Coburger Convent Was kommt nach den Leaks um den CC? Totengedenken des CC. // C. Winter von Christoph Winter TEILEN  29.05.2023 Coburg – Bis zum Totengedenken am Montag blieb beim Pfingstkongress auf den Straßen alles ruhig. Aber wie reagieren Stadt und CC nach der Veröffentlichung vertraulicher Mails? Es war eine ruhiges Pfingstwochenende bis zum Montagnachmittag, zumindest, wenn man das Geschehen auf den Straßen rund um den Pfingstkongress des CC betrachtete. Was aber in der Zukunft die weiteren Ereignisse rund um den Convent für Folgen haben werden, das muss sich noch zeigen. Coburger Convent Schollmeyer zurückgetreten, aber noch im Amt Die „Autonome Antifa Freiburg“ hat mehrere „Communiqués“ über den Coburger Convent (CC) online gestellt. Dabei geht es auch um Coburg. Das hat Folgen – und führt zu Strafanzeigen. Das Programm des Convents beim Totengedenken am Montag war auch in diesem Jahr wie in der Vergangenheit. Die Chargierten der Turner- und Landsmannschaften im CC versammelten sich auf dem Schlossplatz und den Arkaden. Am Ehrenmal der Stadt in den Arkaden legte der CC einen Kranz nieder. Unterschied zu 2022 nur, dass erstmals auch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) an der Zeremonie teilnahm, ebenso dabei waren der zweite und dritte Bürgermeister der Stadt, Hans-Herbert Hartan (CSU) und Can Aydin (SPD). Erstmals dabei: OB Sauerteig (m). // C. Winter Was in diesem Jahr auch nicht ganz gelang, war, das CC-Ehrenmal im Hofgarten bis zur Zeremonie zu schützen. Ein oder zwei Nächte zuvor hatten Gegner des CC es mit Farbe beschmiert. Das Denkmal war vor Pfingsten verschalt und mit Folie umwickelt worden. Vermutlich hatten die Unbekannten die rote Farbe am oberen Rand des Sockels hinter die Verschalung gekippt. „Eine Scheißangst“ Dort gedachte der CC wieder seiner gefallenen Verbandsbrüder sowie der Opfer von Krieg und Gewalt an seinem Denkmal im im Hofgarten. „Wir hatten eine Scheißangst“, zitierte Prof. Dr. Markus Witte einen schon lange verstorbenen Bundesbruder. Mitte der 1980er-Jahre habe der „hoch Betagte“ bei einer Veranstaltung der Landsmannschaft von den Schrecken des Krieges berichtet. An diesen Satz erinnere er sich immer, wenn er das Ehrenmal des CC mit den drei nackten Männern und dem in die Höhe gereckten Schwert sehe, sagte Witte. Es sei keine Lust zu Sterben, sagte der Redner, „weder in irgendwelchen Schützengräben, wie sie die Welt gerade wieder durchfurchen, noch in einem Krankenhaus, auf der Straße oder in einem Flüchtlingsboot. Es ist keine Lust zu sterben, und es gibt keinen Grund, das Sterben oder den Tod zu verklären“. Das beschmierte Ehrenmal. // C. Winter Daran erinnere auch dieses Denkmal – das eben aber auch ein Schwert zeigt. Das Schwert sei das befremdlichste Element des Denkmals. Dies sei keine Verherrlichung des Krieges. Ein Denkmal solle „zum Denken aufrufen, nicht zum Verhüllen, zum Besprühen oder zum Einreißen – das macht nur, wer den Sinn eines Denkmals nicht verstanden hat oder wer nicht bereit ist zum Nachdenken“. Berittene Polizei beim Totengedenken. // C. Winter Die Veranstaltung des CC am Vormittag des Pfingstmontags wurde wieder von einem größeren Polizeiaufgebot begleitet. Darunter auch vier Beamtinnen zu Pferde von der Reiterstaffel der bayerischen Polizei. Bis zum Montagnachmittag hatte die Polizei nur drei Zwischenfälle gemeldet, einen Mützenklau, eine Körperverletzung, die ohne schwerere Folgen verlief und den Diebstahl einer CC-Flagge, die vor einem Laden in der Spitalgasse hing. Nach Informationen des Tageblattes hatte es in der Nacht zu Montag eine weitere Auseinandersetzung zwischen zwei Kongress-Teilnehmern und zwei Unbekannten gegeben. Eines der CC-Mitglieder hatte einen Hund dabei, der soll einen der anderen beiden anderen ins Bein gebissen haben. Einzelheiten waren aber zunächst nicht bekannt. Was kommt nach dem Kongress? Weitaus länger als nur ein langes Wochenende dürften sich alle Beteiligten mit den geleakten E-Mails von CC-Mitgliedern beschäftigen. Die Antifa hatte den E-Mail- Verkehr, unter anderem des langjährigen Kongressbeauftragten Hans-Georg Schollmeyer veröffentlicht. Schollmeyer war daraufhin zurückgetreten um „weiteren Schaden“ vom Verband abzuwenden. Gleichwohl war er am Wochenende noch kommissarisch im Einsatz, er hatte auch den diesjährigen Kongress organisiert. Jetzt will der CC in einigen der Fälle, die in den Leaks dokumeniert worden sind, selbst tätig werden. „In einem Fall ist vom CC ein Ehrengerichtsverfahren eingeleitet worden“, sagte CC-Sprecher Martin Vaupel dem Tageblatt, ohne näher auf den Fall im Einzelnen einzugehen. CC-Sprecher Martin Vaupel. // CC Das Rechtsamt innerhalb des CC ermittle, nun sei abzuwarten. Wie lange der Vorgang dauern könne, sei unklar. „Wenn das Rechtsamt ermittelt hat, wird es Vorschläge für Maßnahmen unterbreiten, die der CC umsetzen kann.“ Die härtest mögliche Maßnahme sei dann der Ausschlussantrag, über den abgestimmt werde. „Aber nähere Erkenntnisse haben wir noch nicht.“ Auch die Stadt wolle tätig werden, hatte OB Sauerteig angekündigt. Es werde „Reaktionen“ auf die Leaks geben. In einer der Mails wurde er von einem CC-Mitglied als „Regenwurm“ bezeichnet.