Handball
Darum freuen sich Ukraines Handballer auf Coburg
Alexander Gladun ist seit 2014 Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes. Als Spieler war der 50-Jährige unter anderem in Erlangen und Forchheim aktiv.
Alexander Gladun ist seit 2014 Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes. Als Spieler war der 50-Jährige unter anderem in Erlangen und Forchheim aktiv.
Tobias Herrling
Tobias Herrling von Tobias Herrling Fränkischer Tag
Coburg – Das Länderspiel zwischen der Ukraine und Österreich in Coburg wirft seine Schatten voraus. Die Vestestädter fiebern dem internationalen Sportereignis entgegen – und die Ukrainer einer speziellen Atmosphäre.

„Die HUK-Arena ist eine wunderschöne Arena und der gemütlichste Handball-Standort Deutschlands. Die Halle ist sehr kompakt, die Fans sitzen nahe am Spielfeld“, sagt Alexander Gladun. Der 50-Jährige ist seit 2014 Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes und kommt bald in den Genuss eines „Heimspiels“ in der Vestestadt.

Am 9. März wird die Männer-Nationalmannschaft der Ukraine in Coburg das Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland gegen Österreich austragen. Zuvor hatte Gladun, der als Spieler unter anderem in Erlangen und Forchheim gespielt hatte, nur als Gegner mit Coburg – damals noch in der Angerhalle – Bekanntschaft gemacht. „Es war nie einfach, in Coburg zu spielen. Ich bin überzeugt, dass wir ein tolles Heimspiel haben werden.“

Medienrunde in der HUK-Arena

Bei einer Pressekonferenz im VIP-Raum der Coburger Arena am Donnerstagvormittag gaben Gladun, der ukrainische Nationaltrainer Vyacheslav „Slava“ Lochmann, HSC-Geschäftsführer Jan Gorr und der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) Auskunft über das besondere Spiel in der HUK-Arena. „Uns wäre es natürlich lieber gewesen, wenn das Spiel in der Ukraine hätte stattfinden können. Aber uns war auch klar, dass wir die Ukraine unterstützen und das Spiel in Coburg ausrichten“, sagte Sauerteig.

Medienrunde vor dem Länderspiel der Ukraine gegen Österreich mit (von links) Vyacheslav Lochmann (Nationaltrainer der Ukraine), Alexander Gladun (Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes), Hallensprecher Thomas Apfel, HSC-Geschäftsführer...
Medienrunde vor dem Länderspiel der Ukraine gegen Österreich mit (von links) Vyacheslav Lochmann (Nationaltrainer der Ukraine), Alexander Gladun (Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes), Hallensprecher Thomas Apfel, HSC-Geschäftsführer Jan Gorr und Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.
Tobias Herrling

Rudi Brunner, ein langjähriger Förderer des TV Großwallstadt, habe Kontakt zu Gorr aufgenommen und abgeklopft, ob das Qualispiel in der Vestestadt steigen könnte. „Wir haben uns von der Anfrage geehrt gefühlt. Es ist eine besondere Situation und wir mussten nicht lange darüber nachdenken, der Ukraine zu helfen“, sagte Gorr.

Die Stadt Coburg im Fokus

Der Zweitligist werde sein „Bundesliga-Set-up“ zur Verfügung stellen, zudem wird die Partie im österreichischen und ukrainischen TV übertragen. „Der Fokus wird auf unsere Stadt gerichtet“, freut sich Gorr. Beide Nationalmannschaften werden bereits einige Tage vor dem Spiel in Coburg sein und sich auf das Spiel vorbereiten. Zudem werde es die Möglichkeit geben, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen, verriet Oberbürgermeister Sauerteig.

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Aus sportlicher Sicht hat die Begegnung aber jede Menge Brisanz zu bieten. Denn: „Für uns ist es ein ganz wichtiges Spiel. Wir brauchen die zwei Punkte“, sagt der ukrainische Trainer Lochmann, der seit Januar auch den Coburger Zweitliga-Rivalen TV Großwallstadt trainiert. In Gruppe 4 liegt die Ukraine nach zwei absolvierten Spielen auf Platz 3 mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Österreich.

Ukraine hofft auf EM-Teilnahme

Mit einem Sieg würden die Ukrainer nicht nur mit dem ÖHB-Team gleichziehen, sondern die Chancen auf eine EM-Teilnahme aufrecht erhalten. Der Erst- und Zweitplatzierte sowie die vier besten Drittplatzierten der acht Quali-Gruppen nehmen im kommenden Jahr an der EM in Deutschland teil.

Alexander Gladun (hinten links) hatte ein Poloshirt der Ukraine für Dominic Sauerteig (hinten rechts) als Geschenk dabei.
Alexander Gladun (hinten links) hatte ein Poloshirt der Ukraine für Dominic Sauerteig (hinten rechts) als Geschenk dabei.
Tobias Herrling

Die Ukraine hofft, im EM-Rennen zu bleiben – und baut auch auf die Unterstützung geflüchteter Ukrainer vor Ort. Jeder mit einem ukrainischen Pass, den er an der Tageskasse vorzeigen muss, bekommt freien Eintritt. Der Vorverkauf für das „internationale Sportereignis“ (Gorr) hat bereits begonnen. Karten können sowohl online auf der Plattform „Eventim“ oder beim HSC in der Geschäftsstelle erworben werden. Die Tickets beim HSC können nur in bar bezahlt werden.

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