Ein wilde Achterbahnfahrt hat der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg hinter sich. In der gerade zu Ende gegangenen Saison zeigten die Vestestädter oft zwei Gesichter. Vor allem in der Hinrunde enttäuschten die Coburger regelmäßig. Enttäuschte Gesichter wie nach der Niederlage gegen den TV Hüttenberg waren regelmäßig zu sehen – vor allem auch nach Heimspielen.
Insgesamt hat der HSC neun Spiele in der heimischen HUK-Arena verloren. An eine ähnlich erschreckend schwache Bilanz können sich viele Coburger nicht mehr erinnern. Die Heimschwäche setzte sich auch nach dem Trainerwechsel fort. Alois Mraz, der ruhige Tscheche, musste nach sechs Spielen seinen Platz an der Seitenlinie räumen.
Als seinen Nachfolger verpflichtete der HSC das komplette Gegenteil: Brian Ankersen, der impulsive Däne, übernahm im Oktober das Traineramt. Der 33-Jährige schaffte es aber zunächst nicht, den wankelmütigen HSC zu stabilisieren.
Erst in der Rückrunde durften die Coburger sich so diebisch freuen wie Florian Billek nach einem seiner Treffer.
In der zweiten Saisonhälfte spielten die Vestestädter einen deutlich besseren Handball – und waren trotzdem im März in akuter Abstiegsgefahr. Der HSC bewies aber Nervenstärke und holte rechtzeitig genügend Zähler, um nicht bis zum Schluss zittern zu müssen. Zwischenzeitlich hatten die Coburger auch wieder zu alter Heimstärke gefunden und feierten drei Heimsiege am Stück – nicht nur zur Freude von Justin Kurch und Milos Grozdanic.
An alte Zeiten erinnerte das letzte Heimspiel der Saison gegen den ThSV Eisenach. Zwar ging das Derby mit 25:26 verloren, doch mehr als 2000 Fans bedeuteten nicht nur Saisonrekord, sondern sie sorgten auch für eine prickelnde Atmosphäre, wie man sie in Coburg lange nicht mehr erlebt hatte. Davon schwärmte nach dem Spiel auch Geschäftsführer Jan Gorr.
Mehrfach mussten Spiele des HSC aufgrund von Corona-Fällen verlegt werden. Die kurioseste Absage war aber eine andere: In Bietigheim tropfte es nach Regenfällen in die Halle – das Spiel musste kurzfristig abgesagt werden.