Fußball
Marek Mintal wird Trainer bei der SpVgg Bayreuth
Der ehemalige Club-Star Marek Mintal wird neuer Trainer der SpVgg Bayreuth
Der ehemalige Club-Star Marek Mintal wird neuer Trainer der SpVgg Bayreuth
dpa
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Bayreuth – Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig des 1. FC Nürnberg wird neuer Trainer bei der SpVgg Bayreuth. Der 45-Jährige soll die Altstädter binnen zwei Jahren zurück ins Profigeschäft bringen.

Die SpVgg Bayreuth hat nach dem Abstieg aus der 3. Liga schnell einen neuen Coach gefunden. Und der trägt in Fußball-Deutschland einen bekannten Namen – Marek Mintal. Die Fan-Ikone des 1. FC Nürnberg, Pokalsieger und Bundesliga-Torschützenkönig beim Club, soll den Neuanfang der Altstädter in der Regionalliga Bayern dirigieren. Im letzten Drittliga-Spiel am Wochenende gegen den FC Erzgebirge Aue wird letztmals Interimstrainer Julian Kolbeck die Mannschaft betreuen. Er hatte nach der Entlassung von Chefcoach Thomas Kleine vor Kurzem dessen Amt übernommen.

Marek Mintal soll die SpVgg Bayreuth binnen zwei Jahren in den Profifußball zurückbringen, so das Ziel des Vereins. „Mit ihm haben wir einen, dessen Name nicht nur eine hohe Strahlkraft besitzt“, sagt SpVgg-Geschäftsführer Jörg Schmalfuß, „sondern einen, der nicht nur als Aktiver große Erfolge feierte, sondern auch als Trainer schon etliche Fußspuren hinterlassen hat.“

Mintal kam 2003 aus seiner Heimatstadt Žilina, einer Industriestadt im Nordwesten der Slowakei, nach Nürnberg. Dort spielte er sich binnen kürzester Zeit in die Herzen der Clubfans, avancierte zum Torjäger und unumstrittenen Publikumsliebling. Gekrönt wurde die Ära Mintals mit dem Pokalgewinn 2007. Dreimal – in seinem Debütjahr und 2008/09 in Liga 2 sowie nach dem Wiederaufstieg 2004/05 in der Bundesliga – wurde der bis heute in Röthenbach an der Pegnitz wohnhafte Slowake Torschützenkönig, wie auch schon vorher zweimal in seiner Heimat.

Nach einem kurzen Gastspiel bei Hansa Rostock kehrte er zum 1. FC Nürnberg zurück und spielte noch für die zweite Mannschaft.

45-facher Nationalspieler der Slowakei

Der 45-fache slowakische Nationalspieler machte als Trainer nahtlos da weiter, wo er als Spieler aufgehört hatte: Er, damals schon als Teammanager der slowakischen Nationalmannschaft tätig, agierte unter Michael Wiesinger und Armin Reutershahn, später dann unter Gertjan Verbeek, als Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg.

Der heute 45-jährige UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber hatte in der Folgezeit etliche Posten beim Club inne: Als Co-Trainer fungierte er bei der U19-Mannschaft und bei den Profis, verantwortlich war er bei der U16, der U17, der zweiten Mannschaft und zweimal interimsmäßig im Bundesligabereich.

„Mit Marek wollen wir einen Neuanfang mit einer klaren strategischen Ausrichtung“, so Schmalfuß über ihn, der schon im Vorjahr neben Thomas Kleine zum favorisierten Kreis der möglichen Übungsleiter gezählt hatte. Die Eckdaten sind relativ klar definiert. „Wir wollen uns auf Anhieb in der Spitzengruppe der Regionalliga positionieren“, verrät der Geschäftsführer, „um dann in der zweiten Saison vielleicht die Rückkehr in die 3. Liga anzupeilen.“

Der Hintergrund des Plans scheint klar: Zum einen steigt der Meister der Regionalliga Bayern im Jahr 2025 wieder direkt auf, muss nicht die tückischen Mühlen der schwer kalkulierbaren Relegation in Kauf nehmen, zum anderen steht das Thema Infrastruktur weiterhin auf der Agenda. „Da haben wir jetzt zwei Jahre Zeit, Dinge weiter anzuschieben.“

Die wichtigste Aufgabe für den neuen Mann auf der Kommandobrücke wird aber erst einmal sein, den neuen Kader zu formieren. „Wir werden in dieser Woche noch einmal mit allen Spielern sprechen“, erklärt Schmalfuß, „um in diesem Bereich Gewissheit zu haben.“

Marek Mintal voller Vorfreude

Marek Mintal selbst war bis zuletzt Co-Trainer der slowakischen Nationalmannschaft und zeichnet erstmals allein für eine Herren-Mannschaft verantwortlich. In der Slowakei wurde er zweimal zum Fußballer des Jahres und einmal zum Fußballspieler des Jahrzehnts ernannt, die Nürnberger Fans wählten ihn zur Mittelfeldlegende des Jahrhunderts, als Träger des bayerischen Verdienstordens hat er sich auch politische Hochachtung verdient.

Bei der Altstadt findet Mintal das eine oder andere für ihn altbekannte Gesicht vor. An der Seite von Sebastian Kolbe, Jann George, Tobias Weber und Dennis Lippert, den er später neben Tim Latteier selbst coachte, spielte Mintal einst in der Regionalliga. Im Jugendbereich hatte er als Co-Trainer des heutigen Hoffenheimer Bundesligatrainers Pellegrino Matarazzo Steffen Eder unter seinen Fittichen.

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