Große Probleme brennen den Kasendorfern nicht unter den Nägeln. Bei der Bürgerversammlung kamen lediglich Allerweltsthemen zur Sprache: In der Kirchstraße wird zu schnell gefahren, die kleine, enge Straße mutiere zur Orts-Autobahn, monierte Christian Kreusch. Eine Anwohnerin bat darum, den Standort für den Sendemast noch einmal zu überdenken.
Der öffentliche Bücherschrank als Schrottplatz
Otmar Walter hatte sogar mit einem Freund einen Ortsrundgang unternommen, um all die kleinen optischen Schönheitsfehler vorzubringen. Der Magnusturm und der Sonnentempel bräuchten dringend Pflege. Außerdem werden immer wieder alte Toaster oder anderer Schrott im öffentlichen Bücherschrank abgeladen. Ganz oben auf Walters Wunschliste steht ein Markt – beispielsweise ein Bauernmarkt. Solch eine Einkaufsgelegenheit würde den Innenort beleben. Und auch eine Müllsäuberungsaktion, wie sie der Bürgerverein bereits geplant hat, regte Walter an.
Einige Hundebesitzer sind unbelehrbar
Ansonsten beschwerten sich die Kasendorfer über nicht geschnittene Hecken oder über die Hinterlassenschaften von Hunden. Trotz der aufgestellten Hundekottüten und der dazugehörigen Entsorgungsbehälter beseitigen einige Unbelehrbare die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners einfach nicht.
Kulturscheune könnte die alte Turnhalle ersetzen
Auf großes Interesse stieß bei der Bürgerversammlung die Idee, in Kasendorf eine Kulturscheune im ehemaligen Gasthof „Goldener Anker“ einzurichten. Diese Kulturscheune könne ein Ersatz für die alte Turnhalle werden und könne auf verschiedene Art und Weise genutzt werden. Thomas Eschenbacher merkte an, dass Nutzer, wenn die Räumlichkeit unter 320 Quadratmeter groß ist, keine Gema-Gebühren entrichten müssten. „Naja, soweit sind wir noch nicht. Aber dann wird sie wohl 299 Quadratmeter“, scherzte Groß.
Der Kasendorfer Bürgermeister hatte gute Neuigkeiten zu verkünden: Denn der Markt Kasendorf steht bei der Steuerkraft pro Einwohner auf dem Spitzenplatz im Landkreis, oberfrankenweit bringt es der Markt im Süden auf Platz acht.
Steuerkraft: Auch Wonsees hat sich nach oben gekämpft
Übrigens hat sich ein weiteres Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft – nämlich Wonsees – ebenfalls nach oben gekämpft. Wonsees liegt bei der Steuerkraft auf Platz 2, und das, obwohl der kleine Ort noch vor wenigen Jahren auf Platz 17 rangierte.
Viele Arbeitsplätze sind in Kasendorf entstanden
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze hat sich innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre in Kasendorf mehr als verdoppelt. Im letzten Erhebungsjahr – 2021 – verzeichnete der Markt 1747 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.
Die Ortsumfahrung Döllnitz kommt
Bürgermeister Norbert Groß gab Einblicke in seine Zukunftsplanungen: So könne ab nächstem Jahr die Ortsumfahrung Döllnitz gebaut werden, die Kommune habe den Hotel-Gasthof „Goldener Anker“ erworben. Auch der geplante Glasfaserausbau macht Fortschritte. Die Telekom hat sich bereit erklärt, dass 640 Haushalte und 400 Adressen in Kasendorf und Heubsch kostenlos einen Glasfaseranschluss bekommen können. Im Gegensatz zu anderen Kommunen betreibt die Telekom den Ausbau in Eigenregie.
Die Kosten liegen im Rahmen
Auch das Großprojekt „Schwarzes Ross“ und die Einweihung des Jugendzentrums waren Themen, die die Kasendorfer freuten. „Beim Schwarzen Ross war die Substanz schlechter als wir erwartet haben. Aber wir werden in diesem Jahr fertig werden“, erklärte Groß. Aktuell liegen die Baukosten im Rahmen der Kostenvoranschläge. Obwohl im „Schwarzen Ross“ mehr als sechs Millionen Euro investiert werden, hat der Markt lediglich einen Eigenanteil in Höhe von 1,2 Millionen Euro zu bezahlen. Und der ist auch nur so hoch, weil die rentierliche Nutzung, die durch die Vermietung als Tageseinrichtung für Senioren erzielt wird, für die nächsten zwanzig Jahre aus der Fördersumme herausgerechnet wird.
Alte Feuerwehrspritzen werden ausgetauscht
Noch im Frühling soll die neue Kneippanlage eingeweiht werden. Und auch die Kinderkrippe sowie die Ausstattung der Feuerwehren standen auf der Tagesordnung. Bürgermeister Norbert Groß betonte, dass eine Tragkraftspritze für die Feuerwehr Döllnitz schon bestellt worden ist, der Austausch der ebenfalls in die Jahre gekommenen Spritzen bei den anderen Wehren soll ebenfalls vorgenommen werden.
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