Dass die Menschen in diesem Jahr sparen müssen, zeigt sich auch bei der Spendensumme der „Weihnachtshilfe“ der Saale-Zeitung: Sie hat bis zum 27. Dezember 45.462 Euro eingebracht – etwa 8000 Euro weniger als im vergangenen Jahr.
Caritas, Kidro, Diakonisches Werk und Solwodi verwenden das Geld auch im kommenden Jahr, um Menschen aus dem Landkreis zu helfen, mit denen es das Schicksal nicht immer gut meinte. Die untenstehenden Konten sind auch das ganze Jahr über für Spenden offen.
Caritas: „Absolut wahnsinniges und tolles Ergebnis“
Bei der Caritas, wo sich Gabriele Morath im Allgemeinen Sozialen Beratungsdienst um Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen kümmert, gingen bis zum 23. Dezember 27.335 Euro ein.
Zwar sind das fast 10.000 Euro weniger als im vergangenen Jahr, dennoch ist Anne Hilpert-Böse, Vorständin des Caritasverbandes, begeistert: „Ich habe mich so sehr gefreut. Ein absolut wahnsinniges und tolles Ergebnis“, schwärmt sie. „Die Bereitschaft, trotz aller Unsicherheiten zu helfen, begeistert mich!“
Die Spenden kommen 2023 Familien und Einzelpersonen zugute, die beispielsweise durch die hohen Energiepreise in Zahlungsprobleme kommen. „Oder, wenn jeder Cent zählt und plötzlich der Herd oder die Waschmaschine kaputtgeht.“ Manchmal fehle einfach ein wenig Geld für Lebensmittel. „Wie in allen Jahren kann die Unterstützung sehr vielfältig sein“, so Hilpert-Böse.
Kidro: Spendengeld immer im Kreislauf
Bei der Kissinger Drogenhilfe (Kidro) kamen 6983 Euro an, die sich eindeutig auf die Weihnachtshilfe zurückführen lassen. Bei weiteren 5280 Euro ist dem nicht so, sie sind in der Endsumme nicht verrechnet.
Der Leiter, Christian Fenn, erklärt, dass die Spendengelder in einer Art Kreislauf erhalten blieben: „Wer gerade nicht zahlen kann, dem helfen wir aus, aber bekommen das Geld oft später wieder zurück.“ Seien es drängende Zahlungen wie Miet- oder Energiekosten oder auch Zahlungen, bei denen er durch das Vorstrecken eine Haft verhindern kann.
Trotz personeller Umbrüche schaffte der Verein es dieses Jahr zu Weihnachten, die Wärmestube jeden Werktag von elf bis 13 Uhr zu öffnen. Hier sind die Spenden ebenfalls wichtig, um den Preis für ein Gericht niedrig zu halten, obwohl der Einkauf teurer wurde.
Solwodi: Darlehen bis Geburtstagsgeschenke
Bei Solwodi kamen in diesem Jahr 6384,20 Euro an. „Das sind knappe 1000 Euro mehr als letztes Jahr, das freut uns“, so die Chefin, Renate Hofmann. Auch hier ist die Handhabung mit dem Geld so, dass viel davon wieder zurückgezahlt wird, sobald das möglich ist, und es daher immer zirkuliert.
Beispielsweise der aktuelle Fall einer Frau, die zum 1. Januar in eine Wohnung ziehen kann, der erste Lohn aus dem Dezember aber nicht für die Kaution reichte. Das stottern sie dann Stück für Stück ab.
„Grundsätzlich ist die Zahlungsmoral gut, die Frauen wissen, ihnen wurde geholfen, und wir werden mit dem Geld weiteren Frauen helfen“, so Hofmann. So soll es also auch 2023 laufen. Auch die Geschenke zur diesjährigen Weihnachtsfeier oder zu Geburtstagen sind das Produkt von Spenden.
Ungewisser Blick in die Zukunft
Den Sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie erreichten 4760 Euro, etwas mehr als im vergangenen Jahr. Mit dem Geld hatten Jürgen Wolfer und Daniela Nickola ihren Klienten beispielsweise ermöglicht, zu bezahlbaren Kosten mit auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.
„So konnten sie sich vor Ort das ein oder andere Heißgetränk oder ein Geschenk leisten“, berichtet Wolfer. Ob das im kommenden Jahr wieder möglich ist? „Das kommt darauf an, wie es wird.“
Und es komme darauf an, was von den Klienten unter dem Jahr gebraucht werde, so Wolfer. Und das könne sehr unterschiedlich sein: „Sie leben ja Spitz auf Knopf“, da sei offen, ob sie gerade nur neue Schuhe, oder einen Kühlschrank oder eine Autoreparatur brauchen.
Saale-Zeitung: Dank an Leser und Organisationen
Annett Lüdeke, Chefin vom Dienst bei der Saale-Zeitung, freut sich, dass die Leserinnen und Leser die Aktion „Weihnachtshilfe“ so großzügig unterstützt haben.
„In diesen Zeiten, in denen eine Krise die nächste ablöst und alltägliche Dinge plötzlich so viel mehr kosten als bisher, ist es umso wertvoller, wenn dennoch für die Menschen gespendet wird, die im Landkreis Bad Kissingen in großer Not sind.“
Einen Dank richtet Lüdeke auch an diejenigen, die in den beteiligten Organisationen das Geld dorthin bringen, wo es gebraucht wird. Und die noch so viel mehr an Unterstützung geben. Das Engagement geht dabei weit über das Finanzielle hinaus.
Hier können Sie spenden
- Caritas: DE80 7935 1010 0000 0019 41
- Kidro: DE05 7935 1010 0000 0335 55
- Solwodi: DE73 7906 5028 0005 7260 50
- Diakonie: DE48 7935 0101 0000 0025 35
Verwendungszweck: Weihnachtshilfe Saale-Zeitung