Wo kamen all die kleinen Samse auf einmal her? Wunderbar vermehrt hatte sich die Paul Maarsche Kinderbuchfigur und bevölkerte am Samstagmittag die Straßen. Die knollennasigen Wesen entsprangen den Köpfen des Gemeindebücherei-Teams.
Rekordverdächtig lang
Mit 25 Wagen und Gruppen war der diesjährige 24. Faschingszug rekordverdächtig lang, und sicher standen noch nie so viele Zuschauer am Straßenrand. 10.000 mögen es gewesen sein.
Bewährte Kräfte wie FC und RSC sowie die Kapellen von Blasmusikverein und Jugendblasorchester erhielten Beistand aus den Ortsteilen Unterhaid und Staffelbach, aber auch aus dem Maintal (Eschenbach), dem Steigerwald (Mühlendorf u. a.), dem THW und Dörfleins/Hallstadt, wo die endlose Renovierung der Mainbrücke nervt.
Dagegen sind die Oberhaider mit den Zuständen zumindest im Kernort zufrieden, denn karikiert wurde wenig.
Die Freiwillige Feuerwehr Unterhaid monierte immerhin teure Bauplätze und den Zwang zu Zelten als Notunterkünften.
Zudem waren die Unterhaider mit „Weinbergschneckla“ und einem aufwendig gestalteten Bauwagen als Maintal-Skihütte samt Skilift stark vertreten. Dieselbe Idee befeuerte die Mühlendorfer Dorfjugend, die ihr Gefährt mit Haus, Schnee und Rodel ausgestattet hatte.
Ohne Spott und Hohn
Die Wagen schienen immer monströser zu werden. Der originellste war vielleicht einer der Staffelbacher Narren, die in Fellen gewandet mit einem Mammut daherkamen. Die Steinzeit hatte es auch der Spitze angetan, die dem Ort bescheinigte, zu allen Zeiten die Heimat „geiler Leute“ (gewesen) zu sein.
Ganz ohne Spott und Hohn dankten die Mitglieder des FC Oberhaid, die nach dem verheerenden Feuer im Vereinsheim auf Solidarität angewiesen sind und sich dieser auch erfreuen konnten.
Bamberger Schlachthof als Thema
Klein, aber fein waren wie immer die Privatiers der Familien Geus und Wohlleber. In Schweinchenkostümen forderten sie auf, gemeuchelt zu werden und damit den Bamberger Schlachthof zu erhalten.
Auffiel dieses Jahr, dass Horrorkostüme wie Vampire, Hexen oder Monster kaum zu sehen waren. Die Realität bietet wohl Schrecken genug.
Mehrere Körperverletzungen
Von der Polizeiinspektion Bamberg-Land gab es nach dem Umzug jedoch auch folgende Meldung: Beim Faschingstreiben rund um den Oberhaider Faschingsumzug sind am Samstagabend wiederholt Feiernde aneinander geraten. Es kam zu mehreren Körperverletzungsdelikten. Ein 59-Jähriger wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.
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