Thomas Bold (CSU) wird bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 nicht erneut für das Amt des Landkreischefs kandidieren. Diese Entscheidung hat der Landrat des Landkreises Bad Kissingen am Montag, 28. Juli, im Rahmen der Kreistagssitzung öffentlich bekannt gegeben.

Damit verabschiedet er sich im kommenden Jahr als einer der dienstältesten Landräte in Bayern nach vier Amtszeiten – also 24 Jahren – in den Ruhestand. 

Über Monate hinweg Für und Wider abgewogen

Seine Beweggründe für diese Entscheidung erläutert Bold in einer Pressemitteilung wie folgt: „Es ist mir eine Ehre, den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Region als Landrat dienen zu dürfen. Die Entscheidung, ob ich für eine fünfte Amtszeit kandidieren soll oder nicht, habe ich mir alles andere als leicht gemacht.“

Über Monate hinweg habe er Für und Wider abgewogen, Gespräche geführt und sich gefragt, was die vernünftigste Lösung ist. „Am Ende habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, dass ich mich im nächsten Frühjahr nicht mehr zur Wahl stellen werde.“

Herz und Verstand machen Entscheidung schwer

Die meisten Menschen würden denken, es sei schwer, Landrat zu werden. Das sei richtig. Aber mindestens genauso schwierig sei es, dieses Amt wieder aufzugeben. „Ich bin Landrat mit Leib und Seele, und mein Herz sagt mir: ‘Mach weiter! Das Amt gefällt dir, du bist nah dran an den Menschen in der Region und hast so viel bewegen können. Und es gibt noch so viele Projekte, die du gerne anpacken würdest.’“

Aber auch der Verstand habe sich zu Wort gemeldet und ihm klargemacht, dass er in diesem Amt nie weniger als 100 Prozent geben könne und wolle – im Gegenteil: Es braucht mindestens 120 Prozent Einsatz. „Das erwarten die Bürgerinnen und Bürger zurecht und das ist auch mein Anspruch.“

30 Jahre hauptamtlich in der Kommunalpolitik geareitet

Thomas Bold wurde 1961 geboren. Mit 19 Jahren begann er seine Ausbildung bei der Polizei. Mit 29 Jahren wählten ihn die Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinderat von Wartmannsroth und in den Kreistag. Das war 1990. 1996 – mit 35 Jahren – wurde er hauptamtlicher Bürgermeister. Mit 41 Jahren, im Jahr 2002, wurde er dann Landrat des Landkreises Bad Kissingen. „Im Januar 2026 werde ich 65 Jahre alt. Dann habe ich 46 Jahre gearbeitet – davon 30 Jahre als hauptamtlicher Kommunalpolitiker, vor allem als Landrat.“

Würde er noch einmal kandidieren und würde gewählt, wäre das ein Mandat für weitere sechs Jahre. Es anzunehmen, würde für ihn bedeuten, es bis zum letzten Tag zu erfüllen. Mittendrin zu gehen, komme für ihn nicht infrage. „Am Ende der Amtszeit, 2032, wäre ich 71 Jahre alt. Bislang war mir das Glück hold und ich hatte gesundheitlich keine nennenswerten Einschränkungen. Aber es wäre naiv, sich darauf zu verlassen, dass das so bleibt.“

Wo steht der Landkreis aktuell? 

Ebenso zentral für seine Entscheidung war die Frage: Wo steht der Landkreis aktuell? Thomas Bold könne mit gutem Gewissen sagen: „Der Landkreis hat sich hervorragend entwickelt. Wir haben unsere Chancen erkannt und genutzt und uns nicht gescheut, Probleme anzupacken, die auf den ersten Blick schwierig oder sogar unlösbar erschienen.“ Gemeinsam haben wir im Kreistag und in den Ausschüssen, manchmal gemeinsam mit Partnern, Lösungen gefunden, die weit in die Zukunft wirken“. 

Er nennt Beispiele: 

• Aufbau des Zentrums für Telemedizin
• Realisierung des Technologietransferzentrums
• Große Investitionen in die Bildung, darunter Neubau des Berufsbildungszentrums Münnerstadt und des Schulzentrums Hammelburg
• Entwicklung der Carl-von-Hess-Sozialstiftung als Leistungsträgerin der Altenpflege
• Aufbau des Kommunalunternehmens als moderner Abfallwirtschaftsbetrieb
• Gründung der Akademie Barbara Stamm
• Ausbau der Bayerischen Musikakademie Hammelburg
• Errichtung der Rhön GmbH als länderübergreifende Tourismusorganisation gemeinsam mit Hessen und Thüringen
• Ansiedlung des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau
• Errichtung des Naturerlebniszentrums in Hammelburg
• Erweiterung des Biosphärenreservats Bayerischer Rhön

„Wir leben in einer funktionierenden Demokratie. Ich vertraue den Menschen und ihrem feinen Gespür“, so der Landrat. Er selbst werde bis zum letzten Tag seiner Amtszeit die Aufgaben als Landrat mit voller Kraft und Leidenschaft erfüllen und darüber hinaus sein Engagement dem Gemeinwohl in der Heimat widmen.

„Dann ist auch die Zeit gekommen, in der meine Frau und die Familie im Mittelpunkt stehen. Ohne ihre Unterstützung und ihr Verständnis wäre all das nicht leistbar gewesen.“

"Stolz wie ein Schnitzel“

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Für seine „höchst beeindruckende kommunalpolitische Bilanz“ erhielt Landrat Thomas Bold von Ministerpräsident Markus Söder den Bayerischen Verdienstorden. Damit ist er einer der 63 Neuen im „exklusivsten Klub der Bayern“.

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