Demenz ist kein Randthema – sie betrifft direkt oder indirekt immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft. Der Landkreis Kulmbach setzt deshalb auch in diesem Jahr ein starkes Zeichen: Mit zahlreichen kostenfreien Veranstaltungen im Rahmen der 6. Bayerischen Demenzwoche vom 19. bis 28. September (https://www.demenzwoche.bayern.de/) soll aufgeklärt, informiert und sensibilisiert werden. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen, Hilfsangebote sichtbar zu machen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Christina Flauder organisiert die lokalen Aktionen
Die Initiative geht seit vielen Jahren von Christina Flauder aus, die die Aktionen federführend organisiert. In enger Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregionplus Landkreis Kulmbach, dem Staatlichen Gesundheitsamt, der Stadt sowie zahlreichen regionalen Fachstellen entsteht ein breit gefächertes Programm, das aufklärt, sensibilisiert und konkrete Hilfen aufzeigt. „Unser Ziel ist es, Transparenz über die bestehenden Strukturen zu schaffen und dabei offen für neue Impulse aus Wissenschaft und Praxis zu bleiben. Der demografische Wandel stellt uns als Landkreis vor neue Herausforderungen, denen wir aktiv begegnen“, betont Christina Flauder.
Demenzwoche soll Hilfen sichtbar machen
Die Bayerische Demenzwoche macht sichtbar, welche Betreuungs- und Unterstützungsangebote es bereits gibt und wie wichtig die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz ist. Gleichzeitig bietet sie Raum für neue Kontakte, den Austausch von Erfahrungen und die Entwicklung von Impulsen für die Zukunft. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Kulmbach, das aktuell fortgeschrieben wird. Dabei wird eine vorausschauende, partizipative und bedarfsorientierte Planung in den Blick genommen, um die Versorgung älter werdender Menschen nachhaltig sicherzustellen und zu verbessern.
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„Im Landkreis Kulmbach pflegen wir ein starkes Miteinander“, unterstreicht Annekatrin Tauer, Fachberaterin für Integrierte Sozialraumplanung und federführend für das seniorenpolitische Gesamtkonzept verantwortlich. „Fachliche Kompetenz, gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Ziel, Menschen mit Demenz in ihrer Lebenswelt bestmöglich zu begleiten, stehen im Mittelpunkt unseres Handelns.“
So ist auch in diesem Jahr ein umfangreiches, niederschwelliges Veranstaltungsprogramm entstanden, das alle Bürgerinnen und Bürger dazu einlädt, sich zu informieren, Kontakte zu knüpfen und aktiv für eine demenzfreundliche Gesellschaft einzutreten.
Der Veranstaltungsüberblick
• In der Kasendorfer Kilianskirche, Kirchstraße 8, findet Sonntag, 21. September, ein Gottesdienst zum Thema „Demenz“ statt. Beginn ist um 9.30 Uhr, mit anschließendem Kirchencafé und einem Infomarkt mit Ständen und Demenzparcours.
• Im Kulmbacher Cineplex-Kino am Kressenstrein läuft am Freitag, 26. September, ab 18 Uhr der Film „Memory“. Er ist ein eindringliches Drama über das Erinnern, das Vergessen und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes. Im Mittelpunkt steht Sylvia (gespielt von Jessica Chastain), ehemalige Alkoholikerin und alleinerziehende Mutter, die versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Als sie auf Saul (Peter Sarsgaard) trifft – einen Mann, der an einer frühen Form von Demenz leidet –, entwickelt sich eine berührende Beziehung zwischen zwei Menschen, die beide mit ihrer Vergangenheit ringen. Im Anschluss an den Film sind die Teilnehmer herzlich zur Plenumsdiskussion mit regionalen Expertinnen und Experten eingeladen.
• Beratungsangebote rund um die Demenz stehen am Samstag, 27. September, von 9 bis 13 auf dem Kulmbacher Marktplatz im Zentrum. Regionale Fachstellen wie etwa die AOK Pflegekasse, das Klinikum Kulmbach mit der Fachklinik Stadtsteinach, der Hospizverein Kulmbach e. V., das Gesundheitsamt Kulmbach, die Gesundheitsregion plus Landkreis Kulmbach, die Alzheimer-Gesellschaft, der AWO Kreisverband Kulmbach, der BRK Kreisverband Kulmbach und die VHS Kulmbach stehen an Infoständen zum Austausch über Seniorengesundheit, Demenz und Alzheimer zur Verfügung. Neben hilfreichen Kontakten, Infomaterialien und Broschüren, sind es vor allem die persönlichen Gespräche, die die Veranstaltung auszeichnet. Zwischen 11 und 12 Uhr wird ein Musikverein aus dem Landkreis Kulmbach die Veranstaltung musikalisch begleiten.
• Ein „demenzsensibler Gottesdienst“ findet am Samstag, 27. September, zwischen 17 und 18 Uhr in der Kulmbacher Spitalkirche statt. Im Sinne der gesundheitlichen Chancengleichheit und sozialen Teilhabe soll es an Demenz erkrankten Menschen zusammen mit ihren Angehörigen ermöglicht werden, einen Gottesdienst zu besuchen. Dieser ist auf die Zielgruppe abgestimmt und somit mit wenig Worten, starken Symbolen und vertrauter Musik gestaltet. Nach dem kurzweiligen Gottesdienst besteht die Möglichkeit, bei einem anschließenden lockeren Beisammensein sich untereinander auszutauschen bzw. mit regionalen Beratungsstellen in Kontakt zu treten.
• „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die im Landratsamt Kulmbach vom 8. bis einschließlich 27. Oktober zu sehen ist. Die Eröffnung findet am 8. Oktober im Rahmen des Gesundheitsforums der Gesundheitsregion plus Landkreis Kulmbach statt. Die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention konzipierte Ausstellung möchte folgendes erreichen: Verständnis für Menschen mit Demenz stärken; den Blick auf erhaltene Fähigkeiten und Lebensqualität trotz Erkrankung richten; Angehörige und Pflegepersonen ermutigen und informieren; Bürgerinnen und Bürger für einen wertschätzenden, demenzfreundlichen Umgang sensibilisieren. Gleichzeitig werden Unterstützungsangebote und Hilfsstrukturen in Bayern vorgestellt.
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