Die Initiative Rodachtal e.V. ist ein seit dem Jahr 2001 bestehender Zusammenschluss von inzwischen fünf thüringischen (Eisfeld, Heldburg, Hildburghausen, Straufhain, Ummerstadt) und sechs bayerischen Gemeinden (Ahorn, Bad Rodach, Itzgrund, Seßlach, Untermerzbach, Weitramsdorf). Mitglied im über 50.000 einwohnerstarken Bündnis sind auch die Landkreise Coburg und Hildburghausen.
Die Initiative Rodachtal fördert ehrenamtliche Projektgruppen unter der Überschrift „5 für 500“. Gruppen von mindestens fünf Personen können für ihre Idee in Sachen Kultur und Kreatives oder Kunst und Musik oder Bildung, Wissenschaft und Forschung oder Natur und Umwelt oder Gemeinschaft und Miteinander oder Tradition und Brauchtum einen Antrag für finanzielle Förderung stellen.
Das Rodachtal noch schöner und lebendiger machen
Es geht darum, das Rodachtal noch schöner und lebendiger zu machen. 90 Prozent der Förderung wurde durch das Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken bereitgestellt. Die restlichen 10 Prozent der Mittel steuerten die beteiligten Städte und Gemeinden bei.
Und es gab einer Pressemitteilung zufolge gute finanzielle Unterstützung für die eingereichten Herzensprojekte. Insgesamt fließen über 100.000 Euro an Fördergeldern in 80 ehrenamtliche Projekte – 33 in Thüringen und 47 in Bayern. Alle diese Vorhaben haben einen gemeinsamen Nenner: das Miteinander. Besonderes Augenmerk wurde dieses Jahr auf die Förderung von Jugendprojekten gelegt.
So kümmern sich Wolfgang und Hildegard Brasch seit der Gründung der Kinderfeuerwehrriege „Florianskäfer“ im Jahr 2015 um den Nachwuchs bei der Feuerwehr im Seßlacher Ortsteil Dietersdorf. Die damals angeschafften T-Shirts und Jacken haben inzwischen schon einige Kinderjahrgänge „auf dem Buckel“.
„Im letzten Jahr haben wir mit unserer Kinderfeuerwehr wieder einmal die „Löschi-Olympiade“, einen Wettbewerb der Kinderfeuerwehren aus der Region, gewonnen und wir waren Ausrichter des diesjährigen Wettbewerbs, da wollten wir mit vorzeigbarer Kleidung antreten“, erklärt Wolfgang Brasch.
Lust auf die Feuerwehr durch ordentliche Kleidung
Derzeit hat die Feuerwehr Dietersdorf 27 Kinder aus verschiedenen Seßlacher Stadteilen und darüber hinaus. „Wir wollen Kindern Lust auf Feuerwehr machen und ihnen Teamarbeit, Fairness und Verantwortung für ihr Team und das Arbeitsmaterial vermitteln – und dazu gehört ordentliche und sichere Kleidung, die wir uns dank ,5 für 500‘ jetzt anschaffen konnten“, ergänzt Brasch.
Im Mittelpunkt des Projekts „Herzensangelegenheit“ der Kinder der Grundschule Weitramsdorf stand die Durchführung einer Reihe von gesundheitsfördernden Aktionen zum Thema Herzgesundheit. „Im Zuge des Projekts haben wir uns dem Thema auf vielfältige Weise genähert“, erklärt Dr. Kevin Pike vom Elternbeirat der Hermann-Grosch-Grundschule, der das Projekt organisierte.
Lehrmaterialien zum Thema Herzgesundheit angefertigt
„Im Rahmen des Bildungskonzepts wurden Unterrichtseinheiten mit speziell konzipierten altersgerechten Lehrmaterialien zum Thema Herzgesundheit angefertigt, zum Beispiel schriftliche und mündliche Aufgaben rund um die Thematik Bewegung, Ernährung und kindgerechte Anatomie in Theorie und Praxis“, ergänzt Dr. Pike.
Ein Besuch im Unterricht von zwei waschechten „Herzdoktoren“ – den Coburger Kardiologen Dres. Helmut und Ingrid Keller –, die Herzmodelle und einen Defibrillator dabei hatten, war für die Dritt- und Viertklässler ein absoluter Höhepunkt. In Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz wurden zudem Erste-Hilfe-Kurse angeboten und die Kinder der 3. und 4. Klassen zu Junior-Ersthelfern ausgebildet.
Das Projekt wirkt durch den Defibrillator nach
Zum Abschluss konnte jedes Kind sein persönliches „Herzbild„ malen und viele dieser kleinen Kunstwerke bilden nun eine bunte Collage, die in der Schule als schöne Erinnerung an das Projekt hängt. Der im Rahmen des Projekts angeschaffte Defibrillator steht den Nutzern des Schulgeländes und auch den Bewohnern des angrenzenden Wohngebietes 24 Stunden am Tag zur Verfügung.
„Das sind nur einige Beispiele für den Ideenreichtum, das große Engagement und die vielfältige Motivation unterschiedlichster Menschen. Die Aktion ,5 für 500‘ bringt das alles auf den gemeinsamen Nenner: Miteinander“, erklärt Eisfelds Bürgermeister und Vorsitzender der Initiative Rodachtal, Sven Gregor. „Der wunderbare Effekt unserer Aktion ist, dass mit einem kleinen Geldbetrag ein Vielfaches an ehrenamtlicher Arbeit unterstützt werden kann“, so Gregor weiter.
„5 für 500“ beseitigt zu einem gewissen Teil Probleme
„Der Wegfall von örtlicher Gastronomie oder ähnlicher Infrastruktur als Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger wird durch die Aktivitäten der örtlichen Vereine und Initiativen abgemildert“, erklärt Martin Finzel, „Hier kann allein ein neuer Anstrich an der alten Bratwurstbude des Brauhausvereins, die neue Kleidung der Blaskapelle oder die Anschaffung einer Festzeltgarnitur durch den Sportverein oft Wunder wirken“, erläutert der Ahorner Bürgermeister und Vorsitzende der Initiative Rodachtal weiter.
Schon zum dritten Mal hat Christina Semper als Projektbearbeiterin die Aktion „5 für 500“ in der Initiative Rodachtal begleitet. „Man merkt sofort, dass sich die Bürger mit dem Rodachtal identifizieren und gemeinsam ihre Region mit kreativen Projekten voranbringen möchten“, sagt Semper.
Aufruf für neue „5 für 500“-Projekte voraussichtlich im Februar 2024
„Ich bin gespannt, mit welchen Projektideen sich die Menschen im nächsten Jahr für eine Förderung bewerben, um unser Rodachtal gemeinsam zu gestalten“, freut sich schon jetzt Martin Finzel.
Der Aufruf für das kommende Jahr wird voraussichtlich im Februar erfolgen. Wer mitmachen möchte, sollte sich schon jetzt Gedanken über seine Projektidee machen.
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