Der Wunsch nach einem Haustier spiegelt sich in vielen Kinderaugen wider. Oftmals stehen bei den Tierwünschen nicht nur Hund und Katze auf der Liste, sondern auch mal ein Pferd, ein Schaf oder eine Ziege. Ein Wunsch den viele Eltern ihren Kindern nicht erfüllen können. Doch so aussichtslos muss der (nachweihnachtliche) Wunsch gar nicht sein, denn man kann auch eine Patenschaft zu einem Tier aufnehmen. Und bei der Lucky-Stable-Ranch in Kronach kann man auf diese Weise gleichzeitig noch etwas Gutes tun.
Es scheint eine optimale Lösung zu sein, um gleich zwei Herzen im Glück wiegen zu können. Das Herz, das für die Tierliebe brennt, und das Herz, das im Körper eines liebebedürftigen Tieres schlägt. Eine gute Tat in der besinnlichen Zeit!
Yvonne Stöckert aus Kronach ist Patin zweier Pferde
Ein gutes Beispiel dafür ist Yvonne Stöckert. Sie kümmert sich selbst um zwei Pferde, für die sie auf der Ranch eine Patenschaft übernommen hat. Mit einem strahlenden Lächeln berichtet sie von der Entwicklung der beiden Pferde, namens „Polly“ und „Haifa“.
Es habe sehr viele positive Seiten, ein Tier auf der Ranch unter eine Patenschaft zu nehmen, schilderte sie fröhlich. Am Anfang hatte sie nicht gedacht, dass sie eines Tages zwei Pferde pflegen würde. Denn in den Jahren 2018 und 2019 hatte sie ihre beiden Töchter erst einmal nur zum Ponyreiten auf dem Hof angemeldet.
Ihre Entscheidung fiel bewusst auf diesen Hof. Ihr war es sehr wichtig, dass sich ihre Kinder nicht einfach auf ein gesatteltes Pferd setzen. „Sie sollen mitbekommen, was um das Pferd herum passiert und welche Arbeiten anfallen“, erzählt Stöckert. Auch gefällt ihr das Miteinander auf dem Hof ausgesprochen gut. Und wie die Tiere dort leben. Sie berichtet von den Schafen, die früh bereits auf dem Gelände als Herde herumlaufen und geschlossen wieder zurück in ihren Stall gehen. „Und das alles ohne eine Aufforderung“, fügt sie hinzu.
Zum nächsten Schritt kam es allerdings erst vor zwei Jahren. „Da kamen meine beiden Mädels auf mich zu und meinten, man könne dort auch Pferde unter eine Patenschaft nehmen.“ Daraufhin haben sie sich dann beim Vereinstreff umgeschaut und sich entschieden, das ‚Wagnis‘ einzugehen, sich um ein großes Pferd zu kümmern. Mit ‚Wagnis‘ möchte sie die viele Arbeit und den Fakt betonen, dass ihre Kinder zu dem Zeitpunkt noch ziemlich klein waren.
Lucky-Stable-Ranch bietet Platz für Tierliebe
„Ich finde es sehr faszinierend, was man hier auf dem Hof alles dazulernen kann. Gerade auch bei den kranken Tieren, die zum Beispiel Spezialfutter benötigen.“ Yvonne Stöckert fügt hinzu, dass sie auch sehr dankbar sei, immer auf die Ranch kommen zu dürfen, wo sie direkt mit den Pferden arbeiten könne. Das sei ein Aspekt, der sehr wichtig für die Bindung von Menschen zu Tieren sei, erzählt sie.
„Wenn ich immer denken würde, ich muss jetzt zum Tier und es muss jetzt funktionieren, würde ich die ganze Bindung unter Druck setzen. Spürt aber mein Pferd, das ich mir jetzt die Zeit bewusst nehme, mich um es zu kümmern, weil ich jetzt will, dann ist das viel besser.“ In diesem Zusammenhang bringt sie auch konsequent zu verstehen, dass Tiere ebenfalls eine gewisse Stimmungslage haben und sie nicht zu jedem Zeitpunkt für den Menschen "funktionieren" wollen. Darauf müsse man Rücksicht nehmen.
Längst versteht sie sich so gut mit den Pferden, dass sie und ihre Kinder mit den beiden regelmäßig „Gassi“ gehen. Ein Genuss für die Familie – und für die beiden Tiere. So konnten sich auch „Polly“ und „Haifa“ aneinander gewöhnen. Denn beide haben eine individuelle Geschichte. Das gibt den Tieren auch einen unterschiedlichen Charakter.
„Polly“ war ein Privatpferd und ist nun ein Vereinspferd, wie Michaela Menzel, Zweite Vorsitzende des Fördervereins für Reiten, Tiere & Therapie weiß. „Sie ist ein sehr offenes Tier, welches auch sehr gerne geknuddelt wird. ,Haifa‘ ist im Gegenzug sehr eigen und mag nicht jeden“, schildern die beiden Frauen im Gespräch die Wesenszüge der beiden Pferde.
Auch „Haifas“ Charakterzüge sind geprägt von ihrer Vorgeschichte, denn sie kam als Herdentier in einem Rettungstransporter mit sechs weiteren Pferden an, erinnert sich Stöckert. Und in Momenten ohne ihre „Herde“ war die Stute anfangs erst einmal verunsichert.
Patenschaft kann unterschiedlich aussehen
Solchen Tieren das Gefühl von Heimat und Sicherheit zu vermitteln, steht im Kern einer Patenschaft, die zugleich auch den Paten und ihren Familien sehr viel geben kann. Eine Patenschaft kann dabei sehr vielfältig gestaltet sein. Für die einen ist es die Zeit, die sie aktiv mit den Tieren verbringen dürfen. Für die anderen ist es eher der Antrieb mit Geldbeiträgen den Lebewesen in Notsituationen zur Seite zu stehen.
Wichtig sei es, zu verstehen, dass Tiere ebenso wie Menschen eine Seele haben und damit verbunden einen Charakter und Gefühle, unterstreicht Yvonne Stöckert. Die Lucky-Stable-Ranch stelle den kleinen Sorgenkindern reichlich Liebe und ein Zuhause zur Verfügung. Die Patenschaften seien dafür ein wichtiger Mosaikstein.
Auf dem Hof findet der Besucher zahlreiche verschiedene Tiere, die er in sein Herz schließen darf. Und gerade zur Weihnachtszeit biete sich eine liebevolle Geste wie eine Patenschaft an. Ein Geschenk, das Mensch und Tier verzaubere.












