Im Vergleich zu der Vor-Coronazeit gab es am Abend des Dreikönigstags bei der größten und bekanntesten Lichterprozession in der Fränkischen Schweiz im Felsenstädtchen Pottenstein (Landkreis Bayreuth) rückläufige Besucherzahlen.
Der Pegnitzer Polizeichef Harald Düplois, der auch polizeilicher Einsatzleiter vor Ort war, schätzt die Besucherzahl auf 12.000 Teilnehmer. 2020, als das weithin bekannte „Lichterfest“ das letzte Mal stattfand, wurden noch 18.000 Schaulustige geschätzt.
Weniger Reisebusse gekommen
Die Erwartungen von 15.000 oder mehr Besuchern im Vorfeld durch die Stadt Pottenstein wurden damit nicht erfüllt. Wie Düplois weiter mitteilt, kamen diesmal deutlich weniger Reisebusse nach Pottenstein.
Privatautos standen jedoch auf der Bundesstraße bis zur Bärenschlucht und in der Gegenrichtung bis zur Schüttersmühle. Viele Schaulustige hatten sich auch auf den Berghängen postiert, um die brennenden Berge im Gesamtbild von oben zu bewundern.
Prozession verlief ruhig
Die Prozession selbst verlief andächtig und ruhig. Die Polizei, darunter auch eine Einheit der Bereitschaftspolizei aus Würzburg, hatte nicht viel zu tun. Ein Kleinunfall musste aufgenommen werden und die Bergwacht leistete zwei ärztliche Hilfeleistungen.
Nieselregen am Nachmittag
Woran der Besucherrückgang lag, lässt sich nur spekulieren. Der leichte Nieselregen am Nachmittag vor Prozessionsbeginn mag vielleicht manche abgehalten haben, einen Ausflug nach Pottenstein zu machen.
Gruppe aus Nürnberg
Aus Nürnberg war eine ganze Gruppe von befreundeten Familien das erste Mal zu diesem Anlass nach Pottenstein gekommen. Von weiteren Freunden die schon dabei waren, hatten sie diesen Tipp bekommen.
„Es ist ein schöner Ausflug“, sagt Sabrina und Tanja ergänzt, das man viel Spaß habe. „Es ist jedenfalls ein tolles Erlebnis die Berge rund um Pottenstein brennen zu sehen.“
Kirchliche Tradition steht im Vordergrund
Für den Trockauer Pfarrer Josef Hell steht die kirchliche Tradition im Vordergrund. Hell ist als Geistlicher zum 16-Mal dabei, länger wie jeder andere Pfarrer. „Es ist ergreifend, wenn man selbst mitläuft“, sagt Hans Hümmer, Kreisrat und Werkmeister der Juragruppe, der seinen Pfarrer immer begleitet. „Zum Lohn und Ruhm des Herrn“, so Hümmer.
Bei den Vorbetern setzt Pottenstein nun auf die junge Generation. Erstmals sprachen die Fürbitten während des Prozessionszugs, vor allem auch für Frieden in der Welt, Andreas Körber und Julia Berner.
Politprominenz in Pottenstein
Pfarrvikar Dominik Urban trug diesmal das Allerheiligste unter dem Baldachin durch den Ort. Auch viel oberfränkische Politprominz war dabei. So Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann (FW) oder Vizebezirkstagspräsident Stefan Specht und zahlreiche Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus der Fränkischen Schweiz.
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