Zur neu entflammten Debatte um das Aus der Tangente und den Abriss des alten Güterbahnhofs, nimmt jetzt auch in einer Pressemitteilung der Bayerische Landesverein für Heimatpflege in München Stellung.
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Verlust des historischen Kulmbacher Güterbahnhofs: Ein sinnloser Abriss?
„Der Abriss des denkmalgeschützten Güterbahnhofes in Kulmbach war unnötig und sinnlos. Das für die Ortsgeschichte bedeutsame Gebäude aus dem Jahr 1890 musste einem Straßenbauprojekt weichen. Nun aber hat sich herausgestellt, dass sich dieses Straßenbauprojekt nicht verwirklichen lässt. Dieses Bauwerk hätte aus unserer Sicht erhalten werden müssen, und nun stellt sich heraus, dass es auch hätte erhalten werden können. Das macht den Verlust noch bitterer", sagt Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege.
Der Kampf für den Erhalt: Expertenmeinung aus München
Der Verein war seinerzeit unter Berufung auf eine Expertise des vielfach preisgekrönten und international renommierten Architekten Professor Florian Nagler öffentlich für den Erhalt des gut erhaltenen Klinkerbaus eingetreten. Die entscheidenden Stellen, die den Abriss befürworteten, hätten aber noch nicht einmal die für ihr Straßenbauprojekt notwendigen Grundstücke erworben. Beteiligt waren verschiedene politische Ebenen - von der Kommune bis zum Wissenschaftsministerium.
Fataler Fehler: Abriss in Kulmbach ohne Plan
"Dass ohne den Erwerb notwendiger Grundstücke schon einmal der Güterbahnhof abgerissen wurde, ist fatal", sagt Neumaier. "Wenn jemand sagt, es erinnere ihn an die Schildbürger, durch die wegen ihrer skurrilen Streiche ihr fiktiver Ort Schilda legendär wurde, wird wohl kaum ein Heimatpfleger widersprechen. Immerhin kann man das Kulmbacher Denkmal-Debakel künftig beispielhaft als Argument anführen, wenn wieder ähnliche Abrisse diskutiert werden", so Rudolf Neumaier.
Der Güterbahnhof war ein Zeugnis eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte von Kulmbach und ein Erinnerungsort: Von hier wurden im Jahr 1942 die letzten sieben jüdischen Kulmbacher in ein Vernichtungslager deportiert. Seit zwei Jahren ist vom Güterbahnhof nichts mehr zu sehen.
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