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Gegen Gewalt an Frauen
Warum in Bambergs Schaufenstern orange Schuhe stehen
Soroptimist Orange Days 2024: Auch im Colobri Bamberg stehen orange Schuhe.
Soroptimist Orange Days 2024: Auch im Colobri Bamberg stehen orange Schuhe. // Foto: Mona Hess
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Bamberg – Bamberger SI-Clubs unterstützen „Orange Days“: Mit diesem stillen Protest soll auf die fast täglich stattfindende Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht werden.

Wer in diesen Tagen durch Bamberg läuft, dem fallen orange gefärbte Schuhe in Schaufenstern auf. Was hat es damit auf sich? Sie sollen aufmerksam machen auf Gewalt gegen Mädchen und Frauen, eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen weltweit.

Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau getötet

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesfamilienministerin Lisa Paus haben am 19. November 2024 mit ihrem Report über Gewalt gegen Frauen und Mädchen die erschreckende Nachricht verbreitet, dass sie in allen Bereichen zunimmt: beim Cybermobbing, bei der häuslichen Gewalt, bei Sexualstraftaten und bei Femiziden. Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet, und das meist vom eigenen (Ex-)-Partner.  

Bamberger Soroptimist International Clubs unterstützen „Orange Days“

Um dieses Problem ins Bewusstsein zu rücken, gibt es jedes Jahr ab dem 25. November die zwei Wochen währenden sogenannten Orange Days. Die drei Bamberger Soroptimist International Clubs „Bamberg Kunigunde“, „Wilde Rose“ und „Würgau-Fränkische Schweiz“ unterstützen diese Aktion in diesem Jahr mit orange gefärbten Schuhen in rund 15 Schaufenstern teilnehmender Läden in Bamberg.

Mit orange Schuhen in Bamberger Schaufenster will der SI-Club Bamberg auf die sogenannten „Orange Days“ aufmerksam machen.
Mit orange Schuhen in Bamberger Schaufenster will der SI-Club Bamberg auf die sogenannten „Orange Days“ aufmerksam machen. // Foto: Mona Hess

Sexistisches Verhalten beginnt mit der alltäglichen Anmache im öffentlichen Raum, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen, und es manifestiert sich in Beleidigungen, Bedrohungen, sozialer Kontrolle, sexuellen Übergriffen, Vergewaltigung, Stalking, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Gewalt im Rahmen von Prostitution oder Genitalverstümmelung.

Die Kriminologie widerlegt im Übrigen die Behauptung, Gewalt gegen Frauen sei überwiegend ein Problem zugewanderter Männer. In Deutschland ist die überwiegende Zahl der Opfer und Tatverdächtigen deutscher Staatsangehörigkeit und sie kommen aus allen Bildungsgruppen und sozialen Schichten. Trennungstötungen sind dabei besonders häufig und finden in allen Nationalitäten statt.

Hilfe bei Gewalt gegen Frauen

Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet unter der Telefonnummer 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 19 Sprachen Beratung und Vermittlung in das örtliche Hilfesystem an. Weitere Informationen gibt es hier.

Regionale Notrufnummern:

Frauenhaus Bamberg - 24-Stunden-Notruf: Telefon (0951) 58280
Notruf bei sexualisierter Gewalt des SkF Bamberg e.V.: Telefon (0951) 9 86 87-30
Beratungsstelle für Kriminalitätsopfer bei der Polizeiinspektion Bamberg: 0951/9129 – 480

 

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