Der 90-Jährige aus Erlangen erhielt demnach einen Anruf von Personen, die sich als Polizeibeamten ausgaben und ihm mitteilten, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Deswegen müsse er dringend nach Würzburg fahren, um dort eine Kaution zu hinterlegen.
Treffen auf Parkplatz in Würzburg
Durch äußert geschickte und penetrante Gesprächsführung hätten die Unbekannten den Mann dazu gebracht, nach Würzburg zu fahren und dort am „Talavera-Parkplatz“ eine Münzsammlung an angebliche Polizisten zu übergeben, so die Mitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken.
Tochter wird stutzig
Noch während der Fahrt nach Würzburg sei die tatsächliche Tochter des Mannes auf den Betrug aufmerksam geworden und verständigte die Polizei. Eine Streife der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt konnte den 90-Jährigen jedoch erst kurz nach der Übergabe an dem besagten Parkplatz antreffen. Trotz umgehend eingeleiteter Fahndung gelang es den falschen Polizeibeamten unerkannt zu flüchten.
Kripo warnt und gibt Tipps
Die Erlanger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und warnt erneut vor dieser perfiden Betrugsmasche. Sie gibt Tipps im Umgang mit seltsamen Anrufen:
- Sprechen Sie mit Angehörigen über Gefahren durch betrügerische Telefonanrufe.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder nach Ihren Vermögensverhältnissen ausfragen.
- Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten.
- Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen.
- Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (zum Beispiel zur Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland).
- Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen stehen soll (zum Beispiel dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer dort löschen.
- Seien Sie aufmerksam bei älteren Menschen in der Nachbarschaft. Sprechen Sie mit ihnen über dieses Phänomen.
- Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie sich nicht davor zurück, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt, so das Polizeipräsidium in ihrer Mitteilung.
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