Gäste der öffentlichen Bäder in der Region müssen nicht befürchten, im Kalten schwimmen zu müssen. Die in zahlreichen Kommunen wegen steigender Energiepreise angeordneten Temperaturabsenkungen sind in den Frei- und Hallenbädern in Stadt und Landkreis Bamberg kein Thema – weil sie zum Großteil gar nicht mit Gas und Öl beheizt werden.
„Glücklicherweise werden das Bambados, das Stadionbad und das Freibad Gaustadt mit regenerativen Energien versorgt, so dass der Gaspreis hier keine Rolle spielt“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Giersberg. Während das Bambados durch eine Holzhackschnitzelheizung Wärme erhält, die auch die Freibecken des Stadionbads wärmen, wird das Wasser im Gaustadter Freibad durch Solarthermie erhitzt.
Auch im Freibad Hallstadt und im Aquarena Zapfendorf besteht keine Einsparnotwendigkeit. Das Hallstadter Freibad wird durch Abwärmelieferungen aus dem benachbarten Gelände des ehemaligen Michelin-Werks versorgt, so einer der Bademeister.
Das Beckenwasser habe aktuell 25 Grad Celsius. Und das Aquarena erhält die Abwärme der Milchwerke Zapfendorf, die das Schwimmerbecken derzeit auf 23 und das Freizeitbecken auf 29 Grad erwärmen, wie Schwimmmeister Christian Janke sagte.
Angenehme 26 Grad
Auch das Freibad Scheßlitz ist dank Wärmepumpenheizung unabhängig von fossilen Brennstoffen. Das Wasser habe angenehme 26 Grad, sagte einer der Bademeister. Im Aquasana in Ebrach wird das Beckenwasser von der Sonne bis auf 24 Grad gewärmt, indem es durch ein zehn Kilometer langes schwarzes Rohrsystem geleitet wird. Zudem wird in dem Naturbad auf Chemikalien wie Chlor verzichtet, dafür reinigen Mikroorganismen und ein Filter das Beckenwasser auf mechanisch-biologische Weise.
In der Frankenlagune in Hirschaid kommen Erd- und Biogas für den Betrieb des Blockheizkraftwerks zum Einsatz. Dieses produziert den Strom für den Badebetrieb und die Wärme für die Becken.
Das Außenbecken sei wie jeden Sommer von 32 auf 28 Grad abgesenkt worden, das Lehrschwimmbecken im Inneren habe wie im Vorjahr 30 und das Erlebnis- sowie das Kinderbecken 32 Grad Celsius, wie Betriebsleiter Willi Brückner auf Anfrage sagte.
Mit Blick auf eine sich möglicherweise verschärfende Energiekrise als Folge des Ukraine-Kriegs hatte die deutsche Gesellschaft für das Badewesen den Betreibern unter anderem geraten, das Beckenwasser um zwei Grad abzusenken und ganzjährig beheizte Außenbecken, Großrutschen und andere Wasserattraktionen ganz abzuschalten. Schwimmbäder gelten als nicht kritische Infrastruktur.
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