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Material aus der Region
Designerin aus Mühlhausen setzt auf Nachhaltigkeit
Monika Geldhauser hält ein in Kleinserie hergestelltes Produkte rund um den Tisch und die Zubereitung von Speisen in Händen.
Monika Geldhauser hält ein in Kleinserie hergestelltes Produkte rund um den Tisch und die Zubereitung von Speisen in Händen. // Tanja Nürnberger
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Mühlhausen – Angesichts weltweiter und auch gestörter Lieferketten findet vielerorts ein Umdenken statt. Die Designerin Monika Geldhauser aus Mühlhausen setzt deswegen auf kurze Wege für ihre Materialien.

Auf dem gedeckten Tisch liegt eine Steinplatte. Auf den ersten Blick lässt sich ihre Herkunft nicht erahnen, aber das schlichte Design rückt das Material bewusst in den Fokus. Es handelt sich um Juramarmor, der in einem Steinbruch im oberbayerischen Kaldorf gewonnen wird.

„Bei Marmor denken die meisten automatisch an Italien. Der Juramarmor ist weniger bekannt, aber wunderschön“, erzählt Monika Geldhauser aus Mühlhausen. Sie ist die Designerin und Gründerin der Marke „Mo Geldhauser“, unter der sie seit einem Jahr handwerklich in Kleinserie hergestellte Produkte rund um den Tisch und die Zubereitung von Speisen anbietet.

Dabei verzichtet sie bewusst auf Kunststoffe und setzt auf natürliche Rohstoffe, wie Holz, Stein, Keramik, Metall, Tuch und Leder.

Der dreifachen Mutter liegt es am Herzen, ausschließlich sorgsam ausgewählte Materialien für ihre Produkte zu verwenden. Verarbeitet werden sie nach ihren Angaben von kleinen, oft familiengeführten Werkstätten aus Bayern. So wird auch die besagte Steinplatte in einem etwa 120 Kilometer vom Steinbruch entfernten Steinmetzbetrieb in Steppach gefertigt.

Ein Steinmetz ist bei der Arbeit an einem Unikat.
Ein Steinmetz ist bei der Arbeit an einem Unikat. // Tanja Nürnberger

Doch mit dem Hauptprodukt allein gibt sich die Designerin nicht zufrieden. Selbst die an der Platte befestigte Lederschlaufe lässt sich nachverfolgen: beginnend bei den Häuten von Rindern, die ganzjährig freilaufend auf den Weiden von Biobauernhöfen der Bodenseeregion grasten, über die vegetabile, giftfreie Gerbung in Tuttlingen bis hin zum Transport nach Fürth in die Lederwerkstatt.

Zuletzt knotet Geldhauser persönlich die Bänder an die Steinplatten und Holzschneidebretter.

Das eingebrachte Logoemblem aus Messing wird in einer Metallwerkstatt im oberpfälzischen Weiden gefräst, von Hand geschliffen, bemalt und lackiert. Was aufwendig klingt, ist für Monika Geldhauser selbstverständlich. Sie kann die Herkunft der verwendeten Materialien sowie die Fertigung für all ihre Produkte komplett nachvollziehen.

Ausschließlich in Kleinserie

„Das ist natürlich nicht einfach, aber es lohnt sich“, ist sich die Designerin sicher. „Damit stärken wir nicht nur das Handwerk in unserer Region, sondern verhindern automatisch lange Transportwege und die Ausbeutung von Menschen in fernen Ländern, die hinter den gewohnt niedrigen Preisen der Konsumprodukte stehen.“

Diese Fokussierung auf das Handwerk und natürliche Materialien führt dazu, dass ihre Produkte ausschließlich in Kleinserien gefertigt werden.

So kann es durchaus vorkommen, dass Produkte ausverkauft sind. Es werde nachproduziert, allerdings auch dann wieder nur in einer kleinen Serie. Aber genau das mache es auch authentisch.

Die Diversität der Menschen

Die Keramikprodukte von „Mo Geldhauser“ beispielsweise stammen alle aus der Töpferei der Noris Inklusion gGmbH in Nürnberg. Dort werden sie in Handarbeit nach den Vorgaben der Designerin aus deutschem Ton getöpfert. „Durch den jedes Mal überraschenden Brand und die Diversität der Menschen gleicht eine Keramik nie genau der anderen.

Und das ist auch gewollt, denn so unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch handgetöpferte Produkte. Jedes ist anders, jedes einzigartig und jedes ein Unikat“, betont Geldhauser. 

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