Bahnverkehr um Kulmbach
Oberfranken-Achse: Diesel-Ende in Reichweite
Noch verkehren Dieselzüge auf der Franken-Sachsen-Magistrale wie hier im Bahnhof Neuenmarkt/Wirsberg.
Noch verkehren Dieselzüge auf der Franken-Sachsen-Magistrale wie hier im Bahnhof Neuenmarkt/Wirsberg.
Reißaus (Archiv)
F-Signet von Werner Reißaus Fränkischer Tag
Kulmbach – Der Landkreis h wird eine Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung der „Oberfranken-Achse“ ausschreiben.

Im beschließenden Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Kultur, Tourismus und Regionalentwicklung wartete Landrat Klaus Peter Söllner (FW) mit einer Erfolgsmeldung auf: Danach wird der Landkreis Kulmbach zusammen mit der Geschäftsstelle Bahnelektrifizierung die Ausschreibung und Vergabe der Machbarkeitsstudie zur „Oberfranken-Achse“ durchführen.

Der Landkreis Kulmbach als Empfänger der Fördermittel von Bund und Land wird die Studie über den Haushalt zu 2023 und 2024 abwickeln und bis zum 30. November 2025 einen entsprechenden Verwendungsnachweis vorlegen. Die Elektrifizierung von Schienenstrecken der „Oberfranken-Achse“ ist damit in Reichweite. Landrat Klaus Peter Söllner: „Es ist ein wichtiges Projekt und ich bin erfreut, dass die anderen Partner mitmachen.“

Keine Diesel-Fahrzeuge mehr ab 2040

Sachbearbeiter Michael Beck machte deutlich, dass der Freistaat Bayern bis 2040 den Einsatz von Dieselfahrzeugen im bayerischen Schienenpersonennahverkehr beenden möchte. Da bis zu diesem Zeitpunkt eine vollständige Elektrifizierung des Schienennetzes nicht realisierbar ist und vermutlich auch längerfristig nicht flächendeckend erfolgen wird, setzt dies den Einsatz von alternativen Antriebstechnologien voraus, ohne dabei das Ziel der vollständigen Elektrifizierung insbesondere wichtiger Verbindungen mit der Franken-Sachsen- Magistrale außer Acht zu lassen. Volker Beck: „Dies betrifft in besonderem Maße die Diesel-Insel in weiten Teilen Ober- und Mittelfrankens sowie der Oberpfalz, für deren Beseitigung wir als Anrainer seit Jahren kämpfen.“

Geeignet für Hybridfahrzeuge

Der sogenannten Oberfrankenachse kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Einerseits aufgrund ihrer geostrategischen Lage und ihren unterschiedlichen Streckenprofilen zwischen den vier Oberzentren Bamberg, Coburg, Bayreuth und Hof. Andererseits, weil sie trotz vielseitiger Bemühungen zwar nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 mit aufgenommen wurde, ihr aber seitens des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr attestiert wurde, „gut für eine Teilelektrifizierung mit Batterie-Hybridfahrzeugen“ geeignet zu sein. Zielstellung ist ein klimaneutraler Schienenverkehr bis 2040 und Inhalt der Machbarkeitsstudie soll die Darstellung aller betrieblichen, technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den Einsatz von Hybridfahrzeugen (Batterie oder Brennstoffzelle) für den Schienenpersonen- und Güterverkehr auf der „Oberfranken-Achse“ und ihrem umgebenden Netz sein.

Breitbandstudie vorgestellt

Siegbert Reuther von der Reuther NetConsulting aus Staffelstein stellte dem Wirtschafts- und Kulturausschuss die Breitbandstudie des Landkreises und die Umsetzung des Förderbescheides nach der Förderrichtlinie des Bundes vor. Die in der Machbarkeitsstudie dargestellten Optionen werden mit den 22 Städten, Märkten und Gemeinden abgestimmt.

Digitale Zwillinge

Ein Förderantrag wurde auch zum Auf- und Ausbau des interkommunalen Digitalen Zwillings Landkreis Kulmbach „TwinBy Landkreis Kulmbach“ gestellt. Hier geht es mit dem Einsatz von Geo-Massendaten darum, dass digitale Modelle von Objekten und Prozessen (digitale Zwillinge) dazu beitragen, Planungen und Projekte schneller, besser, transparenter, kostengünstiger und damit nachhaltiger realisieren zu können und damit zu einer Verbesserung der Kommunikation der Verwaltungen mit dem Bürger und den Unternehmen beizutragen. Für eine Fördersumme von 50 000 Euro schaut es nach einer Einschätzung von Landrat Klaus Peter Söllner gut aus.

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