0
Kaputtes Dach
Kirche St. Kilian in Bad Staffelstein braucht Spenden
Den Schiefer zu verlegen ist eine sehr aufwendige Arbeit, die eine spezialisierte Dachdeckerei übernimmt.
Den Schiefer zu verlegen ist eine sehr aufwendige Arbeit, die eine spezialisierte Dachdeckerei übernimmt. // Quelle: SSB Gottesgarten/Svenja Lange
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Bad Staffelstein – Mit einer besonderen Aktion werden in St. Kilian Spenden für das sanierungsbedürftige Dach gesammelt. Unterstützer können gravierte Schieferplatten stiften und die Restaurierung des historischen Gebäudes fördern.

Die Pfarrkirche St. Kilian in Bad Staffelstein wurde im 15. Jahrhundert erbaut, ist das älteste Gebäude der Stadt und hat sogar den Stadtbrand von 1684 nahezu unbeschadet überstanden. Aber der Zahn der Zeit nagt dennoch an dem Gebäude. Mit einer besonderen Aktion werden nun Spenden für die Restaurierung gesammelt.

„Ich kann mich noch genau erinnern, als wir in St. Kilian standen und den Wasserschaden im Chorgewölbe gesehen haben“, sagt der Kirchenpfleger in Bad Staffelstein, Peter Würker. Das war 2021 und nach eingehenden statischen Bauuntersuchungen durch Spezialisten stand 2022 fest: Die Kirche ist dringend sanierungsbedürftig.

Verfaulte Balken: Kirch St. Kilian einsturzgefährdet

Besonders das Schieferdach wies erhebliche Schäden auf, die das Eindringen von Wasser ermöglichten. Im Zuge der Sanierung, die 2024 begann, wurde das gesamte Dach entfernt, um die darunterliegenden, fast 500 Jahre alten Balken auf ihre Stabilität zu prüfen. „Einige Balken waren so stark verfault, dass die Statik der Kirche gefährdet war“, erklärt Würker. Viele der Balken mussten ausgebessert oder teilerneuert werden – eine Herausforderung, die nur mit der Hilfe einer regionalen, auf Kirchengebäude spezialisierten Zimmerei gemeistert werden konnte.

Doch das ist nicht die einzige Herausforderung: Auch das Schieferdach muss komplett erneuert werden. „Schiefer ist ein Naturprodukt, das regelmäßige Pflege benötigt. Nur noch wenige Handwerksbetriebe beherrschen die Kunst, mit Schieferplatten zu decken“, so Würker. Seit Sommer dieses Jahres arbeiten spezialisierte Dachdecker aus der Region mit Hochdruck daran, das historische Dach im Laufe des kommenden Jahres fertigzustellen.

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 2,457 Millionen Euro. „Das ist eine enorme Summe, die wir nicht allein stemmen können“, sagt der Leitende Pfarrer Walter Ries. Doch glücklicherweise kommt die Sanierung durch großzügige Zuschüsse von verschiedenen Institutionen voran ( Erzdiözese Bamberg 1.597.000 Euro, Bezirk Oberfranken 230.000 Euro, Bayerische Landesstiftung 52.500 Euro, Deutsche Stiftung Denkmalschutz 50.000 Euro, weitere Zuschüsse 15.000 Euro).

Viele Menschen aus der Region haben schon gespendet

Trotz dieser wertvollen Unterstützung verbleibt ein Eigenanteil von mindestens 512.500 Euro, den die Kirchenstiftung selbst aufbringen muss – und mögliche Mehrkosten sind dabei noch nicht berücksichtigt. Die Spendenbereitschaft in der Region ist jedoch überwältigend. Bis zum 31. Oktober 2025 konnte bereits ein Betrag von 77.675,96 Euro gesammelt werden. „Wir sind sehr dankbar für die große Unterstützung, die uns entgegengebracht wird“, freut sich Pfarrer Ries.

Für die Sanierung der Kirche gibt es eine besondere Aktion: Wer möchte, kann eine der Schieferplatten für das Dach stiften. Die Spender können zwischen zwei Varianten wählen: Variante 1 (Mindestspende 25 Euro) ist eine gravierte Schieferplatte, die auf dem Kirchendach verlegt wird, der Spender erhält ein offizielles Zertifikat.

Variante 2 (Mindestspende 50 Euro): Die gravierte Schieferplatte wird nicht nur auf dem Kirchendach verewigt, sondern der Spender erhält zusätzlich eine alte Schieferplatte als persönliche Erinnerung.

Die Schieferplatten sowie die Zertifikate werden lokal in Staffelstein graviert. Die ersten gravierten Schieferplatten wurden bereits auf dem Dach verlegt.

Die Sanierungsarbeiten finden parallel zum normalen Betrieb der Kirche statt, was gelegentlich zu einer gewissen Geräuschkulisse während der Gottesdienste führen kann. „Manchmal hört man es etwas rumpeln, wenn die Handwerker auf dem Dach arbeiten, aber das gehört dazu. Wir sind froh, dass die Arbeiten so gut vorangehen“, sagt Peter Würker mit einem Lächeln.

Spendenaktion

Wer sich für eine gravierte Schieferplatte interessiert, findet weitere Informationen zur Spendenaktion auf der Website ssb-gottesgarten.de.

Inhalt teilen
  • kopiert!