Energie Wärmepumpen sind oft die beste Lösung Im Kernort von Ramsthal wäre ein Nahwärmenetz denkbar. // Andreas Lomb von Andreas Lomb TEILEN  27.05.2025 Ramsthal – Im Ort haben sich Fachleute die Häuser angeschaut und wollten bei einem Infoabend erste Empfehlungen für umweltfreundliches Heizen geben. Aber dafür interessierten sich nur wenige. Als eine der ersten Gemeinden im Landkreis Bad Kissingen hat Ramsthal den Auftrag zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung vergeben. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Durch einen frühzeitigen Förderantrag werden die Kosten von rund 33.000 Euro zu 90 Prozent bezuschusst. Der Netzbetreiber Bayernwerk wurde von der Gemeinde beauftragt, die Planung vorzunehmen. Bayernwerk arbeitet mit Frequentum zusammen. Ziel der Wärmeplanung ist es, zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 beizutragen. Es geht dabei um eine kosteneffiziente und nachhaltige Wärmeversorgung vor Ort. Bei einer Infoveranstaltung sollten die Bürgerinnen und Bürger jetzt über den aktuellen Stand informiert werden und damit erste Entscheidungshilfen für ihre persönliche Vorgehensweise erhalten. Überraschend gering war das Interesse. Es waren nur rund 25 Bürger und auch nur fünf Gemeinderäte gekommen.Tobias Eckardt von Bayernwerk und Michael König von Frequentum stellten die bislang ermittelten Daten vor. Ein erstes Ergebnis war, dass 15 bis 20 Prozent der Ramsthaler über ein Wärmenetz versorgt werden könnten. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die Gebäude im Ortskern. Für andere Bereiche sehen die Planer diese Möglichkeit als nicht wirtschaftlich an. Für die meisten Gebäude sei eine Wärmepumpe die beste Lösung, so die Fachleute. Dafür seien 80 Prozent der Gebäude geeignet. Ziel der gesetzlichen Vorgaben ist ein Anteil von 65 Prozent an erneuerbaren Energien bei der Wärmeversorgung. Aktuell sind es nur 18,8 Prozent. Viele Dächer sind auch für Photovoltaik zur Erzeugung von Strom für Wärmepumpen und Direktheizungen geeignet, hieß es weiter. Das Potenzial werde hier bislang nur zu 10,5 Prozent genutzt. Wichtig ist auch der Hinweis der Referenten, dass der Plan nicht bedeutet, dass die Vorschläge umgesetzt werden müssen. Nach der Datenermittlung wird eine Potenzialanalyse folgen, ein Ziel formuliert und eine Umsetzungsstrategie entwickelt. Alle diese Schritte finden unter Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Da sich die technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen immer wieder ändern können, wird die Wärmeplanung alle fünf Jahre überarbeitet.FörderdschungelWer bei der Wärmeversorgung auf ein anderes System umsteigen möchte, muss ordentlich Geld in die Hand nehmen. Diejenigen, bei denen ein Austausch der Heizungsanlage ansteht, benötigen Unterstützung hinsichtlich der einsetzbaren Technik und besonders auch dabei, mögliche Förderungen und Zuschüsse zu nutzen. Die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig und für den Laien kaum zu durchschauen. Hilfe kann ein Energieberater leisten. Thorsten Schmitt vom Ramsthaler Beratungsunternehmen Plan-TS gab einen Überblick über die Erfordernisse und Möglichkeiten einer Bezuschussung bei einem Heizungswechsel. Bei Ausnutzung aller Zuschussmöglichkeiten könnten abhängig von verschiedenen Faktoren aktuell bis zu 70 Prozent der anrechenbaren Aufwendungen aus Fördertöpfen bezogen werden, sagte er. Die Zuschüsse können nur online über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) durch den Haus- oder Wohnungseigentümer beantragt werden. Schon dabei dürfte mancher bereits überfordert sein. Wichtig ist auch zu wissen, dass sich die Bedingungen nach dem Regierungswechsel ändern können. Die Ramsthalerinnen und Ramsthaler dürfen gespannt sein, welche Handlungsempfehlungen sich im Rahmen der weiteren Entwicklung der Wärmeplanung ergeben. Dazu wird es weitere Informationsveranstaltungen geben.