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Podcast „Lokale Lokale“
Kunstgalerie, Subkultur-Kneipe und geliebte „Hutzelbude“
In der „Hutzelbude“ am Stephansberg macht Philipp Sommer alles auf seine Weise. Das ist anders, das ist ulkig, das ist manchmal auch nicht konfliktfrei – doch genau darum so charakterstark.
In der Subkultur-Bar "Galerie" am Stephansberg macht Inhaber Philipp Sommer alles auf seine Weise. Seine Kneipe ist genau deshalb einzigartig in der Region. // Foto: Nikolas Pfannenmüller / Grafik: Franziska Schäfer
Bamberg – Kultur, Philosophie und Currywurst: Es gibt nur eine Bar in Bamberg mit dieser Kombination. Die „Galerie“ ist anders, außergewöhnlich und skurril, genau wie einige Gäste. Und deshalb ist sie Kult.

Wer den Stephansberg, eine der schmalsten Gassen Bambergs, herunterläuft, kann eine der gemütlichsten Kneipen Bambergs ganz leicht übersehen. Das Gebäude wirkt wie ein normales Wohnhaus, vor der blauen Haustür gibt es wenige Sitzplätze, die aussehen, als würden sich dort die Nachbarn auf ein Feierabendbier treffen.

Auch innen ist die „Galerie am Stephansberg“ alles andere als gewöhnlich: Zusammengewürfelte Möbel, eine alte Gebetsbank als Sitzmöglichkeit und jede Menge Kunst geben der Bar ihren Charakter.

Und so außergewöhnlich und vielfältig die Einrichtung ist, so bunt ist auch ihr Publikum: vom Automechaniker bis zum Philosophen, von Studierenden bis zu Kunstschaffenden.

Ein Landschaftsgärtner als Wirt

Sogar Linken-Politiker Dietmar Bartsch hat schonmal einen Abstecher in die Kneipe gemacht – und ist dabei kurzerhand selbst zum Kellner geworden. Für einen Abend. Langfristig sei ihm Bamberg jedoch „zu katholisch“ gewesen, erinnert sich Inhaber Philipp Sommer.

Der Landschaftsgärtner ist seit zehn Jahren der Inhaber der „Galerie“, die er liebevoll als „Hutzelbude“ bezeichnet. Es war nie sein Plan, Wirt zu werden. Erst eine zufällige Begegnung in Griechenland brachte ihn zur „Galerie“. Er renovierte das Lokal, verpasste ihm einen neuen Anstrich und zog im oberen Stockwerk ein. 

Knapp 60.00 Menschen pendeln Tag für Tag - nach Bamberg oder in einen anderen Kreis.
Knapp 60.00 Menschen pendeln Tag für Tag - nach Bamberg oder in einen anderen Kreis. // FOTOGALERIE Foto: Leonhard Stoll
Impressionen GalerieBildergalerie "Galerie am Stephansberg"
Durch die blaue Haustür gelangen Gäste in die urige Galerie. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
Impressionen GalerieBildergalerie "Galerie am Stephansberg"
In der Galerie gilt: Wer was trinken möchte, muss sich bemerkbar machen. Am besten geht das am Tresen, dem Herzstück der Kneipe. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
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Auch ein Klavier zählt zum festen Inventar der Kultkneipe. Wer will, kann hier auch mal selbst in die Tasten hauen und sein musikalisches Talent zum Besten geben. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
Impressionen GalerieBildergalerie "Galerie am Stephansberg"
Laut Gästen der Galerie gibt es hier das billigste Bier der Stadt. Ob das stimmt, sei dahingestellt. Eines ist jedenfalls sicher: Das Ambiente ist ganz besonders. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
Auch ein Akkordeon wartet darauf, bespielt zu werden. Von mutigen Gästen oder erfahrenen Musikern, die regelmäßig Konzerte  in der Galerie geben.
Auch ein Akkordeon wartet darauf, bespielt zu werden. Von mutigen Gästen oder erfahrenen Musikern, die regelmäßig Konzerte in der Galerie geben.  // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
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Die Galerie macht ihrem Namen alle Ehre. Über das Jahr hinweg stellen verschiedene Kunstschaffende aus, die sich an den Kneipenwänden austoben dürfen. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
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In der Kultkneipe gibt es überall was zu entdecken: schrille Bilder, unzählige Kerzenständer oder alte Platten. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
Impressionen GalerieBildergalerie "Galerie am Stephansberg"
Abstrakte Gemälde und wilde Farbkombinationen - auch das gehört zur Galerie. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller
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Ist das Kunst oder kann das weg? Das liegt am Ende im Auge der Betrachtenden, die es in die Galerie verschlägt. // FOTOGALERIE Foto: Nikolas Pfannenmüller

Currywurst vom Scherenschnitt-Künstler

Manches ist auch geblieben, als Sommer übernahm: etwa der traditionelle Currywurst-Abend mit Scherenschnitt-Künstler Wolfgang Müller an jedem zweiten Sonntag im Monat.

In der zweiten Folge des neuen Podcasts Lokale Lokale erzählen Philipp Sommer, sein Mitarbeiter Moritz Drechsel und ein Stammgast, an welche Abende in der „Galerie“ sie sich besonders erinnern und was die Bar für sie einzigartig macht.

Die Episode hören Sie hier oder überall, wo es gute Podcasts gibt: 

Das Team hinter Lokale Lokale

Lokale Lokale – der Gastro-Podcast aus Franken ist ein Projekt der Volontärinnen und Volontäre des Fränkischen Tags, der Bayerischen Rundschau, des Coburger Tageblatts und der Saale Zeitung.

An dieser Folge haben mitgewirkt:

Recherche, Produktion und Schnitt: Gina Baumgartl, Kim van der List, Nikolas Pfannenmüller

Sprecherin: Kim van der List

Intro/Outro: Florian Hauner

Grafik: Franziska Schäfer

Postproduktion: Tobias Götz

In der nächsten Woche geht es nach Forchheim in den vielleicht größten Biergarten der Welt. 

Alle bisher erschienen Folgen: 

 

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