Hinweise gesucht: Einer Pressemitteilung der Tierrechtsorganisation Peta zufolge wurden seit Mitte Februar Giftköder an verschiedenen Stellen im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth entdeckt. Meist handelte es sich dabei um Hackfleisch, welches möglicherweise mit Tomatenmark gefärbt wurde. Peta bezieht sich auf eine anonyme Zeugin. Auch die Polizeiinspektion Erlangen-Land hatte vergangene Woche von giftigen Fraßködern bei Uttenreuth berichtet und bittet um Hinweise unter Telefon 09131/760-514.
Proben werden untersucht
Den Angaben von Peta zufolge nahm ein Hund einen der Köder auf und verendete, ein weiterer musste in eine Tierklinik gebracht werden. Proben der Giftköder wurden zur Analyse in die Pathologie der Uniklinik Erlangen gegeben. Das Ergebnis stehe noch aus.
Um den Fall aufzuklären, setzte Peta nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Menschen, die in den letzten Wochen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711/8605910 beziehungsweise per E-Mail an whistleblower@peta.de bei der Tierrechtsorganisation zu melden.
„Derartige Täter oder Täterinnen legen Giftköder aus, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Daher kann auch ein unwichtig erscheinender Hinweis bedeutend sein“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. „Die tatverantwortliche Person muss dringend gefunden werden, bevor sie weitere Tiere oder Menschen in Lebensgefahr bringt. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter für das Thema sensibilisieren.“
Wenn ein Verdacht besteht
Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, müsse umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Peta warnt: „Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben.“ Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen müsse ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirke schnell.
Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge dürfe nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege frei gehalten werden. Für eine schnelle Diagnose sei es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.
Tierquälerei ist eine Straftat
„Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden“, erläutert Peta Deutschland mit Sitz in Stuttgart weiter.
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