – Pfarrerin Adelheid Augustin wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

Der Eintritt in den Ruhestand stelle einen wichtigen Übergang im Leben dar, sagte Dekan Till Roth bei der Verabschiedung von Pfarrerin Adelheid Augustin. Auch wenn sie hier in Hammelburg wohnen und Gemeindemitglied bleibe und durch den Dienst ihres Mannes Robert Augustin als Gemeindepfarrer selbst in der Gemeinde aktiv bleibe, gelte es diesen Übergang ernst zu nehmen und vor allem ihren Dienst zu würdigen. Über 39 Jahre sei die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ihr Dienstgeber gewesen.

Pfarrerin Augustin hat 1978 ihr Abitur am Mozartgymnasium Würzburg abgelegt und anschließend mit dem Studium der Theologie begonnen. 1992 trat sie ihre erste eigene Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Abtswind an. 1993 heiratete sie ihren Mann Robert, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Robert Augustin hat 2000 eine Stelle bei der Bundespolizei angetreten und es erfolgte ein Umzug. In den zwölf Jahren, in denen sie in Oerlenbach gewohnt haben, sind sie ehrenamtlich in der Gemeinde sehr aktiv gewesen, im Kindergottesdienst, in der Jungschar und bei Kinderbibeltagen. Es war auch die Zeit, in der die eigenen Kinder im Alter dieser Gemeindeangebote waren.

„Im Jahre 2012 sind sie dann hierher nach Hammelburg gekommen. Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Religionsunterricht blieb auch hier bis zuletzt ein Schwerpunkt ihres Dienstes“, so Dekan Roth. Sie sei in all den Jahren sehr flexibel gewesen, die Altenheimseelsorge sei ihr ans Herz gewachsen, sie habe Krabbelgottesdienste verantwortet und bei vielen anderen Stellen im Gemeindeleben mitgewirkt. Sie habe mit ihrem Mann an einem Strang gezogen, sich gut ergänzt und in blindem Einvernehmen für die Gemeinde eingesetzt. Sie sei gerade auch mit der jüngeren Generation ihrer Schüler im Gespräch gewesen und habe auch von ihnen gelernt. Der Glaube an Gott sei für sie immer etwas Lebendiges gewesen, nichts Theoretisches, nichts Veraltetes oder Abgestandenes. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass Pfarrer und Pfarrerin – mögen sie noch so viel gelesen und studiert haben – selbst im Glauben an Jesus Christus frisch und lebendig bleiben.

Der Wochenspruch im feierlichen Gottesdienst lautete „Einer trage des anderen Last“. Der Dekan dankte dafür, dass sie in ihrem Dienst die Lasten anderer getragen, dass sie anderen Gottes Barmherzigkeit geschenkt habe. Die Kirchengemeinde sei dankbar für den hauptamtlichen Dienst der Seelsorge, der Diakonie und der Verkündigung. Im Gottesdienst stimmte der Organist ein falsches Lied an. „Der Zahlendreher an der Liedtafel war mein Fehler, vielleicht ein Zeichen, dass man älter und es Zeit wird, aufzuhören“, schmunzelte die Pfarrerin. Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein kleiner Empfang im Gemeindezentrum statt.

Adelheid Augustin sei nie laut, aber immer bedacht, immer offen für Gespräche gewesen und habe immer zugehört, lobte der Vertrauensmann Kirchenvorstand Martin Steinel ihre ruhige und beständige Präsenz in seinen Grußworten. Mit einem Augenzwinkern erwähnte er den Bedarf an Ehrenamtlichen in der Gemeinde, wohl wissend, dass Augustin zwar die Hauptamtlichkeit beendet, aber sich im Ehrenamt aber weiter engagieren werde. Bürgermeister Armin Warmuth würdigte die beeindruckende Lebensleistung mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrerin. Seelsorge sei in unserer hektischen Zeit wichtig und gebe den Menschen Halt. Auch er sprach die Hoffnung aus, dass sich ja gar nicht so viel ändern werde.

„Du gehörst einfach dazu, zur Kirchen- und auch zur politischen Gemeinde“, sagte Uwe Schlosser, Schulreferent des Dekanats. Im Religionsunterricht erreiche man einfach eine große Anzahl an Kindern und Jugendlichen. Augustin habe ihre Aufgaben stets zum Wohle der Schulgemeinde gemeistert.

Abschließend zeigte sich Pfarrerin Augustin sehr gerührt von den vielen Grußworten. Sie sei der Gemeinde sehr dankbar, die ihre Arbeit wertschätze. „Ich habe zu keiner Zeit meines Lebens bereut, Pfarrerin zu sein. Es ging immer um Menschen und es ging immer um Gott.“

Inhalt teilen
  • kopiert!