Der Frankenwald vollzieht derzeit einen drastischen Wandel. Ausgeprägte Trockenphasen setzten den Wäldern in Nordbayern, insbesondere dem Frankenwald, stark zu. Dies führte in der Region zu einer der augenscheinlichsten Auswirkungen des Klimawandels: einem bisher nie dagewesenen Befall der Fichten durch die Borkenkäferarten Buchdrucker und – in deutlich geringerem Umfang – Kupferstecher. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach unterstützt Waldbesitzer dabei, den Borkenkäfer zu bekämpfen und den Frankenwald hin zu einem klimastabilen, zukunftsfähigen Wald umzubauen.
Klimawandel wird sichtbar
Karl-Heinz Welscher ist Forstwirt aus Leidenschaft. Seit Generationen betreibt seine Familie den Forstbetrieb im Steinwiesener Gemeindeteil Remitzhof. Die Folgen des Klimawandels sieht Karl-Heinz Welscher jeden Tag: „Wir haben nach dem inzwischen fünften Hitzejahr Kalamitätsschäden, die in einem Ausmaß gestiegen sind, dass bei uns die Fichte kein Überleben mehr hat.“ Unter normalen Umständen würde ein solcher Waldverlust nicht entstehen, da nur so viel Holz entnommen wird, wie durch die Natur nachwächst. Für Karl-Heinz Welscher sind die massiven Borkenkäferschäden darum „die größte Herausforderung, die es bis jetzt in unserem Wald gegeben hat“.
Andreas Sommerer vom AELF Coburg-Kulmbach: „Einerseits führen Hitze und langanhaltende Trockenphasen zu Trockenstress und Vitalitätsverlusten bei der Fichte und machen sie so anfälliger für Schädlinge. Andererseits werden die Hauptschädlinge der Fichte, Buchdrucker und Kupferstecher, durch die sich verändernden klimatischen Rahmenbedingungen begünstigt.“ Kurz: Die Fichtenmonokultur im Frankenwald wird verschwinden – an ihre Stelle soll ein klimatoleranter Mischwald treten.
Beim Waldumbau hilft die Bayerische Forstverwaltung. Ansprechpartnerin für Karl-Heinz Welscher ist Försterin Katharina Flügel, zuständig für das Revier Steinwiesen: „Wir erstellen gemeinsam mit den Waldbesitzern individuelle Konzepte zum Waldumbau, zeigen Fördermöglichkeiten auf und beraten bei der Umsetzung. Alles auf Basis der jeweiligen Standortbedingungen.“ Mit ihrer Unterstützung hat der Forstbetrieb Welscher bereits zahlreiche Flächen wiederaufgeforstet.