Erst provozieren – dann als Opfer stilisieren: Das alte Lied der neuen Rechtsextremen scheint auch bei manch schief singendem Querdenker in Bamberg populär. Zu den Liedzeilen „Wir halten stets zusammen/ Und stehen auf dafür“ den rechten Arm in bekannter Pose auszustrecken, und das damit abzutun, man habe sich nur vor Scheinwerferlicht schützen wollen, spricht jedenfalls dafür.
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Ebenso auf dem eigenen Telegram-Kanal zu jammern: „Was ist das für ein Land, in dem man für eine Körperbewegung eine Hausdurchsuchung bekommt?“ – mal davon abgesehen, dass der prominente Querdenker, der hier durch eine erneute Namensnennung nicht noch mehr Aufmerksamkeit bekommen soll, nur behauptet gehört zu haben, dass eine Dursuchung wegen des mutmaßlichen Hitlergrußes anstehe, es sie also wenigstens bis dato noch gar nicht gab.
Ob der Vorfall nun juristische Konsequenzen hat oder nicht (zu wünschen wäre es): Es ist doch klar, was das für eine Veranstaltung war. Symbole der unfassbaren Gräueltaten des Faschismus und Antisemitismus zu verwenden, um Aufmerksamkeit für Social-Media-Kanäle zu generieren, ist einfach nur schäbig. Die Zivilgesellschaft muss sich dem entgegen stellen, wie hoffentlich auch die Behörden. Und ich appelliere auch an die Querdenker: Politische Maßnahmen zu hinterfragen und zu kritisieren, ist nicht verkehrt. Vieles läuft schief. Aber bitte passt doch auf, wessen Lied ihr singt!
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