Krise in Bad Rodach Entlassungen bei Haba: Jobbörse macht Hoffnung Die Zentrale der Haba-Familygroup befindet sich in Bad Rodach im Landkreis Coburg. // Jochen Berger von Oliver Schmidt TEILEN  16.08.2023 Bad Rodach – Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bald von einer Entlassung betroffen sein könnten, werden Kontakte zu anderen Firmen in der Region hergestellt. Es gibt sogar schon erste Erfolgsmeldungen. Unruhige Wochen bei der Haba-Familygroup in Bad Rodach: Seit Mitte Juli ein „massiver Personalabbau“ angekündigt wurde, sorgen sich beim größten Arbeitgeber im Landkreis Coburg viele Menschen um ihre berufliche Zukunft. Genaue Zahlen gibt es zwar noch nicht, aber befürchtet wird, dass jeder dritte Arbeitsplatz gestrichen werden könnte. Der Spielwarenhersteller Haba beschäftigt am Standort Bad Rodach rund 1800 Menschen. Wer kann helfen? Jobmesse in Bad Rodach: Von Haba, HUK und Hoffnung Bei der Haba-Familygroup in Bad Rodach werden wohl mehrere hundert Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Mit Hilfe einer Jobmesse sollen jetzt Kontakte zu anderen Firmen in der Region ermöglicht werden. Zuletzt hatte die Haba-Familygroup mitgeteilt, dass der Geschäftsbereich „Jako-o“ komplett aufgegeben wird. Zugleich wurde aber seitens der Geschäftsführung versichert, dass man allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von einer Entlassung betroffen sein werden, helfen möchte. Und genau das findet jetzt in dieser Woche statt: Auf dem Haba-Gelände in Bad Rodach wird eine Jobbörse veranstaltet. Ziel ist es, dass Kontakte zu anderen Firmen in der Region geknüpft werden können. +++ Bleiben Sie mit dem Coburger Tageblatt auf dem Laufenden und abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter "Die Woche - Coburger Tageblatt"! +++ Die bisherige Resonanz auf die Jobbörse ist, wie Haba am Mittwoch mitgeteilt hat, „größer als von allen Beteiligten erwartet“. Mehr als 15 Firmen würden sich an der Jobbörse beteiligen. Je nach Firma bieten diese sowohl Arbeitsplätze im kaufmännischen als auch im gewerblichen Bereich an, etwa in der Fertigung und Logistik. Mit diesem Recruiting-Team war die HUK Coburg bei der Jobbörse der Haba-Familygroup in Bad Rodach vertreten. // Haba-Familygroup Bereits am Montag präsentierte sich das Versicherungsunternehmen HUK Coburg bei der Jobbörse. In einer Pressemitteilung von Haba wird Dirk Imer von der Abteilung People & Culture bei der HUK Coburg wie folgt zitiert: „Wir ziehen eine positive Bilanz: Es war für uns eine erfolgreiche Veranstaltung. Wir konnten rund 40 Interessenten für weitere Vorstellungsgespräche gewinnen. Erste Einstellungen erfolgen bereits zu Anfang September. Wir freuen uns, den betroffenen Mitarbeitenden eine neue Perspektive bieten zu können.“ Krise in Bad Rodach Emotionale Betriebsversammlung bei Jako-o Gesellschafter und Geschäftsführung beteuern ihren „unbedingten Willen“, das Familienunternehmen weiterzuführen. Dafür sei jedoch „ein harter Einschnitt“ erforderlich. Außerdem heißt es in der Pressemitteilung, dass man in der Haba-Familygroup „überwältigt“ sei vom Interesse anderer Unternehmen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Haba. So hätten sich derart viele Firmen für die Jobbörse gemeldet, dass sie sich gar nicht alle in der aktuellen Kalenderwoche in Bad Rodach präsentieren können. Neue Perspektiven Maximiliane Hofmann, bei der Haba-Familygroup für den Bereich Human Resources verantwortlich, erklärt dazu: „Wir wussten, dass die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region eher positiv ist. Dass sich so viele Firmen gemeldet haben, hat uns dann doch sehr überrascht.“ Und weiter: „Es zeigt uns, wie groß das Interesse an unseren hochqualifizierten Arbeitskräften ist. Für die betroffenen Beschäftigten bedeutet das gleichzeitig, dass sich für sie außerhalb der Haba-Familygroup eine neue Perspektive in ihrer beruflichen Zukunft bietet, auch ohne die Region verlassen zu müssen.“ Lesen Sie auch: Krise in Bad Rodach Jako-o: Der Absturz des einstigen Vorzeigekindes Die Haba-Familygroup will sich künftig auf die beiden Kernsegmente „Haba“ und „Haba Pro“ konzentrieren. Für die einstige Vorzeigemarke „Jako-o“ gibt es hingegen keine Zukunft. Unklar ist, was das für die Arbeitsplätze bedeutet. Retter in der Not? Haba: Neue Führungsspitze soll Ruder herumreißen Der Spielwarenhersteller hat eine neue Führungsspitze. Diese lobt nicht nur den Zusammenhalt der Belegschaft. Zuversichtlich mache auch die aktuelle Auftragslage. Eingeräumt werden falsche Entscheidungen in der Vergangenheit. Krise in Bad Rodach Wer sind die zwei Neuen an der Spitze von Haba? Die Haba-Familygroup hat sich in der Führungsebene neu aufgestellt. Vor allem der Aufstieg von „Eigengewächs“ Mario Wilhelm ist beeindruckend. Wirtschaft Vierfache Mutter will Haba wieder auf Erfolgskurs bringen Stefanie Frieß ist seit Juni 2023 bei der Haba-Familygroup für die Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortlich. Jetzt nennt sie erste Ziele – und kündigt „mutige Schritte“ an.