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Ab Spielzeit 2024/2025
Aus Theater Erlangen wird Schauspiel Erlangen
In der vergangenen Spielzeit gab es das Stück „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“ des Theaters Erlangen zu sehen.
In der vergangenen Spielzeit gab es das Stück „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“ des Theaters Erlangen zu sehen. // J. Quast
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Erlangen – Mit Jonas Knecht hat das Theater in Erlangen einen neuen Intendanten. Er erweitert nicht nur das Führungsteam und das Ensemble, er ändert auch den Namen des Hauses. Nun erklärt er erstmals den Grund.

Die erste Spielzeit unter Intendant Jonas Knecht bringt viele Neuerungen am Theater Erlangen mit sich. Die augenscheinlichste Änderung ist laut Pressemitteilung der neue Name: Statt „Das Theater Erlangen“ wird demnach ab der Spielzeit 24/25 „Schauspiel Erlangen“ heißen. Somit werde das Theater nach den Varianten Theater Erlangen, Ensemble Theater Erlangen und „Das Theater Erlangen“ nun erstmals einschneidend umbenannt.

Knecht begründet diese Entscheidung wie folgt: „Wir wollten einen klaren Schnitt für den Neustart. Und Schauspiel Erlangen hat etwas sehr Selbstbewusstes.“ Aber es gebe auch einige strukturelle Veränderungen. Jonas Knecht wird das Theater demnach gemeinsam mit einem sechsköpfigen künstlerischen Leitungsteam führen, bestehend aus drei Dramaturginnen, einem Regisseur, einem Bühnen- und Kostümbildner und einem Musikalischen Leiter.

Theater Erlangen: Intendant Jonas Knecht lobt Atmosphäre von Erlangen

„So wollen wir aus den verschiedensten Ecken Theater denken; mit einem Team, was nicht nur in Erlangen arbeitet. Denn alle aus der künstlerischen Leitung werden auch immer mal wieder außer Haus arbeiten. Das bringt frischen Wind nach Erlangen, ermöglicht uns, auch am Leben draußen teilzunehmen, uns mit anderen Häusern und Institutionen zu vernetzen und unser Schaffen hier stets zu hinterfragen“, führt Knecht aus.

Das neue Leitungsteam um Intendant Jonas Knecht (3. von links)
Das neue Leitungsteam um Intendant Jonas Knecht (3. von links) // Theater Erlangen

Die Arbeit an einem vergleichsweise kleinen Theater empfinde er als besonders reizvoll: „Hier kann man viel konzentrierter Theater machen als in der Schlangengrube einer Millionenstadt. Das gibt einem Freiheit.“ Denn gerade an kleinen Häusern mit nur einer Sparte – die viel beweglicher seien als Staatstheater mit mehreren Hundert Mitarbeitern und mehreren Sparten – sei es viel einfacher, neue Dinge auszuprobieren und unkonventionelle Wege zu gehen. Ebenso interdisziplinär wie sein Leitungsteam sei das neue Ensemble zusammengestellt worden.

Spielzeit 2024/2025: Laura Dittmann und Rumo Wehrli bei Theater Erlangen

Neben den Schauspielern Birgit Bücker, Tobias Graupner, Rumo Wehrli und Luca Hass ergänzen Tänzerin Marie Hanna Klemm, Puppenspieler Matthias Redekop und Sängerin und Schauspielerin Laura Dittmann das Ensemble. Von den aktuellen Ensemblemitgliedern werden Juliane Böttger, Hermann Große-Berg, Ralph Jung und Johannes Rebers übernommen. Jonas Knecht erweitert somit das feste Ensemble des Theaters von neun Mitgliedern in der Spielzeit 23/24 auf elf. Eine Handvoll Gäste aus allen Bereichen der Bühnenkünste werde das Ensemble während der kommenden Spielzeit zusätzlich ergänzen.

„Ein Theater von heute muss sich offensiv der Vielfältigkeit unserer Gesellschaft stellen“, erklärt Knecht sein Verständnis von Theater. Dafür brauche es Künstler mit den unterschiedlichsten Biografien, den unterschiedlichsten Schwerpunkten und Sichtweisen. So würden Schauspieler, Tänzer, Musiker und Puppenspieler am Theater in Erlangen eine gemeinsame Heimat finden. Dementsprechend finden sich im Spielplan für die Spielzeit 24/25 – bestehend aus Premieren, Uraufführungen, Wiederaufnahmen und einem Gastspiel – einige spartenübergreifende Inszenierungen, beispielsweise der „installative Abend Beyond“, der Tanz- und Schauspielabend „Ewig Sommer“ sowie Samuel Becketts „Endspiel“.

Theater Erlangen zeigt Prosa für Elisabeth in der Innenstadt von Erlangen

Im Bereich der Bühnentechnik sei eine Übertitelungsanlage im Großen Haus im Markgrafentheater geplant. Damit sollen ausgewählte Vorstellungen durch englische Übertitel auch einem internationalen Publikum zugänglich gemacht werden. Jonas Knecht sagt, er möchte „die Stadt als Spielort“ begreifen. Gegen Ende der Spielzeit werde den Angaben zufolge die Stadt zur Bühne: „Prosa für Elisabeth“ spiele um einen umgebauten Schiffscontainer in der Innenstadt, die Bürgerbühne bespiele den Kirchner-Skulpturengarten. Es werde neue Kooperationen mit dem Kulturamt – insbesondere mit dem Poetenfest und dem internationalen Figurentheaterfestival – und dem Programmkino Lamm-Lichtspiele geben.

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