Der Ärger von Pendlern und Stadt über das geplante Aus für einen morgendlichen ICE-Halt in Aschaffenburg auf dem Weg nach Frankfurt/Main wächst. Die Deutsche Bahn plant nach Angaben der Stadt, mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember den Halt um 07.05 Uhr zu streichen und ins hessische Hanau zu verlegen. Die Bahn äußerte sich trotz mehrfacher Nachfragen zunächst nicht dazu.
Mit einem ICE brauchen Reisende etwa 30 Minuten vom Hauptbahnhof Aschaffenburg zum Hauptbahnhof Frankfurt/Main. Der Regionalexpress 55 schafft es beispielsweise in etwa 40 Minuten, die Regionalbahn 58 braucht gut eine Stunde.
Stadtrat macht Druck
Der Aschaffenburger Stadtrat will das Unternehmen nun mit einer Resolution dazu bringen, seine Pläne zu verwerfen. «Normal halten wir uns ja mit solchen Resolutionen zurück», sagte Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) laut «Main-Echo», «aber hier sind die Wirtschaft, der Nahverkehr und die Anbindung an die Metropolregion Rhein-Main betroffen. Das ist für Aschaffenburg und die Region sehr wichtig.»
Der Stadtrat hatte am Montag entschieden, sich mit der Resolution an den zuständigen Konzernbevollmächtigten der Bahn zu wenden. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. «Dieser Halt ist alternativlos», heißt es darin. Es gebe keine aktuelle Potenzanalyse, die einen Wegfall des Halts rechtfertigen würde.
Pendler schreiben Petition
Zudem gibt es eine Online-Petition von Betroffenen, die auf den frühen Halt des Schnellzugs drängen. Unter der Überschrift «ICE 1022 – Nächster Halt: Aschaffenburg» fordern sie eine Rücknahme der Streichung zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember. «Ich fahre täglich mit dem Zug nach Frankfurt und weiß, wie wichtig verlässliche Verbindungen (...) sind», sagte Mit-Initiator Manuel Michniok.
«Die Entscheidung, den ICE-Halt zu streichen, ist nicht nachvollziehbar und verschlechtert die Mobilität in unserer Region massiv.» Erst vor wenigen Monaten sei bereits der frühere ICE-Halt um 6.33 Uhr gestrichen worden, ohne nachvollziehbare Begründung.








