Auf 50 Jahre seines Bestehens kann der Sportkreis Haßberge des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) zurückblicken. Mit zahlreichen Ehrengästen wurde das Jubiläum im Saal der Ganztagesstätte „Silberfisch“ am Haßfurter Schulzentrum gefeiert. Durch das Programm führte Sportreporter Matthias Lewin.
Eigentlich gibt es seit 57 Jahren Sportler, die sich in einem Gremium engagiert haben
„Sieben Kreisvorsitzende, 15 verschiedene Stellvertreter und eine Vielzahl von Beisitzern, Referenten und Jugendbeauftragten engagierten sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten und den sieben Jahren vorher ehrenamtlich in den Vorstandschaften des BLSV-Sportkreis Haßberge“, sagte Kreisvorsitzender Gerald Makowski, der die Vergangenheit Revue passieren ließ.
Zwar hat es bereits in den sieben Jahren vor der Gründung ein Gremium gegeben, bestehend aus den Landkreisbeauftragten Leo Zehe aus Hainert, seinem Stellvertreter Hermann Reitz und den weiteren Mitgliedern Ludwig Hofmann, Manfred Plötz, Bruno Müller, Fred Greubel und Josef Saalfrank, welches dem Sportkreis Schweinfurt angegliedert war und die Interessen der 56 Sportvereine im Kreis Haßfurt vertrat, jedoch war am 4. November 1972 sozusagen die Geburtsstunde des BLSV-Sportkreises Haßberge. Am ersten offiziellem Kreistag wurde dieses Team größtenteils als neuer Kreisvorstand gewählt und mit Helmut Kutschmann und Ellen Tonne als Kreisjugendbeauftragter erweitert, die anschließend insgesamt 40 Jahre beim BLSV ehrenamtlich in Funktion war.
Verdienstplaketten und Urkunden für Ellen Tonne, Wilhelm Schneider und Thomas Stadelmann
Ellen Tonne sowie Landrat Wilhelm Schneider und Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann war die Überraschung in die Gesichter geschrieben, denn die drei hatten im Voraus nicht geahnt, dass sie in besonderer Weise mit der Verdienstplakette in Bronze des BLSV geehrt werden sollten.
Die drei teils heute noch aktiven Sportler unterstützen in starker Weise den Sport im Allgemeinen und den BLSV im Besonderen. Kreisvorsitzender Gerald Makowski und sein Stellvertreter Reinhold Heilmann sowie BLSV-Präsident Jörg Ammon überreichten den Geehrten neben der Verdienstplakette eine Urkunde.
„Dieser Schritt war goldrichtig, um als starke Einheit die große Familie des Sports in unserem Landkreis zu verkörpern“
Der BLSV-Sportkreis wurde im gleichen Jahr wie der Landkreis Haßberge gegründet. In seiner Ansprache sagte Landrat Wilhelm Schneider, der auch die Schirmherrschaft für die Feierlichkeiten übernommen hatte: „Nach der Gebietsreform hatten die Gründungsmitglieder die Zeichen der Zeit erkannt und die Sportvereine aus den Altlandkreisen Haßfurt, Ebem und Hofheim unter die Haube eines neuen Kreisverbandes gehoben. Dieser Schritt war goldrichtig, um als starke Einheit die große Familie des Sports in unserem Landkreis zu verkörpern. Heute, nach 50 Jahren, vertritt der BLSV-Sportkreis die Anliegen und sportpolitischen Interessen von aktuell 143 Vereinen mit 31.721 Mitgliedern.“
Bei einer Bevölkerungszahl von 84.400 Einwohnern bedeute das einen Organisationsgrad von etwa 40 Prozent, was zeige, „dass der Vereinssport bei uns im Landkreis Haßberge einen hohen Stellenwert besitzt“, so Schneider.
Fußball mit 16.684, Turnen mit 5056 und Tennis mit 1314 Mitgliedern die beliebtesten Sportarten im Landkreis Haßberge
Die nach Mitgliederzahlen stärksten Sportarten und Vereine stellte Kreisvorsitzender Gerald Makowski heraus. Demnach sind Fußball mit 16.684, Turnen mit 5056 und Tennis mit 1314 Mitgliedern die beliebtesten Sportarten im Landkreis. Die mitgliederstärksten Vereine sind auf den ersten drei Plätzen, der TV Ebern (1235 Mitglieder), die SV Rapid Ebelsbach (930) und der TV Haßfurt (829). Präsident Jörg Ammon dankte in seinem Grußwort allen Ehrenamtlichen und Unterstützern, ohne die ein organisiertes Vereinsleben nicht möglich wäre.
Die sportbegeisterten Hußlein-Brüder
Martin Hußlein, der einer der 700 Fackelläufer der Olympischen Spiele 1972 war, plauderte unterhaltsam aus dem Nähkästchen. Zusammen mit seinem Bruder Günther Hußlein trug er damals die Fackel auf der Gesamtstrecke von München nach Kiel auf dem Teilabschnitt zwischen Obertheres und Untertheres.
Die Sportbegeisterung liege in der Familie. „Mein Bruder hat mich mit dem Sport infiziert“, sagte Martin Hußlein lachend. Sein Bruder Günther Hußlein war ein ausgezeichneter Sportler, der auch bei bayerischen Meisterschaften auf dem Siegerpodest stand. Zu Günther Hußleins Freunden zählte Emil Zátopek, ein tschechoslowakischer Leichtathlet, der in erster Linie als Langstreckenläufer erfolgreich war und etliche Goldmedaillen errang.
Ebenfalls sehr sportlich wurden die Gäste des Jubiläumsabends von Kabarettist Georg Koeniger unterhalten, der auch beim Totalen Bamberger Cabaret aktiv ist. Als Linienrichter verkleidet, forderte Koeniger die Lachmuskeln des Publikums, als er humorvoll über sein Leben im Zeichen des Sports berichtete.
Musikalisch wurde der Abend von dem Zeiler Gitarrenvirtuosen Klaus Neubert umrahmt.
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