Konzert
Starpianistin begeistert Kulmbacher Publikum
Gitti Pirner am Steinway-Flügel ist immer noch ein Star, dem die Lebensjahre wenig anhaben können.
Gitti Pirner am Steinway-Flügel ist immer noch ein Star, dem die Lebensjahre wenig anhaben können.
Horst Wunner
F-Signet von Horst Wunner Fränkischer Tag
Kulmbach – Die Resonanz und die Erwartungen waren groß, alle Plätze im Saal der Städtischen Kulmbacher Musikschule besetzt.

Für einen erinnerungswürdigen, für Kulmbacher Verhältnisse phänomenalen Klavierabend. Den eine Frau mit Weltruf zelebrierte: Gitti Pirner, aufgewachsen in Sonthofen und wohnhaft in Tutzing am Starnberger See, wo sie Ehrenbürgerin ist.

Die zierliche, jedoch drahtige Pianistin brillierte trotz ihrer fast 80 Jahre mit einer ungetrübten Spannkraft am Flügel, gestählt aus Hunderten von Auftritten in allen Erdteilen mit renommierten internationalen Orchestern.

Aus immensem Erfahrungsschatz geschöpft

Es war reiner Genuss, diese wunderbar fabulierenden Tonfolgen zu goutieren, die tremolierenden Kaskaden im federleichten Spiel; helle Lichtpunkte, die in den Saalhimmel verströmten. Dazwischen streng katalogisierte Dynamik, die später in schwärmerischer Fülle üppig zur Geltung kam. Eine Musik, die alle Seelenschatten vertrieb und in einer solchen Tastenklarheit selten zu hören ist. Die hauchzarten Passagen und die elegant gebändigte Tonwucht dabei nicht zu vergessen. Für eine so zu meisternde Interpretation muss man Gitti Pirner heißen und aus einem immensen Erfahrungsschatz schöpfen können.

Mit Beifallsrausch gedankt

Sie hat für diese musikalische Stunde – das Publikum fühlte sich reich beschenkt und drückte das in einem finalen Beifallsrausch aus – ausschließlich Kompositionen von Joseph Haydn gewählt. Von der Sonate C-Dur, den Variationen f-moll und Fantasia, bis zur Sonate ES-Dur mit den Sätzen Allegro – Adagio – Presto.

Dank muss man dem Förderverband der Musikschule sagen für diesen Auftritt im Rahmen der Konzertreihe „Steinway & Sons“. Pirner und der Steinway-Flügel harmonierten prächtig. Ohne zu übertreiben darf man sagen: Eine funkelnde Sternstunde in der Kulmbacher Kulturszene, die auch Ehrenbürger Hans Albert Ruckdeschel und dessen Ehefrau Margit ausgiebig beklatschten.

Lesen Sie auch: 

Inhalt teilen

Oder kopieren Sie den Link: