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Theaternachwuchs Neukenroth
Neukenroth: Kinder spielen Theater – Es lebe der Dialekt
Die Kinder der Theatergruppe Neukenroth im Probenmodus
Die Kinder der Theatergruppe Neukenroth im Probenmodus // Foto: K. H. Hofmann
Signet des Fränkischen Tags von Karlheinz Hofmann
Neukenroth – Bühne frei für Neukenroths Nachwuchs: Kinder spielen Theater auf Dialekt und sorgen für begeisterte Reaktionen. Wie es dazu kam.
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In Neukenroth treibt das einst beliebte Kindertheater neue Blüten. Der Theaterverein „Frohsinn“ Neukenroth ist stolz auf seine - neu ins Leben gerufene - Kindertheatergruppe. Grund genug, einmal hinter die Kulissen zu schauen und mit dem Vereinsvorsitzenden Joachim Beez zu sprechen.

Beez ist nicht nur Vorsitzender, sondern auch Drehbuchschreiber der Aufführung "Der Alien". Er erzählt, dass die erste Kinder-Theatergruppe schon 2007 gegründet worden sei und es in den Jahren 2007, 2008 und 2011 sogar ein Kinder-Sommertheater gegeben habe. Verlaufen habe sich die Idee, weil die Kinder einfach älter geworden seien. Einige hätten dann noch weitergemacht beim Erwachsenen-Theaer, andere hätten geheiratet oder seien weggezogen.  

Joachim Beez: "Der Dialekt ist so etwas wie eine Fremdsprache für den Nachwuchs geworden"

 „Zuallererst geht es mir um die Erhaltung unseres Heimat- Dialektes, um Mundart beim Theater", verargumentiert Beez die Entscheidung, wieder eine Kinder-Theatergruppe zu initiieren. Schließlich präsentiere der 120 Jahre alte Theaterverein „Frohsinn“ jährlich viel beachtete und beliebte Mundart-Theaterstücke.  

Ins Leben gerufen wurde es aber schon 2023. Beez erinnert sich: "Damals begann alles mit dem Sketch ‘Wos woah denn des?’ (Darsteller Stella Brandl, Runa Brandl, Lara Fehn, unter Regie von Christina Brandl). Der Dialekt war für die Kinder am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber mit zunehmender Übung wurde es besser. Die Kinder mussten praktisch eine neue Sprache lernen, da Dialekt inzwischen leider so etwas wie eine Fremdsprache für unseren Nachwuchs geworden ist. In den Familien wird ja fast nur noch Hochdeutsch mit den Kindern gesprochen."

In Neukenroth sind die Kids mit Begeisterung dabei

Beez möchte, "dass unser Dialekt weitergegeben wird, und auch in die nächsten Generationen die Mundart erhalten bleibt“. Der nun bei der Seniorenweihnachtsfeier aufgeführte Einakter „Der Alien“ sei bereits das dritte, von ihm geschriebene Mundart-Theaterstück für die Kindergruppe. 2025 wurde das Stück "Die Theaterprobe" pünktlich zur 120-Jahr-Feier des Theatervereins aufgeführt. "Hier waren bereits fünf Kinder als Darsteller mit Spaß und Freude bei der Sache." Am Stück "Der Alien" seien zehn Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren an der Aufführung beteiligt gewesen. 

Diese Asse hat Joachim Beez noch im Ärmel

"Das Publikum war hellauf begeistert und spendete großen Beifall. Bei den Theaterverlagen hatte ich kein entsprechendes Stück für diese Darstellerzahl gefunden, weshalb ich daraufhin den Theatertext in Mundart selbst verfasste. Es macht großen Spaß mit den Kindern und auch mit der Regisseurin und Leiterin, Christina Brandl zusammenzuarbeiten. Sie versteht es ausgezeichnet, mit den Kindern die Mundart einzustudieren."

Mittlerweile habe Beez sogar  noch einen Einakter verfasst. Die "Sauklau" wurde allerdings noch nicht aufgeführt, weil bisher die passende Gelegenheit dazu gefehlt habe. Ebenfalls in der Schublade: Der Dreiakter "Dä Hochzichsbüebl". Der könne mit der passenden Besetzung bereits aufgeführt werden, versichert Beez.   

 

 

 

 

 

 

 

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