Neuerscheinung
Uni gibt Sammelband zur aktuellen Forschung über Heinrich II. heraus
Prof. Dr. Christof Rolker
Prof. Dr. Christof Rolker // Benjamin Herges/Uni Bamberg
Signet des Fränkischen Tags
Bamberg

Die Otto-Friedrich-Universität veröffentlichte zum 1000. Todestag von Kaiser Heinrich einen Sammelband zur Heinrich-Ringvorlesung und beleuchtet das Erbe des mittelalterlichen Kaisers. Heinrich II. beschäftige die Bamberger Bürger sowie Forschende bis in die Gegenwart, teilt die Universität in einer Pressemeldung mit. Er und seine Frau Kunigunde hätten Bamberg geprägt.

Zum Jubiläumsjahr ehrt die Stadt Bamberg Heinrich II. mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen. Auch die Universität Bamberg widmet sich intensiv dem Kaiser und Heiligen. Eine Ringvorlesung, die bereits im Sommersemester 2023 stattfand, ist ein Teil dieser Bemühungen.

Heuer erschien zudem der Sammelband zur gleichnamigen Ringvorlesung unter dem Titel „Kaiser Heinrich II.: Herrschaft, Handschriften und Heiligkeit im Mittelalter“. Die enthaltenen Aufsätze präsentieren aktuelle Ergebnisse der kunsthistorischen, historischen, archäologischen, musik- und liturgiegeschichtlichen Forschung zu Heinrich II.

Einmalig vollständige Sammlung

Prof. Dr. Christof Rolker, Herausgeber des Bandes und Organisator der Ringvorlesung, ist Experte für die Handschriften, die Heinrich neben Teilen des Domschatzes nach Bamberg brachte, darunter einige der berühmtesten und wertvollsten Codices des Mittelalters. Von den rund 1000 mittelalterlichen Handschriften in der Staatsbibliothek Bamberg können 165 auf Schenkungen Heinrichs zurückgeführt werden. „Das ist einmalig, denn von den Büchersammlungen anderer Herrscher des frühen und hohen Mittelalters ist keine derart geschlossen an einem Ort aufbewahrt, das meiste ist ganz verloren“, erläutert Christof Rolker. Die Staatsbibliothek wird die Einmaligkeit der „Kaiser-Heinrich-Bibliothek“ im Herbst durch eine eigene Ausstellung würdigen.

Rolker setzt sich in seiner Forschung vor allem mit den kirchenrechtlichen Handschriften auseinander, die Heinrich teilweise aus Italien nach Bamberg bringen ließ. „Ich beschäftige mich mit der Verbreitung einzelner Rechtstexte und Sammlungen, wie man sie anhand erhaltener Handschriften erschließen kann“, erklärt er. „Bamberg war dank Heinrich eines der Zentren, über die diese Handschriften im Reich nördlich der Alpen verbreitet wurden.“

Dokumente über den Dom

Unter den Objekten, die im Sammelband besonders gewürdigt werden, sind neben den kostbaren Handschriften der Kaiser-Heinrich-Bibliothek der Bamberger Dom sowie die Kaisergewänder. Dr. Cornelia Lohwasser vom Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit wertet aktuell im Rahmen eines Forschungsprojekts, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen im Bamberger Dom aus, die bisher nur in Ausschnitten veröffentlicht wurden. Dabei erlebt sie immer wieder Überraschungen. Im Sammelband schreibt sie über archäologische Forschungen zum Heinrichsdom.

Der Band „Kaiser Heinrich II.: Herrschaft, Handschriften und Heiligkeit im Mittelalter“ ist im Print für 24 Euro bei der Uni Bamberg über die Mailad-resse ubp@uni-bamberg.de bestellbar. Zudem ist er online frei verfügbar unter: fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/92716. red

Inhalt teilen
  • kopiert!