Während der Spendenaktion Weihnachtshilfe der Saale-Zeitung kamen für alle vier Organisationen insgesamt 51.516,30 Euro zusammen - rund 50.000 Euro, mit denen die Organisationen Caritas, Kidro, Diakonie und Solwodi im kommenden Jahr wieder Menschen aus dem Landkreis unterstützen können, deren Schicksal es nicht so gut mit ihnen meinte.
Caritas: 28.845,45 Euro für die Menschen vor Ort
Mit 28.845,45 können Gabriele Morath und Jessica Müller beim Allgemeinen Sozialen Beratungsdienst der Caritas wieder vielen helfen, die mit Problemen zu ihnen kommen - von Schwierigkeiten in der Familie bis zu finanziellen Engpässen. Neben seelischem Beistand können die beiden durch die Spendengelder finanziell unterstützen.
"Natürlich geben wir die Spendengelder nur weiter, wenn wir alle möglichen staatlichen Zuschüsse ausgeschöpft haben", betont Morath. Sie freut sich, dass die Spendenbereitschaft noch immer groß ist. "Es ist für uns eine beruhigende Sache, dass wir im Notfall auf solche Gelder zugreifen können."
Morath beschreibt ihre ersten Arbeitstage im neuen Jahr: "Ich bin die erste Woche hier und könnte hier übernachten. Wir haben unglaublich viele Anfragen - auch viele schwerwiegende Notlagen." Normalerweise sei es so, dass es Anfangs des Jahres etwas ruhiger ist. "Das bleibt dieses Jahr aus. Mal sehen, wie es sich entwickelt."
Zudem fällt ihr auf, dass die Menschen nicht wie sonst eine Aufbruchstimmung mit dem neuen Jahr erleben, sondern sich vermehrt Resignation zeigt.
Frauenhilfsorganisation Solwodi erreicht 8485,01 Euro
Renate Hofmann von Solwodi freut sich. 8485 Euro und einen Cent kann sie den Spenden der Weihnachtshilfe zuordnen - und damit kam mehr Geld zusammen, als im vergangenen Jahr. Hofmann fragt sich, ob es mit Maryams (Name geändert) Fluchtgeschichte zu tun hatte, mit der derzeitigen Migrationspolitik oder damit, dass es mehr Solidarität für Frauen in Not gibt. Die Kissinger Organisation kümmert sich um ausländische Frauen, die (sexuelle) Gewalt erfahren haben, zwangsverheiratet werden sollten bis hin zu welchen, die Menschenhandel ausgesetzt waren.
So glücklich sie über die Spendengelder ist, so ernst schaut sie in das neue Jahr: Die Migrationspolitik werde immer härter, die Arbeit sei in den vergangenen Monaten schwieriger geworden. "Und dabei trifft es die Schwächsten als erstes: Alleinerziehende Frauen." Hofmann findet einige Aussagen aus der Politik schwierig, wenn sie diese mit der Realität vor Ort und ihrer täglichen Arbeit vergleicht.
Was wohl 2024 auch weiterlaufen wird: "Wir haben verstärkt Frauen mit arabischem Hintergrund, die bereits einen Aufenthaltstitel haben, aber Hilfe bei uns suchen, weil sie die Gewalt und Dominanz ihres Partners nicht mehr dulden. Sie wollen freier leben - so, wie sie es hier überall beobachten.
Kissinger Drogenhilfe: 10.040,84 Euro und viel vor
Christian Fenn von der Kissinger Drogenhilfe (Kidro) kann der Spendenaktion der Weihnachtshilfe 10.040,84 Euro zuordnen. "Die Spendengelder der Weihnachtshilfe sollen den Menschen ja immer unmittelbar zugutekommen. Sie fließen bei uns also nicht in den allgemeinen Haushalt." Die Kirdo hilft damit überwiegend Menschen durch kleine Notlagen - etwa, indem sie ihnen das Geld für die unbezahlte Stromrechnung leihen.
Daneben hilft das Geld, Obdachlose mit dem Nötigsten zu versorgen. Und es ermöglicht mehreren Leuten einen kleinen Arbeitsplatz.
Ein neues Projekt läuft schon voll an: eine Notschlafstelle. Sie soll Menschen, die gerade unmittelbar auf der Straße schlafen, ein geschütztes Dach für die Nacht geben - aber keine Wohnung ersetzen. "Obwohl sie noch gar nicht richtig aufgebaut ist und von uns noch nicht beworben wurde, wird sie bereits genutzt."
Interessant findet Fenn, dass immer wieder andere Einrichtungen anrufen, wenn Obdachlose bei Ihnen - häufig im Eingangsbereich - sitzen oder schlafen. "Wir bringen sie dann zu uns in die Einrichtung."
Sozialpsychiatrischer Dienst (Diakonie): 4145,00 Euro
Der Sozialpsychiatrische Dienst der Diakonie in Bad Kissingen (SPDi), zu dem die Tagesstätte, die Beratungsstelle und das Betreute Wohnen gehören, kümmert sich um psychisch kranke Menschen. Die Leserinnen und Leser der Saale-Zeitung haben dieser Stelle 4145,00 Euro Spendengelder zukommen lassen.
Jürgen Wolfer ist Leiter der Tagesstätte und freut sich über die Summe: "Das können wir auch im kommenden Jahr gut gebrauchen", sagt er. So sind die Ausflüge fürs neue Jahr, die für viele psychisch Kranke wichtig sind, um mal rauszukommen, bereits geplant. Hier gibt es aus den Spendengeldern oft einen Zuschuss zu den Buskosten, weil für viele allein das schon sehr teuer ist.
Ins neue Jahr blickt er realistisch: "Einfach ist es nie für die, die wenig Einkommen haben oder von einer kleinen Rente leben müssen. Mal sehen, wie es sich entwickelt."
Die Artikel über seine und die anderen Organisationen betrachtend bemerkt er: "Zwischen unserer Arbeit gibt es schon viele Überschneidungen. Oft geht es um Schicksalsschläge - seien sie familiäre, berufliche oder gesundheitliche."
Das waren die Geschichten aus der Weihnachtshilfe 2023:














