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Veranstaltung
Buntes Treiben beim Schlenkermarkt in Ahorn
Gauklerei vom Feinsten: Jarimo aus Jena begeistert auf Stelzen mit riesengroßen Seifenblasen.
Gauklerei vom Feinsten: Jarimo aus Jena begeistert auf Stelzen mit riesengroßen Seifenblasen. // Gabi Bertram
5Uta und Peter Schader-König sind von den Hannelore Geigers selbstgemachten Marmeladen begeistert, und auch Urenklin Marielle scheint es zu schmecken.
5Uta und Peter Schader-König sind von den Hannelore Geigers selbstgemachten Marmeladen begeistert, und auch Urenklin Marielle scheint es zu schmecken. // Gabi Bertram
Feuershow beim Schlenkermarkt
Feuershow beim Schlenkermarkt // Gabi Bertram
Signet des Fränkischen Tags von Gabi Bertram
Ahorn – Zum traditionellen Schlenkermarkt zu Mariä Lichtmess kamen hunderte Besucher aus nah und fern in die Alte Schäferei nach Ahorn. Zwischen Strohballen und alten landwirtschaftlichen Gerätschaften wurde alles angeboten, was aus eigener Herstellung kommt.

Ein buntes regionales Markttreiben nebst Gauklerei und allerlei Schlemmerei versetzt die Gäste in eine Zeit, als um Lichtmess zum „Schlenkerweil“ gezogen wurde. Ein Höhepunkt im Alltag des einstigen Hofgesindes, wo der Lohn ausgezahlt, beim Schlenkern gleich wieder ausgegeben, als ein neuer Dienstherr gesucht und vielleicht eine neue Liebe gefunden wurde.

So war es früher, und genau an diesen guten alten Markt, sagt Ahorns Bürgermeister Martin Finzel, soll der Schlenkermarkt erinnern, der übrigens 2017 in der Schäferei etabliert wurde. „Hier gibt es ehrliche handgemachte Produkte, Gauklerei und ein bisschen Nostalgie“, freut sich Finzel und meint, dass eben dieser Markt im Marktkalender der Schäfer auch deshalb etwas Besonderes ist.

Feuershow beim Schlenkermarkt
Feuershow beim Schlenkermarkt // Gabi Bertram

Das Selbstgemachte machte den Wert der Produkte aus. Es gibt Marmeladen und Brotaufstriche, die Hannelore Geiger aus Dörfles-Esbach hobbymäßig herstellt, eigen gesiedete Bienenwachskerzen und Seifen, Gestricktes und Gehäkeltes, Geschneidertes und Gedrechseltes, hochprozentig Gebranntes, herrlichen Schmuck aus Ebern, kunterbunt bemalte Spanschachteln von Melanie Huth, Holzarbeiten und vieles mehr.


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Die Einzigartigkeit der angebotenen Waren und die Kreativität der handwerklichen Künstler machen den Wert der Dinge aus. Hiervon kann nichts über Amazon bestellt werden, hier ist jedes einzelne Stück einmalig.

Museumsleiterin Chris Loos und Eventmanagerin Susanne Meye freuen sich über den Zulauf der Besucher schon in den Morgenstunden. Genauso hatten sie es sich gewünscht und monatelang mit Ideen und Fleiß darauf hingearbeitet. Jarimo, der Gaukler aus Jena – mit bürgerlichem Namen Axel Rehwagen – begrüßt die Gäste auf Stelzen in luftiger Höhe und lässt kunterbunte Riesenseifenblasen aufsteigen. Zaubern und Feuershow sind übrigens auch sein Metier.

Museumspädagogin Simone Metzner bringt mit den Kressetöpfchen zum Selbstgestalten den Frühling mit.
Museumspädagogin Simone Metzner bringt mit den Kressetöpfchen zum Selbstgestalten den Frühling mit. // Gabi bertram

Insgesamt, sagt Susanne Meye, sind es heuer 28 Stände, an denen Handwerkliches und Handgemachtes angeboten wird – von Schafwollprodukten über die heimische Brennerei bis hin zu Bio-Salami, von Korb bis Kerzen, von Holz bis Porzellan. „Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass nur eigenproduzierte Sachen angeboten werden, nachhaltig und regional.“

In dieser Intention wird in der Scheune von den Landfrauen selbstgebackener Kuchen angeboten, säen Simone Metzner und Sandra Korneffer von der Museumspädagogik mit Kindern Kressetöpfchen an, zeigen Landfrauen den Weg vom Schaffell zur Trödelsocke, die Sinnfrauen, wie Wolle entstehe, die Luthardts Schnitzereien und der Steine Peter das Geodenknacken.

Die Spinnfrauen zeigen, wie Wolle früher hergestellt wurde.
Die Spinnfrauen zeigen, wie Wolle früher hergestellt wurde. // Gabi Bertram

Erstmalig dabei sind Studenten der Hochschule Coburg aus dem Fach Produktdesign. Johanna, Eva, Lenka und Leonhard bringen Porzellan mit – von der Formentwicklung über das Gießen, Schleifen und Glasieren bis hin zum stylischen Design, so Eva Conci, alles aus „eigener Feder“. Wie die Bilder, die Milan Leikeim von Coburg gemalt hat.

Produktdesign-Studenten der Hochschule Coburg präsentieren selbsthergestellte Porzellanwaren: Johanna Ballestrem, Leonhard Wellnhofer, Lenka Zacharias und Eva Conci.
Produktdesign-Studenten der Hochschule Coburg präsentieren selbsthergestellte Porzellanwaren: Johanna Ballestrem, Leonhard Wellnhofer, Lenka Zacharias und Eva Conci. // Gabi Bertram

Natürlich gibt es auch jede Menge kulinarischer Schmankerln beim Schlenkern: vom Kuchen der Landfrauen über die beliebten Schafsbratwürste bis hin zu Flammkuchen, Pasta und Feta-Fladenbroten.

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