Der Himmel könnte nicht blauer sein an diesem Vormittag im Höchstadter Freibad, aber sonst erinnert hier wenig an die Leichtigkeit des Sommers. Im Kinderbereich faucht ein Dampfstrahler über den Edelstahl, ein Handwerker verfugt das Wellenbecken und hoch oben, über der Uhr, werden gerade die neuen Lautsprecher montiert. Hans-Peter Philipp steht im Pullover darunter. Gut zwei Wochen sind es bis zur Eröffnung, „voraussichtlich“, sagt der Sportzentrumschef. Denn wenn er in der Pandemie eins gelernt hat, dann das: Gewiss ist nichts.
Energie beschäftigt Höchstadt
Am 13. Mai soll das Höchstadter Freibad eröffnen. Für die Besucher hat Philipp gleich mal ein paar gute Nachrichten: Die Preise werden mit drei Euro für eine Tageskarte exakt so bleiben wie im Vorjahr. Zwar habe es im Stadtrat Diskussionen angesichts der gestiegenen Strom- und Energiepreise gegeben. Diese seien aber erst einmal vom Tisch, berichtet Philipp. Auch bei den Öffnungszeiten gibt es keine Veränderung: Wie im Vorjahr öffnet das Bad täglich von 9 bis 20 Uhr.
Dass in diesem Jahr auch alle pandemiebedingten Beschränkungen wegfallen, ist für Philipp eine große Erleichterung – und ein Ende des Irrsinns, wie er es formuliert. Schließlich hätten im Freibad so manche Maßnahmen für Unverständnis gesorgt. So mussten Besucher etwa im Eingangsbereich, der bis auf eine Überdachung offen ist, lange Zeit eine FFP2-Maske tragen. „Das hat hier niemand verstanden. Wir waren doch im Freien. Aber so waren halt die Regeln“, konstatiert Philipp. Nun sei er froh, dass es normal losgehe.
In Herzogenaurach steigen Preise
Auch in Herzogenaurach blickt man der Badesaison mit Vorfreude entgegen. Dort wird das Freibad bereits am 1. Mai öffnen. Anders als in Höchstadt habe man die Eintrittspreise in Herzogenaurach jedoch anpassen müssen, wie der Betriebsleiter des Freibads Patrick Geiger mitteilt. So wird eine Tageskarte um 70 Cent teurer sein als im Vorjahr und nun fünf Euro kosten. Auch die Saisonkarte wird um zehn Euro teurer, dafür sinken die Preise bei den Saisonkarten für Kinder, Jugendliche und Familien.
Zudem werde man die Wassertemperatur nicht gleich am Eröffnungstag auf die anvisierten 24 Grad heben, da in den ersten Wochen erfahrungsgemäß lediglich Frühschwimmer im Bad seien, welche nicht zwingend auf die Wohlfühltemperatur angewiesen sind, wie Geiger erklärt. Mit dem langsamen Temperaturanstieg wolle man auch die Energiekosten im Auge halten. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt der Badchef bereits jetzt online eine Saisonkarte zu bestellen.
So ist die Lage in Erlangen
Auch in Erlangen starten alle Freibäder im Mai in die Saison. Während das Röthelheimbad bereits am 1. Mai öffnet, beginnt die Saison im Westbad erst am 13. Mai. Am Eröffnungstag sei der Eintritt in beiden Bädern frei, teilen die Stadtwerke Erlangen auf Anfrage mit. Genau wie in Höchstadt bleiben in Erlangen sowohl die Preise als auch die Öffnungszeiten im Vergleich zum Vorjahr gleich. Energieeinsparungen beispielsweise durch das Senken der Wassertemperatur seien dort derzeit nicht vorgesehen.
Problematisch ist in Erlangen jedoch - wie schon in den Jahren zuvor auch - die Personalsituation. Rettungsschwimmer zu finden sei nach wie vor sehr schwierig, erklärt ein Sprecher der Stadtwerke, der Personalstand aus den Zeiten vor der Pandemie sei längst nicht erreicht, man habe deshalb im vergangenen Jahr angefangen, verstärkt selbst auszubilden. Für die Ausbildung werde man die Öffnungszeiten der Hannah-Stockbauer-Halle für die Öffentlichkeit während der Freibadsaison reduzieren.
Auch in Höchstadt kennt man die Personalprobleme. Dennoch sei das Team weitestgehend zusammengeblieben, wie Hans-Peter Philipp berichtet. Der Badebetrieb sei nicht gefährdet. Auf 24 Grad werden die Becken auch in diesem Jahr in Höchstadt zum Start geheizt. Bis dahin stehe aber noch viel Arbeit an. So müssen die Becken noch gereinigt, desinfiziert, gespült, wieder gereinigt und schließlich befüllt werden, erklärt Philipp. „Wenn keine Pandemie dazwischenkommt, werden wir bis Mitte Mai fertig“, sagt der Sportzentrums-Chef.
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