Backflip, Barspin, Nofoot und Nohand, Tailwhip – enthusiastische BMX-Fahrer wissen um die Bedeutung dieser Begriffe. Dahinter verbergen sich die Tricks der BMXer, die im Skatepark immer wieder die Zuschauer faszinieren. Rückwärtssalti (Backflips) oder Nofoot (im Sprung werden beide Füße von den Pedalen heruntergenommen) gibt es live Ende April im Skate- und BMX-Park der Coburg Locals zu sehen. „In den vergangenen fünf Jahren waren die Rampen und Halfpipes nicht mehr zu nutzen. Der einst größte Skate- und BMX-Park war geschlossen“, sagt Chris Eichler. Nun freut sich der Abteilungsleiter Funsport der Coburg Locals, dass nach der Renovierung des Parks wieder Skater, BMXer und Boarder ihre Sportstätte haben. Am Freitag, 29., und Samstag, 30. April, findet die offizielle Wiedereröffnung statt.
Sicherheitsbestimmungen konnten auf dem Gelände nicht mehr eingehalten werden
Ende der 1990er Jahre entstanden die verschiedenen Rampen auf dem Gelände des Sportvereins an der Rodacher Straße. Nach rund 20 Jahren jedoch hatten Wind und Wetter den hölzernen Konstruktionen arg zugesetzt, „und die Sicherheit war nicht mehr gegeben“, erinnert sich Chris Eichler. In den vergangenen Jahren wuchs das Interesse am BMX-Sport und dem Skateboard wieder. „Beides sind olympische Sportarten. Das brachte Zulauf“, weiß er. Zurzeit hat die Abteilung Fun- oder Extremsport der Coburg Locals etwa 130 Mitglieder.
60.000 Euro an Spenden und Sportförderung zusammengekommen
Zweieinhalb Jahre wurde an der Rodacher Straße gesägt, gehämmert und geschraubt. „In den vergangenen drei Jahren konnten wir insgesamt rund 60.000 Euro an Spenden und Sportförderung zusammenbringen.“ Damit hat der Verein das 2000 Quadratmeter große „Rampenparadies“ komplett in Eigenregie und mit eigenen Kräften repariert. „Die meisten Rampen sind völlig neu entstanden“, sagt Chris Eichler. Allerdings haben die gestiegenen Materialpreise den Extremsportlern einen kleinen Strich durch Rechnung gemacht: Zwei Stellen des Geländes sind leer geblieben. Besonders die Holzplatten mit einem griffigen Fahrbahnbelag rissen Löcher in die Kasse. Eine davon schlägt mit 180 Euro zu Buche.
„Mit der Renovierung ist der Coburg Locals Skatepark wieder in den Köpfen nationaler und internationale Extremsportler, besonders aus der BMX-Szene“, freut sich Eichler. Auf zehn verschiedenen Rampen können die spektakulären Sprünge nun gewagt werden.
Die offizielle Wiedereröffnung des BMX- und Skateparks findet am Freitag, 29. April, um 14 Uhr statt. Dann ist freies Rollen auf allen Rampen möglich. Der erste Skateboard-Contest startet um 17 Uhr. Der Samstag, 30. April, steht ab 13 Uhr im Zeichen des ersten „BMX Fettschlauch Jams“. Dieser Begriff steht einerseits für die dicken Reifen der BMX-Räder, zum anderen ist es eine etwas despektierliche Bezeichnung für die Coburger Grillspezialität. Die gibt es am Wochenende natürlich auch.
Coburg Locals
Die Coburg Locals existieren seit 2010 und sind aus den Freien Turnern hervorgegangen. Die Vision des Vereins ist es, Spaß und Sport zu vereinen. Schon das Vereinsmotto „We do it just for fun“ zeigt, dass eiserner Drill und Leistungssport nicht im Fokus stehen, sondern familienfreundliche Aktivitäten und Angebote für Freizeitsportler und Einsteiger. Das Angebot der Coburg Locals erstreckt sich von Fußball mit Damen-, Herren- und Jugendmannschaften über Funsport, Boxen und Beachvolleyball bis hin zu Graffiti-Kunst in der Abteilung Urban Culture.
Das Vereinsgelände ist in der Rodacher Straße 67, hinter dem alten Lokschuppen, zu finden.
Tricks (Auswahl)
Nofoot: Im Sprung werden beide Füße von den Pedalen heruntergenommen.
Tailwhip: Der hintere Teil des Rades wird einmal um den vorderen Teil samt Fahrer herumgedreht. Die Füße verlassen dabei die Pedale.
Nohand: Im Sprung beide Hände vom Lenker nehmen
Barspin: Lenker loslassen und ihn dabei drehen (um 360°)
Abubaca: Eine Rampe hochfahren und mit dem Hinterrad auf dem so genannten Coping (englisch für Mauerkrone, wobei ein Rohr gemeint ist, das meistens zwischen Rampenplattform und Rundung angebracht wird) landen, nachdem man in die Luft gesprungen ist. Danach springt man rückwärts (fakie) zurück in die Rampe.
Tuck-Nohand: Im Sprung den Lenker in die Hüften fallen lassen und die Hände weit gestreckt nach außen zeigend.
Suicide: Nohand bei dem man sich so weit wie möglich nach hinten lehnt und die Hände, wenn möglich hinter dem Rücken zusammenklatschen lässt.
X-up: Drehung des Lenkers im Flug um 180° ohne dabei loszulassen – die Arme bilden ein X.
Turndown: Drehung des Lenkers im Steilflug um 270° ohne dabei loszulassen; der Blick geht auf das hintere Pedal.