HSC Coburg
Coburger Oberwasser am Bodensee
Der Konstanzer Niklas Ingenpass (hinten) versucht, gegen Coburgs Jakob Knauer ein Stürmerfoul herauszuholen. Knauer steuerte zum klaren HSC-Sieg drei Tore bei.
Der Konstanzer Niklas Ingenpass (hinten) versucht, gegen Coburgs Jakob Knauer ein Stürmerfoul herauszuholen. Knauer steuerte zum klaren HSC-Sieg drei Tore bei.
Iris Bilek
Tobias Herrling von Tobias Herrling Fränkischer Tag
Coburg – Gelungener Rückrundenauftakt: Zweitligist HSC Coburg gewinnt beim Aufsteiger HSG Konstanz deutlich – und trotzt einem weiteren personellen Rückschlag.

Souveräne Vorstellung des Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg: Am Freitagabend siegte die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen bei der HSG Konstanz mit 35:27 (17:13) und holte nach der Niederlage in Eisenach zum Rückrundenauftakt die ersten beiden Punkte des neuen Jahres – und der HSC trotzte seinen personellen Sorgen. Denn: Zwar kehrte mit Jan Schäffer ein wichtiger Spieler zurück, dafür gab es am Spieltag aber einen weiteren personellen Rückschlag für die Coburger.

2. Bundesliga

HSG Konstanz – HSC 2000 Coburg 27:35 (13:17)

Kurz vor dem Auswärtsspiel musste der HSC nach Jannes Krone (Bänderriss im Sprunggelenk) und Viktor Glatthard (Sehnenabriss im Oberschenkel) den nächsten verletzungsbedingten Ausfall bekanntgeben. Jan „Wolle“ Kulhanek zog sich im Training eine muskuläre Verletzung am rechten Oberarm zu. Wie lange die Nummer 1 der Vestestädter ausfallen wird, ist noch offen.

Das Coburger Torhütergespann am Bodensee bildeten Jan Jochens und der wieder genesene Fabian Apfel. Allzu oft musste sich Apfel, der zunächst den Vorzug vor Jochens erhalten hatte, in den ersten Minuten aber nicht auszeichnen. Denn: Coburg verteidigte in einer 6:0-Formation von Beginn an stark und stellte Konstanz vor enorme Probleme. Der Aufsteiger hatte große Schwierigkeiten, sich klare Chancen zu erspielen und lief sich immer wieder fest.

HSG Konstanz kämpft sich ins Spiel

Zwar setzte Lars Michelberger den ersten Wurf aus dem Rückraum in die Maschen (1.), aber weitere Treffer kamen in den folgenden Minuten nicht hinzu. Der HSC hingegen erzielte vier Tore in Serie und setzte sich frühzeitig etwas ab (4:1, 8.). Diesen Drei-Tore-Vorsprung hielten die Gäste bis zu 17. Minute aufrecht (8:5), ehe sich die HSG mehr und mehr ins Spiel biss.

Coburgs Merlin Fuß (am Ball) bekam nach überstandener Schulterverletzung mehr Spielanteile als zuletzt.
Coburgs Merlin Fuß (am Ball) bekam nach überstandener Schulterverletzung mehr Spielanteile als zuletzt.
Iris Bilek

Hatten die Coburger zuvor noch teils sehenswerte spielerische Lösungen gefunden, stockte nun zeitweise der Angriffsmotor. Coburg leistete sich zudem nach 20 Minuten bereits fünf technische Fehler. Zum Vergleich: Beim Jahresauftakt in Eisenach war es in der ersten Halbzeit lediglich einer. Dafür hatten die Oberfranken im ersten Durchgang eine enorme Effektivität (81 Prozent Trefferquote).

HSC Coburg bestraft Fehler

Dass die Konstanzer das Spiel trotzdem phasenweise ausgeglichen gestalteten, lag am siebten Feldspieler, den HSG-Trainer Jörg Lützelberger zeitweise brachte. In zwei Situationen in Folge spielte Konstanz seine Überzahl aber nicht gut aus – und Coburgs Schäffer bestrafte das mit einem Doppelschlag (15:12, 29.).

Aus Sicht des HSC nahm die erste Hälfte aber ein noch besseres Ende, denn Merlin Fuß und Florian Billek legten binnen 41 Sekunden zwei weitere Treffer nach und sorgten für den 17:13-Halbzeitstand. Es war gleichzeitig die höchste Führung im ersten Durchgang, in dem der HSC von beiden Mannschaften die bessere Abwehrreihe stellte.

HSC lässt keine Zweifel aufkommen

Der zweite Durchgang begann wie der erste: Konstanz gelang zwar wieder der erste Treffer, danach ließen die Coburger aber erneut vier am Stück folgen und stellten auf 21:14 (36.). Frühzeitig hatten die Gäste einen vorentscheidenden Schritt Richtung Auswärtssieg und erste zwei Punkte des neuen Jahres gemacht.

Immerhin: Der schönste Treffer des Tages ging auf das Konstanzer Konto, als Joshua Braun einen Kempa-Trick zum 15:22 verwandelte (40.). Im Gegenzug beantwortete Billek den Treffer aber ebenfalls gefühlvoll mit einem Heber. Dass die Coburger keine Zweifel mehr aufkommen lassen wollten, wurde auch an der Tatsache deutlich, dass HSG-Trainer Lützelberger nach 40 Minuten bereits seine dritte und letzte Auszeit nahm.

Vier HSC-Treffer gingen auf das Konto von Fynn Herzig (M.).
Vier HSC-Treffer gingen auf das Konto von Fynn Herzig (M.).
Iris Bilek

Im Angriff setzte Lützelberger wieder auf den zusätzlichen Feldspieler und in der Abwehr sollte es eine deutlich offensivere Deckung richten. Doch das klappte nicht, weil der HSC immer eine Lösung hatte und souverän agierte. Zudem hatten die Gäste mit Jochens, der auf neun Paraden kam, einen zuverlässigen Rückhalt zwischen den Pfosten. Letztlich siegten die Oberfranken mit 35:27 und belohnten sich mit zwei Punkten für eine souveräne Vorstellung.

Die Statistik:

HSG Konstanz: Ebert (5 Paraden), Grabenstein (3 Paraden) – Czako (1), Foege, Michelberger (4), Thomann (3/1), Erifopoulos (2), Mauch, Beckmann, Braun (7), Wendel (1), Ingenpass (4), Köder (3/1), Knezevic (2), Hutecek, Köster

HSC 2000 Coburg: Jochens (9 Paraden), Apfel (3 Paraden) – Preller, Runarsson (5/1), M. Jaeger (4), Dettenthaler (1), Bis (3), Mund (1), Fuß (1), Ossowski (2), Billek (5/1), Herzig (4), Knauer (3), Schäffer (4), Schröder (2)

Schiedsrichterinnen: Kuttler (Ostrach) / Merz (Oberteuringen)

Zuschauer: 1500

Zeitstrafen: 4 (Michelberger, Erifopoulos, Ingenpass, Köder) – 4 (Bis, Ossowski, Schröder, Mund)

Siebenmeter: 2/3 (Jochens hält einmal) – 2/3 (Billek verwirft einmal)

Spielfilm: 1:2 (4.), 1:4 (8.), 3:6 (13.), 5:8 (17.), 8:9 (20.), 11:12 (26.), 12:14 (28.), 13:17 (30.), 14:20 (35.), 14:22 (39.), 17:25 (42.), 19:27 (46.), 20:30 (50.), 24:32 (55.), 27:35 (60.)

Beste Spieler: Braun, Erifopoulos – Jochens, Runarsson

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