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Exponat des Monats
Neustadt: Entspannen im Spielzeugmuseum
Exponat des Monats im Spielzeugmuseum Neustadt ist der Drache Fridolin, produziert von der Firma Haba. Er scheint schon auf die jungen Leseratten in der Leseecke zu warten.
Exponat des Monats im Spielzeugmuseum Neustadt ist der Drache Fridolin, produziert von der Firma Haba. Er scheint schon auf die jungen Leseratten in der Leseecke zu warten. // Cindy Dötschel
Neustadt bei Coburg – Im Untergeschoss des Spielzeugmuseums in Neustadt gibt es eine Leseecke. Sie hat einen besonderen „Bewohner“ und lädt die Besucher zum Verweilen ein.

2019 hat Alexandra Taschner als Museumspädagogin im Neustadter Spielzeugmuseum angefangen. Eines der ersten Projekte, die sie umgesetzt hat, war die gemütliche Gestaltung der Leseecke. Diese befindet sich „Kindermuseum“, das im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht ist. Inmitten der „Werkstatt des Weihnachtsmanns“.

Produziert wurde der Drache von der Firma Haba

Blickfang ist ein grüner Plüschdrache, der zwischen einigen Bücherkisten auf einem bunten Teppich liegt. „Der Drache heißt auch im Sortiment der Firma Haba ,Fridolin’ und ist bei uns auch als ,Lesedrache’ bekannt“, sagt Alexandra Taschner.

Ein Ort zum Verweilen im Spielzeugmuseum Neustadt

Bei dem rund geformten Drachen handelt es sich um einen Sitzdrachen. „Man kann sich gut einkuscheln, der Drache ist sehr bequem und macht unser ,Kindermuseum’ gemütlicher.“ Der grüne Bezug mit roten Flecken ist aus Nicki-Stoff. Gefüllt ist der knapp 1,10 Meter lange und breite Drache mit Schaumstoff.

Bei Kindern sei die Leseecke sehr beliebt. Wie Alexandra Taschner aus dem Museumsalltag berichtet, gebe es sogar Kinder, die regelmäßig kommen, um Zeit in der Leseecke zu verbringen. „Familien wissen den Rückzugsort sehr zu schätzen. Auch bei Veranstaltungen bekommt man hier vom Trubel im restlichen Museum nichts mit.“

Beim Puppenfestival, das erst vor wenigen Wochen in Neustadt stattgefunden hat, sei das Angebot von einigen Besuchern angenommen worden. Die Bücher in der Leseecke wechseln je nach Saison.

Die Kriegsjahre überstanden

Die Geschichte der Firma Haba beginnt im Jahr 1938. Damals hat der schwäbische Kaufmann Eugen Habermaass, der über Neustadt und Bayreuth nach Bad Rodach gekommen ist, die Firmen Haba und Wehrfritz, die damals noch unter einem anderen Namen geführt wurden, mit zwei Partnern gegründet.

Bereits ab 1940 leitete er die beiden Betriebe mit Unterstützung seiner Frau Luise alleine. Während der Kriegsjahre nahmen die Firmen Wehrmachtsaufträge für kleine Holzmodelle von Militärfahrzeugen und Panzern sowie Präzisionswerkzeug entgegen. So konnten die von Materialknappheit geprägten Jahre überbrückt werden.

Wie sich die Firma Haba entwickelt hat

1950 erschien der erste Firmenkatalog in Deutsch und Englisch. Im selben Jahr präsentierte sich Haba auch zum ersten Mal auf der Nürnberger Spielwarenmesse. Nur fünf Jahre später ist Eugen Habermaass an einem Herzinfarkt gestorben. Seine Frau, die erste Ehrenbürgerin Bad Rodachs, hat daraufhin die Leitung der Firmen Haba und Werfritz übernommen.

Das Unternehmen, das unter anderem für die Herstellung von Holzspielzeug bekannt ist, heißt mittlerweile „Haba Familygroup“ und wird von den Enkeln von Eugen und Luise Habermaass geleitet.

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