0
Weihnachtskonzert in Rödental
Blasmusik vom „Herrn der Ringe“ bis zu Paul Simon
Weihnachtskonzert Rödental: Strauss und Paul Simon
Die Akteure des Weihnachtskonzerts bewiesen eindrucksvoll: Blasmusik lebt – mit musikalischer Höchstleistung, großer Hingabe und begeistertem Publikum in der Goebel-Halle. // Foto: Martin Rebhan
Signet des Fränkischen Tags von Martin Rebhan
Rödental – Das traditionelle Weihnachtskonzert des Jugendorchesters Rödental und des Musikvereins Stadt Rödental war auch in diesem Jahr kultureller Höhepunkt der Vorweihnachtszeit.
Artikel anhören

In der vollbesetzten Franz-Goebel-Halle erlebte das Publikum einen Konzertabend auf höchstem musikalischem Niveau – eine Darbietung, die keine Wünsche offenließ und eindrucksvoll belegte, welch außerordentliche Qualität in der Rödentaler Blasmusikarbeit steckt.

Bläser-Nachwuchs mit Richard Strauss

Den Auftakt zu dem über dreistündigen Konzert gestaltete das Vororchester, in dem der Bläsernachwuchs seine musikalische Heimat gefunden hat. Unter der Leitung von Ann-Cathrin Weiß öffneten die jungen Musiker mit „Also sprach Zarathustra“, einem Medley bekannter Weihnachtsweisen sowie dem „Bolero Nocturno“ eindrucksvoll die Tür zu einem abwechslungsreichen Konzertabend. Schnell wurde deutlich: Um den musikalischen Nachwuchs in Rödental muss man sich keine Sorgen machen. Insgesamt 13 junge Musiker feierten an diesem Abend ihre Premiere auf der „großen Bühne“. Besonders auffällig war die beachtliche Bandbreite der beherrschten Instrumente: Waldhörner, Tenorhörner, Trompeten, Saxophone, Querflöten und Klarinetten lagen bei den Debütanten bereits sicher in der Hand. 

Weihnachtskonzert Rödental: Richard Strauss und Paul Simon
 // FOTOGALERIE
Weihnachtskonzert Rödental: Richard Strauss und Paul Simon
 // FOTOGALERIE
Weihnachtskonzert Rödental: Richard Strauss und Paul Simon
 // FOTOGALERIE
Weihnachtskonzert Rödental: Richard Strauss und Paul Simon
 // FOTOGALERIE
Weihnachtskonzert Rödental: Richard Strauss und Paul Simon
 // FOTOGALERIE

Anschließend entfachten das Jugendorchester Rödental und der Musikverein Stadt Rödental ein wahres Feuerwerk der hohen Kunst der Blasmusik. Beide Klangkörper präsentierten ein Programm, das ein außergewöhnlich breites Spektrum der Blasmusik umfasste – von konzertanter Blasmusik über sinfonische Klangbilder bis hin zu modernen Arrangements. Die sehr guten Interpretationen zeugten von intensiver Probenarbeit, hoher Disziplin und spürbarer Hingabe jedes einzelnen Musikers.

Von „Herr der Ringe“ bis zur „Blauen Donau“

Die farbenfrohe musikalische Reise führte das Publikum mit dem mitreißenden „Rock Train“ durch unterschiedlichste Klangwelten: von der sagenhaften „Mittelerde“ aus dem „Herrn der Ringe“, mit „Donner und Blitz“ in den Dschungel zu „Tarzan“, weiter über den Balkan bis hin zur „Schönen Blauen Donau“. Ein weiterer Besuch bei Johann Strauß durfte dabei ebenso wenig fehlen, wie ein Abstecher zu „Alexander’s Ragtime Band“. Die stilistische Vielfalt wurde mit Präzision, Ausdrucksstärke und großer Musikalität dargeboten.

Ein besonders stiller, beinahe magischer Moment entstand, als „The Sound of Silence“ aus der Feder von Paul Simon durch die Goebel-Halle schwebte. Die Aufmerksamkeit im Saal war greifbar – sprichwörtlich hätte man eine Nadel fallen hören können. Es wäre dem Konzert allerdings nicht gerecht geworden, einen einzelnen Höhepunkt herauszugreifen, denn das gesamte Programm war gespickt mit musikalischen Glanzlichtern.

Ein solcher besonderer Augenblick war der Auftritt von Alex Crespo, der „My Way“ auf eine ganz eigene, berührende Weise interpretierte und für spürbares Gänsehautfeeling sorgte. Sein Auftritt wurde nicht nur vom Publikum mit tosendem Applaus gefeiert, auch die Musiker selbst würdigten diesen musikalischen Glanzpunkt auf diese Weise.

Ein imposantes Bild bot sich schließlich, als alle Klangkörper gemeinsam auf der Bühne standen und das begeisterte Publikum mit dem „Deutschmeister-Regimentsmarsch“ verabschiedeten. Die Akteure bewiesen durchweg Professionalität bei ihrem Tun – Misstöne waren Fehlanzeige.

Mit sicherem Gespür und großer musikalischer Kompetenz führten der musikalische Leiter Tim Eller sowie seine Stellvertreterin Ann-Cathrin Weiß und Susanne Panusch die Orchester durch die anspruchsvollen Herausforderungen, die die Komponisten der Werke bereithielten. Das Ergebnis war ein Konzertabend, der Maßstäbe setzte. „Ich komme jedes Jahr, aber was heute abgeliefert wurde, stellt alles andere in den Schatten“, brachte ein begeisterter Besucher die Stimmung des Abends treffend auf den Punkt.

Das Weihnachtskonzert in Rödental bestätigte eindrucksvoll: Die Blasmusik lebt – und sie ist hier auf einem außergewöhnlich hohen Niveau zu Hause.

Inhalt teilen
  • kopiert!