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Klimawandel
Weinberg: Ohne Bewässerung drohen Ernteverluste
Tröpchenbewässerung in einem Weinberg.
Tröpchenbewässerung in einem Weinberg. // Elisabeth Assmann
Ramsthal – Was bedeutet die Trockenheit für die heimischen WInzer und wie können Weinberge bewässert werden? Ein Experte gibt für Ramsthal erste Antworten.

Die veränderten klimatischen Gegebenheiten und ihre zukünftige Auswirkung auf den Weinbau und die Landwirtschaft beschäftigen den Gemeinderat. Schon in einer früheren Sitzung hatte sich das Gremium mit dem Thema Bewässerungsmöglichkeiten beschäftigt.

Wasser für die Weinberge

Nun informierte Matthias Mend von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau über den aktuellen Stand von 4 Pilotprojekten in der Weinbergbewässerung.

Er präsentierte die zu erwartenden Auswirkungen auf die Weinbaubetriebe mit und ohne Bewässerung. Fachleute gehen davon aus, dass der Ertrag ohne Bewässerung um 20 Prozent zurückgeht. Trotz erheblicher Kosten für den Bau und den Unterhalt einer Bewässerungsanlage könne ein deutlich besseres Ergebnis erzielt werden kann. Die zu erwartenden Kosten hängen demnach von den örtlichen Gegebenheiten ab, liegen aber im fünfstelligen Bereich je Hektar Rebfläche.

20.000 Kubikmeter Wasser nötig

Andreas Neder (Aktiver Bürgerblock/Interessengemeinschaft) erkundigte sich, ob die Schaffung einer Bewässerungsanlage auch für die Landwirtschaft und anderen Wasserbedarf genutzt werden könne. Klaus Kemmer (Ramsthaler Liste) wollte wissen, wo das benötigte Wasser herkommen soll. Mend erläuterte, dass dies im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft wird. Für die Bewässerung der Weinberge bestehe ein Wasserbedarf von 20.000 Kubikmeter.

Landwirt Erich Greubel äußerte als Besucher in der Sitzung seinen Unmut darüber, dass von den Winzers das Interesse fehle. Von diesen war keiner in der Sitzung. Er machte sich dafür stark, Oberflächenwasser in den Wintermonaten zu stauen und im Sommer zur Bewässerung einzusetzen.

Abstimmen mit Nachbarorten

Bürgermeister Rainer Morper (Aktiver Bürgerblock/Interessengemeinschaft) betonte, dass sich die Gemeinde mit diesem Thema befassen müsse. Roland Herterich (Aktiver Bürgerblock/Interessengemeinschaft) fragte, wie das Wasserwirtschaftsamt dazu stehe, Wasser im erheblichen Umfang zu speichern und ob dieses Wasser nicht in der Saale fehlen würde.

Mend entgegnete, dass die Speicherung nur in den regenreichen Wintermonaten vorgenommen wurde. Er empfiehlt, sich mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Nachbargemeinden abzustimmen und den Preis einer Konzeptstudie anzufragen.

Einladung nach Veitshöchheim

Bislang wurden in Ramsthal einige Neuanlagen in der ersten Zeit nach der Pflanzung mit Trinkwasser bewässert. Mend erwartet, dass künftig auch ältere Weinberge bewässert werden müssen. Er lud Gemeinderat und interessierte Bürger zu einem Besuch in die Landesanstalt nach Veitshöchheim ein, um sich dort ein Bild einer Bewässerungsanlage zu machen zu.

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