Auftakt
Modellprojekt ganz vorn dabei
Bauminister Christian Bernreiter (links) befragte bei der Auftaktveranstaltung des Modellprojektes "Landstadt Bayern" Bürgermeister Michael Kastl (rechts) zum Projekt "Treibhaus". Münnerstadt ist die einzige Kommune in Unterfranken, die aufgenomme...
Bauminister Christian Bernreiter (links) befragte bei der Auftaktveranstaltung des Modellprojektes "Landstadt Bayern" Bürgermeister Michael Kastl (rechts) zum Projekt "Treibhaus". Münnerstadt ist die einzige Kommune in Unterfranken, die aufgenommen wurde. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Auftakt
F-Signet von Thomas Malz Fränkischer Tag
Münnerstadt – Delegation aus Münnerstadt stellt das "Treibhaus"-Projekt im Bauministerium in München vor. Wo heute alte Gewächshäuser sind, soll innovative Wohnbebauung entstehen.

Äußerst zuversichtlich ist Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl von der Auftaktveranstaltung der Initiative für innovative Stadtentwicklung "Landstadt Bayern" in München zurückgekehrt. Dort haben er, der Sanierungsbeauftragte Alexander Albert und Klimamanager Stefan Richter die Idee einer Renaturierung und Wohnbebauung auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Bötz vorgestellt. "Ich glaube, es ist klar geworden, dass sich unsere Ideen für eine künftige Stadtentwicklung nahezu eins zu eins mit den Vorstellungen des Bauministeriums decken", ist der Bürgermeister überzeugt. Und jetzt geht alles ganz schnell.

Es war schon ein kleiner Paukenschlag: Als einzige Kommune in Unterfranken wurde Münnerstadt in das hoch geförderte Modellprojekt aufgenommen. Zehn Kommunen sind dabei. Wie die anderen, hatte Michael Kastl 120 Sekunden Zeit, das Projekt vorzustellen. Dabei konnte er klar machen, dass Münnerstadt von den zehn Bewerbern mit Abstand die weiteste Entfernung zu München hat und aufgrund seiner Struktur und Verschuldung schon ein Alleinstellungsmerkmal besitze. Es folgten Impulsvorträge von Professoren der TU München , unter anderem zu dem Thema, wie sich die Stadtentwicklung und das Bauen künftig entwickeln werden.

"Fachleute können sich austoben"

Michael Kastl ist davon überzeugt, dass das Münnerstädter Projekt ganz vorn dabei ist. Und dafür hat er triftige Gründe. "Eigentlich alle Projekte haben unterschiedliche Verfahrensstände. Es gibt welche, die sind schon relativ weit und andere, die ganz am Anfang stehen, wo beispielsweise die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt sind." In Münnerstadt sei alles in trockenen Tüchern. "Wir können das Gelände jederzeit kaufen zu einem bereits festgelegten Preis", sagt er. Auf der anderen Seite sei noch so ziemlich alles möglich, was die Gestaltung und Bebauung angeht. "Da können sich die beteiligten Fachleute austoben."

Jetzt muss Münnerstadt einen städtebaulichen Rahmenplan, eine Art Machbarkeitsstudie, erstellen. Dies wird im Zuge des Modellprojekts finanziell gefördert. Es soll unter Einbindung der Fachbehörden (Naturschutz, Wasserwirtschaftsamt etc.) eine umsetzbare Lösung gefunden werden. Erste Gespräche laufen. "Wir müssen bis zu den Sommerferien Angebote einholen für den Rahmenplan", sagt der Bürgermeister. Kein Problem, die Verantwortlichen bei der Stadt haben schon mal ihre Fühler ausgestreckt. "Mehrere hochkarätige Planungsbüros haben ihr Interesse bekundet." Unmittelbar nach den Sommerferien soll der Rahmenplan, der hoch gefördert wird, vergeben werden. Dabei geht es darum, was machbar ist, Details kommen später bei einem Architektenwettbewerb ins Spiel. "Landstadt Bayern verlangt uns einiges ab, was den zeitlichen Ablauf betrifft", meint das Stadtoberhaupt. "Das finde ich aber gut, weil es in unserem eigenen Interesse liegt, möglichst schnell weiterzukommen."

Nur drei Projekte bleiben

Mitte nächsten Jahres wird es richtig spannend. "Bei einer Zukunftskonferenz präsentieren die Modellstädte und -gemeinden ihre Ergebnisse. In der anschließenden Jurysitzung werden drei Modellprojekte zur Prämierung ausgewählt", heißt es in der Beschreibung der Initiative. Kastl ist zuversichtlich, dass Münnerstadt am Ende unter den drei Auserwählten ist. "Weil unser Projekt einfach zum Förderprogramm passt."

Ist Münnerstadt unter den letzten Drei, gibt es auch Geld für die Bauleitplanung und die Umsetzung. Dann muss die Stadt einen Architektenwettbewerb ausrichten. "Die Bürgerbeteiligung spielt dabei eine ganz wichtige Rolle." Geht alles gut, wird es möglicherweise statt eines begradigten Talwasserbaches bald einen renaturierten Bach mit viel Grün geben und statt der Gewächshäuser innovatives Wohnen für jung und alt. Interessenten dafür gibt es schon jetzt.

Inhalt teilen

Oder kopieren Sie den Link: