Sie wuchs ohne richtiges Zuhause auf, ohne kuscheligen und warmen Schlafplatz, ohne streichelnde Hände, ohne medizinische Versorgung und gerade mal mit dem Nötigsten an Futter.
„Als sie zu uns kam, hatte sie wegen des nassen Novemberwetters Schnupfen und ein schlimm entzündetes Auge“, erzählt Katrin Meserth vom Tierheim. Das sei in der Zwischenzeit natürlich längst verheilt. Mara wurde aufgepäppelt, geimpft, entwurmt und kürzlich auch kastriert.
„Leider hat sich in den letzten Monaten niemand für die zierliche kleine Maus interessiert, was sicher daran liegt, dass sie sich nicht wirklich in Szene setzen kann. Denn Maras Vergangenheit ist nicht spurlos an ihr vorüber gegangen“, sagt Meserth. „Trotz unserer Bemühungen hat sie uns Menschen noch nicht mit etwas Positivem verbunden, sondern sie sucht ihr Heil lieber in der Flucht, wenn man auf sie zugeht.“ Zu unheimlich seien ihr diese großen, zweibeinigen Geschöpfe, vor denen man sich besser hüten sollte.
Nicht als Einzelkatze halten
Immerhin ist sie aber neugierig und beobachtet die Menschen bei allem, was sie tun. Manchmal kann man sie auch ein bisschen streicheln, wenn man ganz langsam und ruhig auf sie zugeht. Mara ist durchaus interessiert, aber so ganz kann sie noch nicht über ihren Schatten springen. „Da sie aber noch so jung ist, sind wir davon überzeugt, dass sie mit der Zeit Vertrauen fassen und vielleicht sogar noch eine richtige Schmuserin werden wird“, betont Meserth.
Für diese Aufgabe sind nun katzenbegeisterte Menschen mit viel Geduld gefragt. Sie sollten Verständnis für Maras Lage haben und ihr Zeit geben, anzukommen und aus sich heraus zu gehen. Für kleine Kinder ist Mara nicht geeignet. Ganz wichtig ist, dass Mara nicht als Einzelkatze leben muss. Sie ist sehr verträglich und sucht ständig die Nähe ihrer Artgenossen.
Gerne würde Mara auch einen ihrer Kumpels aus dem Katzenzimmer des Tierheims mitbringen. Sie könnte sich aber sicher auch mit einem neuen Stubentiger anfreunden. Mara ist stubenrein und trotz ihrer Jugend ruhig und brav.
Da sie auf der Straße geboren wurde und ihre ersten Monate im Freien gelebt hat, wäre es schön, wenn sie nach einer ausreichend langen Eingewöhnungszeit auch wieder Freigang genießen dürfte. Ihr neues Zuhause sollte daher eher ländlich liegen.