Apotheker bitten um Rücksicht Zum Schutz des Wassers: keine Medikamente in die Toilette Apothekensprecher Hans-Peter Hubmann bittet zum Welttag des Wassers am 22. März: unbenutzte Medikamente niemals über Toilette oder Spüle entsorgen. // Bernd Weißbrod/dpa/Illustration von Redaktion TEILEN  22.03.2025 Kulmbach – Die beiden letzten Tabletten gegen Kopfschmerz sind abgelaufen? Dann ab in die Toilette damit... Halt, sagt Kulmbachs Apothekensprecher Hans-Peter Hubmann: „Dieser Entsorgungsweg ist ungeeignet.“ Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Zum Welttag des Wassers möchte auch die Apotheker einen Beitrag leisten – und raten deswegen zum Schutz der Gewässer: Arzneimittel nicht über die Toilette oder Spüle entsorgen. Das unterstreicht auch Dr. Hans-Peter Hubmann, Sprecher der Apotheker im Landkreis Kulmbach. „Nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente können über den Hausmüll entsorgt werden. Die Kommunen verbrennen den Hausmüll in der Regel in Müllverbrennungsanlagen, bevor mögliche Reste auf Deponien gelagert werden“, schreibt Hubmann in einer Pressemitteilung. Dadurch sei die Belastung des Grundwassers durch Medikamentenreste ausgeschlossen. 22. März: Welttag des Wassers Forscher warnt schon jetzt vor zu geringen Niederschlägen 22. März ist wieder weltweiter „Tag des Wassers“. Das Lebenselixier in sauberer Form wird knapper. Der Bayreuther Hydrologe Stefan Peiffer sieht die Region in einen neuen Mangel schlittern. Größeren Mengen an nicht mehr benötigten Medikamenten nähmen Schadstoffsammelstellen an, wie Hubmann, erklärt: „Alt-Arzneimittel sind kein Sondermüll, sondern aus rechtlicher Sicht Hausmüll. Die meisten Tabletten, Zäpfchen oder Salben kann man einfach in die Restmülltonne geben. Das gilt auch für flüssige Arzneimittelreste wie Hustensaft. Wichtig: die Medikamente gut verpacken, bevor sie in der Tonne landen; und – wenn möglich – auch erst am Leerungstag unter den Hausmüll mischen. „So vermeiden Sie, dass Unbefugte oder Kinder an die Medikamente gelangen.“ Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Alt-Medikamente richtig entsorgt, kann in jeder Apotheke im Landkreis Kulmbach nachfragen. +++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++ Obwohl Apotheken laut Hubmann nicht verpflichtet sind, Altmedikamente zurückzunehmen, werde dieser Service noch in einigen Apotheken angeboten. Auch hier lohnt sich die Nachfrage. „Für Apotheken besteht keine gesetzliche Verpflichtung, nicht verbrauchte Medikamente anzunehmen. Dennoch bieten viele Apotheken einen freiwilligen Rücknahme-Service an und tragen die Kosten der Entsorgung“, erklärt der Kulmbacher. Auch die Internetseite http://www.arzneimittelentsorgung.de des Bundesministeriums für Bildung und Forschung informiert Verbraucherinnen und Verbraucher darüber, wie im jeweiligen Landkreis die Entsorgung von Altarzneimitteln aus Privathaushalten geregelt ist. Medikamente zu Hause lagern Warum Ihre Hausapotheke nicht ins Badezimmer gehört Hustensaft, Schmerzmittel, Wundsalbe: Mindestens einmal im Jahr sollten wir prüfen, welche Medikamente in der Hausapotheke weilen - und ob sie nicht in den Müll gehören. So gehen Sie es richtig an. Hubmann warnt jedoch: „Weil viele Patientinnen und Patienten mit ihren Medikamentenresten noch etwas Gutes tun wollen, werden wir oft nach der Möglichkeit von Arzneimittelspenden gefragt.“ Deshalb: Gebrauchte Arzneimittel dürfen auch nicht an Bedürftige gespendet werden, egal ob im In- oder Ausland. Denn eine hochwertige Arzneimittelversorgung sei bei einer solchen ‚Resteverwertung‘ schlicht unmöglich. Neben der fragwürdigen Arzneimittelqualität sei bei solchen Kleinstmengen keine Versorgung mit ausreichenden Mengen in der richtigen Dosierung garantiert. Daher rät der Apotheker: "Wer Gutes tun will, sollte an Hilfsorganisationen Geld spenden, aber bitte keine Medikamentenreste.“ Lesen Sie auch Im Dunkel der Nacht Licht aus für Klimaschutz: Kulmbachs Rathaus bleibt dunkel Das Rathaus wird am Samstagabend nicht wie gewohnt beleuchtet, sondern bleibt im Dunkeln. Was das mit der Bekämpfung der Klimakrise zu tun hat und und wie jeder mitmachen kann. Wehrpflicht ante portas? Milliarden für Rüstung: So sieht es ein Kulmbacher Reservist „Hamse jedient?“ Die Frage an den Hauptmann von Köpenick kann Michael Andrew Ries mit stolzem „Ja“ beantworten. Als Orgaleiter im Bund der Reservisten Kulmbach verfolgt er die Militärdebatte kritisch. Seltsamer Apparat Beim Kulmbacher Bahnhof: Was macht der Kasten an der Ampel? Was ist das für eine seltsame Apparatur an der Ampel beim Bahnhof? Das haben sich viele Kulmbacher in den vergangenen Tagen gefragt, die dort die Straße queren wollen. Das steckt dahinter.