Fest der Superlative
Faschingszug: Eine Party der Fantasie in Oberhaid
Die Familien Geus und Wohlleber machten sich als Schweinchen für den Schlachthof stark.
Die Familien Geus und Wohlleber machten sich als Schweinchen für den Schlachthof stark.
Rudolf Görtler
Rudolf Görtler von Rudolf Görtler Fränkischer Tag
Oberhaid – Der 24. Faschingsumzug in Oberhaid: rekordverdächtig lang, so viele Zuschauer wie selten und immer monströser werdende Wagen. Ein Sache war besonders auffällig.

Wo kamen all die kleinen Samse auf einmal her? Wunderbar vermehrt hatte sich die Paul Maarsche Kinderbuchfigur und bevölkerte am Samstagmittag die Straßen. Die knollennasigen Wesen entsprangen den Köpfen des Gemeindebücherei-Teams.

Rekordverdächtig lang

Mit 25 Wagen und Gruppen war der diesjährige 24. Faschingszug rekordverdächtig lang, und sicher standen noch nie so viele Zuschauer am Straßenrand. 10.000 mögen es gewesen sein.

Die Befürchtungen der FFW Unterhaid
Die Befürchtungen der FFW Unterhaid
Rudolf Görtler

Bewährte Kräfte wie FC und RSC sowie die Kapellen von Blasmusikverein und Jugendblasorchester erhielten Beistand aus den Ortsteilen Unterhaid und Staffelbach, aber auch aus dem Maintal (Eschenbach), dem Steigerwald (Mühlendorf u. a.), dem THW und Dörfleins/Hallstadt, wo die endlose Renovierung der Mainbrücke nervt.

Dagegen sind die Oberhaider mit den Zuständen zumindest im Kernort zufrieden, denn karikiert wurde wenig.

Staffelbacher Faschingsnarren in der Urzeit
Staffelbacher Faschingsnarren in der Urzeit
Rudolf Görtler

Die Freiwillige Feuerwehr Unterhaid monierte immerhin teure Bauplätze und den Zwang zu Zelten als Notunterkünften.

Zudem waren die Unterhaider mit „Weinbergschneckla“ und einem aufwendig gestalteten Bauwagen als Maintal-Skihütte samt Skilift stark vertreten. Dieselbe Idee befeuerte die Mühlendorfer Dorfjugend, die ihr Gefährt mit Haus, Schnee und Rodel ausgestattet hatte.

Ohne Spott und Hohn

Die Wagen schienen immer monströser zu werden. Der originellste war vielleicht einer der Staffelbacher Narren, die in Fellen gewandet mit einem Mammut daherkamen. Die Steinzeit hatte es auch der Spitze angetan, die dem Ort bescheinigte, zu allen Zeiten die Heimat „geiler Leute“ (gewesen) zu sein.

Fasching macht müde.
Fasching macht müde.
Rudolf Görtler

Ganz ohne Spott und Hohn dankten die Mitglieder des FC Oberhaid, die nach dem verheerenden Feuer im Vereinsheim auf Solidarität angewiesen sind und sich dieser auch erfreuen konnten.

Bamberger Schlachthof als Thema

Klein, aber fein waren wie immer die Privatiers der Familien Geus und Wohlleber. In Schweinchenkostümen forderten sie auf, gemeuchelt zu werden und damit den Bamberger Schlachthof zu erhalten.

Auffiel dieses Jahr, dass Horrorkostüme wie Vampire, Hexen oder Monster kaum zu sehen waren. Die Realität bietet wohl Schrecken genug.

Mehrere Körperverletzungen

Von der Polizeiinspektion Bamberg-Land gab es nach dem Umzug jedoch auch folgende Meldung: Beim Faschingstreiben rund um den Oberhaider Faschingsumzug sind  am Samstagabend wiederholt Feiernde aneinander geraten. Es kam zu mehreren Körperverletzungsdelikten.  Ein 59-Jähriger wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.

 

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